Formel E

Formel E: Buemi siegt vor di Grassi in Hongkong

Timo Pape

Timo Pape

Sebastien Buemi hat den Saisonauftakt der Formel E in Hongkong gewonnen. In einem ereignisreichen Rennen profitierte er von verschiedenen Umständen, die ihn an die Spitze brachten. Gleiches gilt für Lucas di Grassi. Der ABT-Fahrer wurde bereits am Start in einen Unfall mit Qinghua Ma verwickelt, kam jedoch durch eine Safety-Car-Phase und exzellentes Energiemanagement auf Platz zwei. Nick Heidfeld komplettierte das Podium als Dritter - dieselbe Platzierung, die er schon beim Saisonauftakt 2015 in Peking einfuhr.

Die Anfangsphase des Rennens hätte turbulenter kaum sein können. Am Start kam es zu einem Auffahrunfall, in den mehrere Fahrzeuge verwickelt waren. Daniel Abt beschädigte sich gleichzeitig den Front- und Heckflügel. Techeetah-Pilot Qinghua Ma krachte seinem Vordermann ins Heck, woraufhin auch di Grassi hinter ihm auffuhr. Sam Bird ging am Start außen an Teamkollege Jose Maria Lopez vorbei, jedoch berührten sich beide beim Beschleunigen.

Während ein Deutscher schon einige Plätze gutmachen konnte - Heidfeld war zu diesem Zeitpunkt bereits Fünfter -, wurde Abt unmittelbar von der Rennleitung an die Box zitiert, um sein Auto reparieren zu lassen. Wenige Augenblicke später bekam auch Teamkollege di Grassi die schwarz-orangefarbene Flagge geschwenkt, die ihn an die Box zwang. Katastrophale Anfangsphase für ABT. Dann traf das Team jedoch eine gute Entscheidung: Statt das Auto zu tauschen, gaben die Kemptener di Grassi nur eine neue Nase, was sich später auszahlen sollte.

An der Spitze tat sich bis dahin wenig. Pole-Sitter Piquet führte das Rennen ungefährdet an und hielt seine Verfolger auf Abstand. Teamkollege Turvey, der als Zweiter gestartet war, musste zunächst Bird, dann Buemi passieren lassen. Lopez - am Start noch Dritter - wurde indes immer weiter nach hinten durchgereicht. Bis er nach gut 20 Minuten an der Wand landete. Wie schon in den vorherigen Sessions erwischte es ihn in der Schikane.

Pech für Piquet

Piquet fuhr zu diesem Zeitpunkt direkt hinter Lopez, der schon eine Runde zurücklag. Der Brasilianer musste mitten in der Schikane auf die Bremse steigen und rutschte dadurch selbst in die TECPRO-Barriere. Zwar beschädigte er seinen NextEV dabei nicht, doch Bird und Buemi zogen vorbei. Anschließend kam das Safety-Car für einige Runden auf die Strecke.

Bird ging als Führender an die Box, dann der Schock für den Briten: Nach Ablauf der Mindestzeit kam sein Virgin nicht von der Stelle. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit verließ er die Box wieder - mit einer Runde Rückstand auf den nun führenden Buemi. Bis dahin hatte es eher nach einem Sieg für Bird ausgesehen, doch wie schon Piquet ereilte auch ihn das Pech.

Durch die Safty-Car-Phase bekamen einige Fahrer, darunter auch di Grassi, die Möglichkeit aufzuholen. Zudem spielten dem Brasilianer die eigene Boxenstoppstrategie sowie die der Konkurrenz in die Karten. Im bereinigten Klassement tauchte er plötzlich direkt hinter Buemi auf. Ebenso überraschend: der dritte Platz von Nick Heidfeld.

Dessen Mahindra-Teamkollege Felix Rosenqvist vermasselte sich sein bis dahin hervorragendes Debüt durch einen Fahrfehler. Er verlor sein Auto, drehte sich und schlug sich dabei an der Mauer den Heckflügel ab. Infolgedessen musste er an die Box kommen, um seinen M3Electro reparieren zu lassen. Letztlich sicherte sich der Schwede aber immerhin noch die schnellste Rennrunde und damit einen Zähler.

Die Schlussphase gehörte den beiden Andretti-Piloten. Antonio Felix da Costa (am Ende Fünfter) und Robin Frijns (Sechster) kämpften sich mit beherzten Überholmanövern nach vorn und holten wichtige Punkte für das Team. An der Spitze hingegen passierte nichts mehr. Sowohl Buemi als auch di Grassi mussten Energie sparen und fuhren friedlich bis ins Ziel. Bemerkenswert: Keiner der drei FanBoost-Gewinner zündete seinen Extraschub. Lopez fiel verfrüht aus, und auch von Buemi und di Grassi war nichts zu sehen.

Der Titel "Rookie of the Day" geht in jedem Fall nach Deutschland: Maro Engel zeigte in Hongkong eine gelungene Formel-E-Premiere und kam letztlich als Neunter ins Ziel - vor seinem erfahrenen Teamkollegen Stephane Sarrazin. Somit holte der Venturi-Fahrer gleich im ersten Rennen die ersten beiden Punkte. Der zweite Saisonlauf der Formel E startet am 12. November in Marrakesch.

Das inoffizielle Ergebnis des Hong Kong ePrix

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