Formel E

Formel E: Cassidy brilliert bei Virgin-Debüt in Diriyya, Frijns lobt Ex-Teamkollege Bird

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

FP1-Diriyah-Frijns-Blur

Das britisch-chinesische Formel-E-Team Envision Virgin Racing erlebte in Diriyya einen guten Saisonstart. Auf dem Rennkurs in Saudi-Arabien konnte der Rennstall mit Sitz in Silverstone ein Podium und zahlreiche Punkte sammeln. Robin Frijns kämpfte am Samstag bis zuletzt um den Sieg, während sein neuer Teamkollege Nick Cassidy ein starkes Debütwochenende zeigte. Abermals hängte Virgin dabei die Audi-Werksmannschaft ab.

Cassidy gab im Freitagsrennen von Diriyya sein Formel-E-Debüt. Der Neuseeländer, der in den vergangenen Jahren in der Super GT und Super Formula zahlreiche Erfolge feierte, zeigte in Saudi-Arabien mehrfach sein fahrerisches Können. Zwar blieb er an beiden Renntagen punktlos, überraschte aber schon in seinem ersten E-Prix mit einer starken Qualifying-Leistung. Zunächst setzte Cassidy die viertschnellste Zeit der Gruppenphase, verlor seine aussichtsreiche Startposition aber (wie andere) durch eine Strafe für das Ignorieren gelber Flaggen.

Im Verlauf des zweiten Rennens arbeitete sich Cassidy bis in die Top 10 vor und konnte unter anderem das Tempo der zwei DS-Techeetah-Fahrzeuge halten. Den Zielstrich überquerte er auf einem beeindruckenden fünften Platz, ehe er erneut von der FIA bestraft wurde: Wegen zu schnellen Fahrens während einer Full-Course-Yellow-Unterbrechung sprach die Rennleitung nachträglich eine 24-Sekunden-Zeitstrafe gegen Cassidy aus.

"Wir gehörten definitiv zu den stärksten Teams auf der Strecke", analysiert der 26-Jährige, der letztlich als 14. gewertet wurde. "Am Ende dachte ich, dass ich die beiden Techeetahs gut im Griff hatte. Wäre das Rennen länger gewesen, hätten wir wohl um einen Podiumsplatz kämpfen können. Aber dann gab es den Full-Course-Yellow-Verstoß."

"Trotzdem kann ich aus dem heutigen Tag viel Positives mitnehmen. Zu wissen, dass wir die Pace hatten, um in der ersten Reihe zu stehen und um Podiumsplätze zu kämpfen… Das ist mehr, als ich von meinem ersten Formel-E-Wochenende erwartet habe."

Frijns lobt Ex-Teamkollegen Bird

Cassidys Teamkollege Robin Frijns reist sogar mit zwei Pokalen aus Diriyya ab. Der Niederländer sicherte sich nach einem durchwachsenen Freitag (verpasste Qualifikation durch einen Unfall in FP2) die Pole-Position für das Samstagsrennen. Im E-Prix duellierte er sich über mehrere Runden mit seinem ehemaligen Teamkollegen Sam Bird (jetzt Jaguar), der das Rennen schließlich gewann. Frijns wurde Zweiter und sicherte Virgin damit das 30. Podium in der Geschichte des Teams.

"Wir kennen uns sehr gut, vor allem nach den letzten zwei Jahren", antwortet Frijns auf eine Frage von 'e-Formel.de' in der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Zwar fahren wir schon seit 2012 gegeneinander, aber es stimmt: Man versteht und lernt, wie der Teamkollege fährt und wie er Dinge im Team regelt. Ich wusste also genau, was ich in Sachen Racing von ihm erwarten kann. Das Duell war hart und fair. Genau so sollte es in meinen Augen sein!"

Frijns entglitt die Chance auf den Sieg in der Schlussphase des Rennens, als er nach mehreren Positionswechseln mit Bird seinen Attack-Mode aktivierte, und das Rennen kurz darauf mit einer Full-Course-Yellow-Phase neutralisiert wurde. Der Niederländer gibt sich dennoch zufrieden: "Das hat uns nicht geholfen, gehört aber zum Glücksspiel des Motorsports dazu. Nach unserem schwierigen Freitag nehme ich das Podium gerne mit."

Das nächste Formel-E-Rennen findet am 10. April 2021 in der italienischen Hauptstadt Rom statt.

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