Formel-E-CEO Jeff Dodds exklusiv über Gen4-Auto: "Wird die Leute wirklich überraschen!"
Tobias Wirtz

FIA Formula E
Die Formel E steht aktuell vor ihrer vierten und letzten Saison mit den Gen3-Boliden, hinter den Kulissen arbeiten die Rennserie und die fünf registrierten Hersteller allerdings schon an der vierten Fahrzeuggeneration. Technisch wollen die Rennserie und der Automobil-Weltverband FIA damit einen großen Schritt nach vorne machen: Das Ziel sind Rundenzeiten auf Formel-2-Niveau. Aber auch das optische Erscheinungsbild der Fahrzeuge wird sich stark verändern.
Zwei verschiedene Aerodynamikpakete sollen dafür sorgen, dass die Performance deutlich verbessert wird: Erstmals wird es eine Konfiguration geben, die dank großen Flügelwerks den Anpressdruck der Autos in den Kurven erhöhen wird. Bislang war dies in der Formel E nicht erwünscht, da dies auch immer mit erhöhtem Luftwiderstand und daraus resultierend mit höherem Energieverbrauch einhergeht.
Die für die Gen4-Ära eingeschriebenen Hersteller Jaguar, Lola, Nissan, Porsche und Stellantis haben mit der Entwicklung ihrer Antriebe für die neuen Rennwagen bereits begonnen. Auch wenn die technischen Daten der Fahrzeuge bereits bekannt sind - Bilder der Autos hat die Öffentlichkeit bislang noch keine gesehen. Und das soll auch noch eine gewisse Zeit so bleiben, erklärt Formel-E-CEO Jeff Dodds.
"Wir warten darauf (auf das endgültige Auto), Ich habe es natürlich schon gesehen", beschreibt Dodds im Exklusiv-Interview mit e-Formel.de. Der Ex-Rennfahrer und frühere Teamchef von Maserati MSG Racing, James Rossiter, wurde von Chassis-Hersteller Spark Racing Technologies als Testfahrer engagiert und ist somit für die Entwicklung zuständig. "Es befindet sich derzeit in der Testphase. Es ist schon in Califat, in Frankreich und in Jarama gefahren. Es durchläuft also jetzt regelmäßige Testzyklen."
"Ab Ostern werden wir Bilder veröffentlichen"
"Die Hersteller werden ihre Autos, glaube ich, noch im September für ihre Testfahrten bekommen", so Dodds weiter. "Wir werden ab Ostern nächsten Jahres Bilder des Autos veröffentlichen. Das erste Mal, dass das Auto auf der Strecke ist, ist natürlich das erste Rennen von Saison 13. Das könnte im Dezember 2026 oder vielleicht im Januar 2027 sein. Wir sind also aktuell noch 15, 16 Monate davon entfernt, dass das Auto physisch auf der Strecke ist und Rennen fährt."
"Ich kann das natürlich sagen, weil ich es gesehen habe: Aber ich glaube, es wird die Leute wirklich überraschen", prophezeit er. "Es ist kein Geheimnis, dass es ein größeres Auto mit einer anderen Aerodynamik und einem anderen Leistungsniveau ist, das nicht mit dem heutigen Auto zu vergleichen ist. Wir gehen von einer maximalen Leistung von heute 350 auf 600 Kilowatt mit permanentem Allradantrieb - das ist eine vollkommen andere Liga. Ich habe die Testzeiten gesehen und bin sehr gespannt darauf, was das fertige Auto auf der Strecke leisten kann."
Fans werden sich also noch einige Monate gedulden müssen, bis sie einen Blick auf das Gen4-Auto werfen dürfen. Daneben ist aktuell ebenfalls noch unbekannt, ob es auch Features wie den Attack-Mode oder die Pit-Boost-Boxenstopps auch in der Gen4-Ära der Formel E weiterhin geben wird.
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