Formel E

Formel E: Chance auf Zürich ePrix im Frühling 2018 "ziemlich hoch"

Timo Pape

Timo Pape

Das erste Motorsportevent der Schweiz seit vielen Jahrzehnten rückt näher, denn nach unseren Informationen wird der von langer Hand geplante Zürich ePrix der Formel E immer konkreter. Geplant ist ein Rennen im Jahr 2018, also bereits in der kommenden Saison vier. Logistisch betrachtet kann das nur bedeuten, dass die Formel E während ihrer Europatournee im Frühling 2018 in der Schweiz Halt macht, möglicherweise im Mai. Das bereits 2015 offiziell eingereichte Streckendesign dürfte nur noch wenige Anpassungen erfahren.

"Ich schätze die Chance für ein Formel-E-Rennen in Zürich weiterhin als ziemlich hoch ein", sagt Roger Tognella, Präsident von e-mobil Züri und Delegierter des Verwaltungsrats der ePrix Zürich AG, im Exklusiv-Interview mit 'e-Formel.de'. "Viele Politiker und Stakeholder sind bereits auf unserer Seite, aber es gibt noch ein paar Dinge zu klären."

In Kalenderwoche 3 war eine Delegation der Formel E in Zürich vor Ort, um eine sogenannte Track Feasibility Study (zu Deutsch: Machbarkeitsstudie) anzustellen. Sie versuchte herauszufinden, inwiefern die Umsetzung eines Zürich ePrix auf der vorgeschlagenen Location möglich wäre. "Es sind noch ein paar technische Fragen offen", berichtet Tognella und nennt ein Beispiel: "Die Qualität der Straßen ist sehr gut, aber die insgesamt 300 bis 400 Meter Tram-Schienen stellen eine kleine Herausforderung dar." Noch gebe es keine konkrete Lösung, doch andere Sportevents wie die IndyCar-Serie oder die Tour de Suisse hätten das Problem ebenfalls in den Griff bekommen. "Zürich wird eine technische Lösung dafür finden", ist Tognella sicher.

Bereits im Oktober 2015 schlugen die Initiatoren in Zürich der Formel E ein Kurslayout für den gewünschten ePrix vor (siehe Bild). "Im Grunde dürfte es bei der damals vorgestellten Streckenführung bleiben", sagt Tognella. "In dieser Gegend ist am Wochenende nicht so viel Betrieb, denn viele Banken, Finanz- und Versicherungsbüros sind dort angesiedelt. Es gibt nicht allzu viele Anwohner, das ist ein großer Vorteil für uns. Zudem hätten wir direkt am Zürichsee beinahe eine Kulisse wie in Monaco", schwärmt der Schweizer mit einem Lächeln auf den Lippen.

Tognella rechnet damit, dass der Zürich ePrix zum Zuschauermagneten für die Alpenrepublik wird. Die 14.000 Fans beim Berlin ePrix 2016 werde Zürich zahlenmäßig aller Voraussicht nach übertreffen. "Ich denke, da kommen wir drüber. Die Formel E wäre ein Event für die gesamte Schweiz - nicht nur für eine Stadt", prophezeit Tognella.

Der Zürich ePrix könnte unter dem Titel "More than a Race" in ein mehrtägiges Programm zum Thema Elektromobilität eingebettet werden. Dessen Mittelpunkt wird in Zürich sein, wobei durchaus auch die verschiedenen Sprachregionen der Schweiz mit einbezogen würden. Geplant sind darüber hinaus passende Partnerschaften, beispielsweise mit der ETH Zürich, einer der international führenden technischen Universitäten. "Viele Unternehmen, wie etwa auch Google mit seinem European Headquarter in Zürich, befassen sich mit der elektrischen Zukunft. E-Mobilität ist deshalb ein wichtiges politisches Thema in der Stadt", sagt Tognella. Wir drücken im Sinne unserer Schweizer Leser weiterhin die Daumen.

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