Formel E

Formel-E-Chef Reigle lockt neue Hersteller: "Wir können eine sehr wichtige Plattform sein"

Timo Pape

Timo Pape

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Keine andere Rennserie weltweit hat derart viele Automobilhersteller an Bord wie die Formel E. Zwar steigen Audi und BMW nach der laufenden Saison aus, und auch Mercedes ist noch immer unentschieden, ob es für die "Silberpfeile" auch in der Gen3-Ära ab Ende 2022 weitergeht. Trotzdem ist das Interesse nach wie vor groß - für Formel-E-CEO Jamie Reigle eine logische Tatsache.

Der Kanadier ist sich sicher, dass die Mobilität der Zukunft elektrisch ist, und dass die Wandlungsfähigkeit der Hersteller entscheidend für ihren wirtschaftlichen Erfolg sein wird. "Es gibt einen Grund dafür, dass Ford angekündigt hat, in Europa bis 2030 komplett elektrifiziert zu sein. Und es gibt einen Grund, warum GM das in den USA gemacht hat", erklärt er bei 'Motorsport.com'.

"Es ist nicht, weil sie plötzlich aufgewacht sind und gesagt haben: 'Wir sorgen uns um die Umwelt, das ist unsere Hauptmotivation'. Es ist vielmehr eine zukunftsweisende Entscheidung für ihr Geschäft", so Reigle weiter. "Sie haben sich angeschaut, wie sich Menschen in 20, 30 Jahren fortbewegen. Die Realität ist, dass die Leute immer mehr Elektroautos kaufen werden."

Inzwischen sei der Wandel der Branche hin zum Elektroauto "offensichtlich, aber noch vor 18 Monaten war das nicht der allgemeine Konsens. Das merken natürlich auch die Hersteller", sagt Reigle. Ein Indiz hierfür ist das Interesse von McLaren an der Formel E. Der Hersteller aus Woking hat sich eine Einstiegsoption zur Gen3-Ära gesichert und könnte somit ab Saison 9 Formel E fahren.

Jamie Reigle: "GM hat mich wirklich überrascht"

Reigle blickt jedoch auch über den "großen Teich" nach Nordamerika und lobt: "Der Hersteller, der mich wirklich überrascht hat, ist General Motors. Sie verkaufen ja vornehmlich Trucks. Und wenn sogar sie verkünden, dass effektiv ihre gesamte Flotte bis 2035 elektrisch sein soll, dann ist das schon ein starkes Signal."

"Solche Ankündigungen waren vor zwei Jahren noch kaum vorstellbar", gibt Reigle zu. Dass die Formel E schon seit Langem einen Autobauer aus Nordamerika auf dem Wunschzettel hat, ist kein Geheimnis. So weist er noch einmal auf das Vermarktungspotenzial der Elektrorennserie hin.

"Wir haben ein paar visionäre Hersteller (in der Formel E), die den Wandel (zu einer rein elektrischen Zukunft) bereits initiiert haben. Andere hingegen haben ihn noch nicht in Angriff genommen, aber wir können eine sehr wichtige Plattform für sie sein. So gesehen habe ich ein gutes Gefühl, wo wir mit der Formel E stehen."

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