Formel E

Formel E: Die große Rennvorschau zum Berlin ePrix 2017

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Es ist angerichtet: Zum dritten Jahr in Folge besucht die Formel E die deutsche Bundeshauptstadt Berlin. Die mit Spannung erwartete 2017er-Ausgabe des einzigen deutschen Formel-E-Laufs findet, wie bereits beim Premierenrennen im Sommer 2015, auf dem stillgelegten Flughafengelände in Berlin-Tempelhof statt. Damit auch ihr an der Strecke oder vor dem heimischen Fernsehbildschirm wisst, worauf ihr am Wochenende achten müsst, haben wir heute wie gewohnt unsere große Formel-E-Rennvorschau zum Berlin ePrix 2017 im Gepäck.

Stadt, Land, Fluss…

Wenige europäische Städte sind so facettenreich wie Berlin. Die mit 3,5 Millionen Einwohnern größte Stadt Deutschlands überzeugt jährlich Millionen Touristen aus aller Welt mit ihren charmanten Cafés, unzähligen Shopping-Gelegenheiten, ihrer Großstadthektik und den Ecken und Kanten der Berliner Multikulti-Kieze. Nicht zuletzt wegen der boomenden Clubszene ist Berlin besonders bei jungen Leuten sehr beliebt.

Der seit 2008 für den Luftverkehr geschlossene Flughafen Tempelhof, auf dem die Formel E am Wochenende ihre beiden Rennen austragen wird, gehört historisch zu den bedeutendsten Orten der Stadt. Besonders während der Berlin-Blockade und der Luftbrücke spielte der Airport eine wichtige Rolle für die westlichen Alliierten. Die aufregende Geschichte Tempelhofs haben wir bereits zu Beginn der Woche in einem eigenen Artikel verarbeitet.

Was seit dem letzten Saisonlauf passierte

Für das größte Medienecho in der kurzen Rennpause seit dem letzten Rennen in Paris am 20. Mai sorgte wohl Renault e.dams: Das Spitzenteam der vergangenen zweieinhalb Jahre könnte vor dem Formel-E-Austieg stehen. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' soll voraussichtlich schon zum Start der vierten Saison der japanische Hersteller Nissan den Platz der Franzosen einnehmen. Bestätigt ist die Übernahme durch den Allianzpartner jedoch nicht.

Aus Großbritannien erreichte uns zudem ein geleakter Kalender-Entwurf für die nächste Saison. Zwar liegt der Rennkalender noch nicht in seiner finalen Fassung vor, nichtsdestotrotz scheinen sich Formel-E-Fans auf neue Rennen in Chile, Italien, Brasilien und der Schweiz oder Russland freuen zu können. Vielleicht ja sogar in München.

Zu Beginn der Woche verkündeten Techeetah und Venturi zudem einen Fahrerwechsel: Nach nur drei Formel-E-Rennen wechselt der Mexikaner Esteban Gutierrez bis Jahresende in die IndyCar-Serie. Stephane Sarrazin (bisher: Venturi) wird das Cockpit des ehemaligen Haas-F1-Fahrers in Berlin übernehmen. Einen festen Platz bei Venturi hat ab sofort der Franzose Tom Dillmann, der seinen neuen Teamkollegen Maro Engel schon in Paris ersetzte.

Zeitplan für Samstag & Sonntag

1. Freies Training: 8:00 bis 8:45 Uhr
2. Freies Training: 10:00 bis 10:30 Uhr
Qualifikation: 12:00 Uhr
Rennen: 16:00 Uhr (Samstag: 44 Runden, Sonntag: 46 Runden)

Strecke

Alles neu in Tempelhof: Zwar fährt die Formel E auf dem Rollfeld des Flughafens auf durchaus bekanntem Boden, jedoch passten die Veranstalter für die neue Saison das Streckenlayout an. Der neue Kurs umfasst auf 2,030 Kilometern insgesamt zehn Kurven, ein sehr technisches Infield und mehrere Highspeed-Geraden. Von der 2015er-Strecke ist wenig erhalten geblieben. Die besten Überholmöglichkeiten bieten sich voraussichtlich in den harten Bremszonen vor den Kurven 1 und 6.

Daten aus der ersten Saison zeigen zudem, dass der Reifenverschleiß in Berlin eine große Rolle spielen kann. Die Michelin-Gummis verschlissen auf den rutschigen Betonplatten schneller als auf Asphalt, dem gewohnten Untergrund für Formel-E-Autos. Im Rennen könnte somit auch das ein entscheidender Faktor werden.

Die Formel E im TV bei DMAX

Für Formel-E-Fans, die es nicht nach Berlin schaffen, überträgt DMAX die Rennen am Samstag und Sonntag live im deutschen Free-TV. Die Übertragungen starten jeweils ab 15:45 Uhr mit einer viertelstündigen Vorberichterstattung, ehe das Rennen in voller Länge über den Sender geht. Auch ein kleiner Nachbericht bis 17:15 Uhr ist im DMAX-Programm vorgesehen.

Hinter dem Mikrofon sitzt nach zwei Rennen Unterbrechung wieder Oliver Sittler. Co-Kommentator ist Mercedes-Pilot Jan Seyffarth. Aus der Boxengasse berichtet abermals Birgit Nössing. Wiederholungen des Berlin ePrix werden am 13. Juni um 21:35 Uhr und am 14. Juni um 00:15 Uhr auf Eurosport 1 gezeigt. Eine Übersicht aller Sendezeiten findet ihr auf unserer TV-Seite.

Die Training- und Qualifying-Sessions könnt ihr zudem im kostenpflichtigen Eurosport Player verfolgen - oder natürlich in unserem exklusiven Formel-E-Live-Ticker. Auch über unseren hauseigenen Formel-E-WhatsApp-Service verpasst ihr nichts aus Berlin: Meldet euch noch heute an!

Wetter

Formel-E-Fans an der Strecke sollten sich auf frühlingshafte Temperaturen einstellen. Im Laufe des Samstags zieht sich der Himmel allerdings voraussichtlich etwas zu, das Thermometer klettert auf maximal 22 Grad Celsius. Auch wenn es teilweise etwas windig werden kann, wird die Regenwahrscheinlichkeit derzeit nicht höher als fünf Prozent eingeschätzt.

Ein freundlicheres Programm offenbart sich den Teams am Sonntag. Im Laufe des Renntages soll die Außentemperatur bei leichter Bewölkung von 17 Grad auf Höchstwerte von 25 Grad Celsius ansteigen. Packt euch also unbedingt auch einen längeren Pullover in den Koffer ein.

Tobis Prognose

Die Formel E ist in der heißen Phase der Saison angekommen. Nach dem Berlin ePrix verbleiben nur noch die Doppel-Events in New York und Montreal, bis der Champion der dritten Formel-E-Saison feststeht. Für viele Fahrer könnten die Rennen in Deutschland sogar zum wichtigsten Wochenende des Jahres werden, denn einige - darunter auch der aktuelle Meisterschaftsführende Sebastien Buemi (e.dams) - müssen im Folgerennen in New York wegen einer Terminkollision mit der WEC aussetzen. Wer in Berlin keine Punkte sammelt, verliert in der Meisterschaftswertung womöglich den Anschluss.

In der Favoritenrolle stecken wie bei jedem Rennen Buemi und sein Erzrivale Lucas di Grassi (ABT). Die beiden Duellanten werden in Berlin sicherlich alles daran setzen, um den entscheidenden Vorsprung auf die Konkurrenz zu erzielen.

Doch auch die deutschen Fahrer Daniel Abt (ABT), Maro Engel (Venturi) und Nick Heidfeld (Mahindra) werden vor heimischem Publikum nicht enttäuschen. Alle drei kamen in dieser Saison mindestens einmal in die Super-Pole - Heidfeld münzte seine guten Leistungen im Qualifying sogar in drei Pokale um.

Die Besonderheit in Berlin ist das einzigartige Format des Doppel-ePrix. Zwei Events an zwei Tagen bedeuten: doppelte Punkte. Wer auch immer auf dem obersten Treppchen in Berlin stehen wird: Wir können uns auf ein packendes Rennen freuen. Allen deutschen Formel-E-Fans, die zum Rennen nach Berlin reisen oder den ePrix vor dem heimischen Bildschirm verfolgen, wünschen wir ein aufregendes Heimrennen!

Reminder: Wer bei unserer kostenlosen Community-Tippspiel-Runde mitmacht, hat noch bis zum Wochenende Zeit, seine Tipps abzugeben oder sich vielleicht sogar neu anzumelden.

Die Highlights des Berlin ePrix 2016

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