Formel E

Formel E: Dragon lehnt Porsche-Partnerschaft ab & zeigt mögliche Lackierung

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Paukenschlag bei Dragon Racing: Nachdem schon bei den Formel-E-Testfahrten in Valencia einige Porsche-Ingenieure in der Garage des US-Teams erste Erfahrungen im Elektro-Motorsport sammelten, und wochenlang über eine eventuelle technische Partnerschaft der beiden Teams diskutiert wurde, scheint Dragon-Teamchef Jay Penske den Zuffenhausenern nun offenbar eine Absage erteilt zu haben. Das berichtet 'e-racing365'. Dragon zeigte am Dienstag auf seiner Webseite zudem erstmals eine mögliche neue Lackierung für den Saisonstart in Hongkong.

Wie es scheint, wird Dragon in etwas weniger als zwei Wochen ohne zusätzliche Unterstützung von Porsche, die ab 2019 selbst werksseitig in die Formel E einsteigen, nach Hongkong reisen. "Das wird nicht passieren", erklärt Porsches ehemaliger LMP1-Teamchef Andreas Seidl bei 'e-racing365'. "Die Chance, in der Garage bei Dragon zu lernen, war eine außerordentliche Möglichkeit. Wir wollten aber einfach nur wissen, wie die Serie funktioniert. Mehr war da nicht."

Seidl bestätigte trotzdem, dass im neuen Formel-E-Jahr voraussichtlich bei ausgewählten Rennen auch Porsche-Mitarbeiter an die Strecke kommen werden - wenn auch in Zivil: "Natürlich wird es so etwas geben", so der bisherige LMP1-Teamchef, "aber nicht bei einem speziellen Team. Wir wollen ein globales Verständnis bekommen, die Anlagen begutachten, die Infrastruktur kennenlernen." Ein ähnliches Konzept verfolgte Porsche schon vor dem WEC-Einstieg 2013, als die Schwaben bei mehreren Rennen in den Garagen von Audi lernten.

Die unerwartete Absage fiel offenbar durch ein Machtwort von Dragon-Teamchef Jay Penske. Dieser überlege derzeit, das Team nach Los Angeles zu verlegen, um näher an potenziellen amerikanischen Technologie-Partnern wie Apple oder Tesla zu sein, heißt es. Die Partnerschaft mit dem finanziell angeschlagenen Start-up Faraday Future, das das Team im letzten Jahr noch als Titelsponsor begleitete, sei indes endgültig beendet.

Dragon zurück im chrom-roten Gewand

Am Dienstag tauchten zudem erste Animationen einer möglichen Lackierung für die neue Saison 2017/18 auf. Während e-Formel.de weiterhin auf die offizielle Bestätigung des Teams wartet, scheint sich der US-Drache in der neuen Saison wieder dem Look aus der Saison 2015/16 anzunähern, als das Team in glänzenden Rot- und matten Schwarztönen auf die Strecke ging. Kurioserweise hat Dragon das Bild einzig und allein auf der eigenen Website hochgeladen, ohne jedoch ein Wort darüber zu verlieren.

Der "Penske EV-2" wird wie in den vergangenen Jahren einer der Hingucker auf der Piste: Glänzend rote und schwarze Flächen wechseln sich im dynamischen neuen Gewand auf den Autos von Jerome d'Ambrosio und Neel Jani ab. Um den Überrollbügel ziehen sich zudem weiße Streifen. Neuer Hauptsponsor auf dem Seitenkasten ist ArgoGlobal, ein Versicherungsunternehmen, das das Team schon im letzten Jahr durch die Saison begleitete.

Auch unter der Haube hat sich einiges verändert: Zwar stammen Elektromotor und Inverter auch im zweiten Jahr in Folge von Magneti Marelli, doch etwa beim Getriebe hat Dragon Hand angelegt. Die US-Amerikaner überarbeiteten das ursprüngliche Mahindra-Getriebe an sich, dessen Gehäuse sowie die Aufhängung. Ab sofort geht Dragon (erstmals) mit einem einzigen Gang ins Rennen.

Wie das Fahrzeug tatsächlich auf der Strecke aussehen wird, erfährst du in weniger als zwei Wochen beim Saisonauftakt der Formel E in Hongkong. Rennstart ist am 2. Dezember um 8:00 Uhr morgens deutscher Zeit. Eurosport überträgt das Rennen live im Free-TV.

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