Formel E

Formel E: Dragon Racing testet mit Jordan King

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Neues von Dragon Racing: Das US-amerikanische Formel-E-Team von Jay Penske hat in dieser Woche Testfahrten für die kommende sechste Saison bestritten - vermeintlich zum ersten Mal. Das ist zudem bemerkenswert, weil bislang nicht bekannt ist, ob Dragon einen eigenen Antrieb für das kommende Jahr entwickelt hat, zum Kundenteam wird oder womöglich sogar mit dem Antrieb aus Saison 5 weitermachen muss. Ebenfalls interessant: Am Montag kam beim Testen der aktuelle Formel-2-Pilot Jordan King zum Einsatz.

Der 25-jährige Brite hatte bereits im Sommer 2017 für Mahindra erstmals einen Formel-E-Rennwagen getestet. King liegt in der aktuellen Formel-2-Saison auf dem zehnten Platz, ließ jedoch das Rennen in Monaco aus, um beim legendären "Indianapolis 500" an den Start zu gehen. Sein Vater ist ein erfolgreicher Manager und war bis Mitte 2014 CEO der Supermarktkette "Sainsbury's". Außerdem war er Interimsvorsitzender des Formel-1-Teams Marussia, später Manor Racing, nach der ersten Insolvenz des Rennstalls.

"Ich habe mich von Anfang an sehr für die Formel E interessiert - gerade für die technischen Aspekte, die ein Schlüsselbereich dieser Rennen sind", sagt der britische Formel-3-Champion von 2013 gegenüber 'e-racing365'. "Es ist klar, dass es in der Formel E ein sehr starkes Fahrerfeld gibt, daher wird es nicht einfach. Aber mein Lebenslauf zeigt, dass ich in nahezu allen Serien, in denen ich gefahren bin, Rennen gewonnen habe - Formel 3, GP2 und Sportwagen."

"Ich habe 2017 einige Tests für Mahindra gemacht und bin auf den Geschmack gekommen. Aber die Serie ist seitdem sehr stark gewachsen, und ich würde sie gern noch einmal besuchen und die Gen2-Autos ausprobieren", so King weiter. "Ich bin in einer Phase meiner Karriere, in der ich mir einen langfristigen Plan überlege, mit dem ich als Fahrer wachsen und weiter angreifen kann. Ich bin sehr an der Formel E interessiert, und es wäre großartig, wenn sich dort etwas für mich entwickelt."

Gerüchten zufolge hat Dragon auf die Entwicklung eines eigenen neuen Antriebs verzichtet und sich stattdessen darauf konzentriert, mit einem anderen Hersteller der Formel E einen Vertrag als Kundenteam abzuschließen - wohl ohne Erfolg. Der Test ist hingegen noch kein Indiz dafür, ob es Penske gelungen ist, für Saison 6 einen solchen Vertrag abzuschließen. Es wird vermutet, dass Dragon einen "Filmtag" mit dem Antrieb aus Saison 5 bestritten hat. In diesem Rahmen darf jedes Team an maximal sechs Tagen bis zu 50 Kilometer zu Promotion-Zwecken zurücklegen.

Die bisherigen Stammfahrer Jose Maria Lopez und Maximilian Günther scheinen sich nach einer Chaos-Saison bei Dragon nach Alternativen umzusehen. Günther weilte in dieser Woche bei Testfahrten von BMW i Andretti Motorsport in Spanien. Felipe Nasr scheint nach seinem Kurzbesuch über drei E-Prix keine Rolle mehr bei Dragon zu spielen. Der im November letzten Jahres als offizieller Test- und Ersatzfahrer vorgestellte Antonio Fuoco ist schon seit Monaten aus dem Dunstkreis des Teams verschwunden.

Dragon schloss die vergangene Saison mit 23 Punkten auf einem enttäuschenden zehnten Platz in der Teamwertung ab. Die Highlights der Saison waren zwei fünfte Plätze von Günther in Paris und Bern.

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