Formel E

Formel E: Ersatzteilversorgung verbessert, Einschränkungen bestehen weiterhin: "Wir können nicht frei planen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Die Ersatzteilversorgung war in der Gen3-Ära bislang die Achillesferse der Formel E: Die Unterbrechung der weltweiten Logistikketten durch Pandemie und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sorgte für Probleme bei mehreren Zulieferern, darunter auch Chassis-Hersteller Spark und Batterielieferant Williams Advanced Engineering. Aktuell bessert sich die Situation zwar, ganz vom Tisch ist das Thema dennoch nicht.

"Die Situation ist angespannt, ganz klar", beschreibt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E bei Porsche, in einer Medienrunde, der auch 'e-Formel.de' beiwohnte. "Wir sind auf Herstellerseite auch bei unseren Tests limitiert. Wir können nicht frei planen, weil wir Einschränkungen durch die Batterie und die Ersatzteile haben."

"In Valencia hat es noch nicht so rosig ausgesehen, was das Thema Ersatzteile betrifft", bestätigt ABT-Cupra-Teamchef Thomas Biermaier,, beschwichtigt jedoch: "Bis jetzt ist aber auch noch kein Auto stehen geblieben, weil es keine Ersatzteile gab."

"In der Formel E passieren viele Unfälle, weil es keine Auslaufzonen gibt", so Biermaier weiter. "Man braucht also mehr Ersatzteile als in anderen Rennserien. Aber es wird besser und besser: Speziell bei den Europa-Rennen ist die Ersatzteilversorgung für Spark deutlich einfacher."

Kostendeckel laut Modlinger "definitiv ein Risiko"

Da bei den Vorsaison-Testfahrten einige Teams darauf bedacht waren, bloß nichts kaputt zu machen, gibt es im Fahrerlager Gerüchte, dass einige Teams auch beim Rookie-Test am Montag deutlich weniger Runden fahren könnten, als möglich wären. Fehlende Ersatzteile wären jedoch nur ein möglicher Grund für eine solche Entscheidung.

"Das Eine ist die Ersatzteilsituation, das Andere ist der Kostendeckel", beschreibt Modlinger auf Nachfrage von 'e-Formel.de'. "Wir haben als Team einen Kostendeckel und planen dabei auch mit Schäden. Als der Kostendeckel installiert wurde, war ein Rookie-Test in dieser Form, wie wir ihn in Berlin haben, aber gar nicht geplant. Das bedeutet, dass dieser Test nun noch obendrauf kommt."

"Jedem muss klar sein, dass die Teile, die verfügbar sind und die wir im Rennbetrieb haben, einem Risiko ausgesetzt sind, Schaden zu nehmen", erklärt er weiter. "Dafür brauche ich (im Falle eines Schadens) ein Ersatzteil, und dafür muss ich Geld ausgeben, was in den Kostendeckel mit eingerechnet wird. Das ist definitiv ein Risiko."

Dieses Problem sei allerdings auch den Verantwortlichen bei FIA und Formel E bekannt, die an einer Lösung arbeiten. "Es gibt aktuell Diskussionen im Hintergrund, ob der Test wirklich mit unter den Kostendeckel fällt oder nicht", so Modlinger. Der Rookie-Test findet am Montag, dem 24. April, in Berlin statt. Wir sind live vor Ort und werden dich - wie gewohnt - mit allen Infos versorgen.

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