Formel E erwägt Rennen an Ausweichort in Mexiko: "Puebla ist eine der Optionen"
Der Kalender der Formel-E-Saison 2021 umfasst derzeit zehn Rennen, von denen derzeit zumindest der Marrakesch E-Prix auf der Kippe steht - womöglich sogar der "Double-Header" in Santiago. Hinter den Kulissen arbeitet die Elektroserie jedoch weiterhin an einem Lauf in Mexiko. Weil ein Rennen in Mexiko-Stadt aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie immer unwahrscheinlicher wird, wird inzwischen der "Autodromo Internacional Miguel E. Abed" in Puebla als Ausweichort gehandelt. Noch in diesem Monat könnte die Stadt in den Rennkalender einziehen.
In der mexikanischen Hauptstadt herrscht Hochbetrieb, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Auch der Bereich des "Autodromo Hermanos Rodriguez", wo die Formel E üblicherweise ihren Mexico City E-Prix austrägt, wurde als medizinische Einrichtung zur Bekämpfung der anhaltenden Pandemie umfunktioniert. Wenn sich die Lage dort nicht verändern sollte, wäre die Strecke in Puebla womöglich die beste Alternative für die Formel E, um doch noch ein Rennen in Mexiko auszutragen.
"Am eigentlichen Austragungsort in Mexiko-Stadt, wo wir schon Rennen gefahren sind, gibt es einige Herausforderungen. Wir haben aber andere Möglichkeiten, um in Mexiko zu fahren", erzählt Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo den Kollegen von 'The Race'. "Puebla ist eine der Optionen. Wir stehen Jose Abed, dem Besitzer der Strecke, sehr nahe. Wir haben ständig offene Diskussionen, und hoffentlich werden wir in Mexiko bleiben. Die Region ist ein Schlüsselmarkt für uns."
Auf der Strecke des FIA-Sport-Vizepräsidenten Jose Abed hielt einst die WTCC drei Veranstaltungen ab. Auch NASCAR-Serien befuhren den "Autodromo Internacional Miguel E. Abed" schon mehrmals. Ganze 18 verschiedene Layouts soll die mäßig bekannte Rennstrecke bieten. Die Oberfläche des Asphalts erinnert an Straßenstrecken, auf denen die Formel E meistens unterwegs ist.
"Großes Fragezeichen" hinter Veranstaltung in Santiago
Den Organisatoren der Formel E liegt viel daran, einen E-Prix in Mexiko zu veranstalten - auch aus logistischen Gründen. Mit einem möglichen Wochenende in Puebla könnte die Serie die Zeit zwischen dem eigentlich feststehenden "Double-Header" in Santiago am 5./6. Juni und dem New York City E-Prix überbrücken, der fünf Wochen später stattfinden soll.
Aber auch der Santiago E-Prix ist bedroht. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Erkrankten in der chilenischen Hauptstadt immer höher. Sollte auch dieser E-Prix ausfallen, der schon einmal von Januar auf Juni verschoben wurde, wird die Herausforderung noch größer, das erklärte Ziel von 15 Rennen in dieser Saison zu erreichen.
"Im Moment haben wir noch eine Zusage, dass wir in Santiago fahren können", erklärt Longo. "Aber das ist auch eines der Rennen, bei dem aus meiner Sicht noch ein großes Fragezeichen dahintersteht."
Saisonverlängerung bis Anfang September vorstellbar
"Wir haben uns verpflichtet, in dieser Saison 15 Rennen zu fahren, und wir werden alles tun, was möglich ist, um diese Zahl zu erreichen. Wenn das bedeutet, die Saison bis Ende August oder Anfang September zu verlängern, dann haben wir kein Problem damit", führt der stellvertretende CEO der Formel E aus.
Die Verhandlungen um einen potenziellen Puebla E-Prix dürften bereits stattgefunden haben. So sie schon abgeschlossen sind, ist hingegen nicht bekannt. Sollte es zu einer Einigung gekommen sein, würde der Ausweichort in Mexiko voraussichtlich schon bald verkündigt.
Das nächste Doppelrennen der Saison wird am 24./25. April in Valencia ausgetragen. Vor dem Santiago E-Prix wird planmäßig jeweils noch ein Lauf in Monaco (8. Mai) und in Marrakesch (22. Mai) stattfinden. Weitere Renntermine stehen noch nicht fest.
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