Formel E

Formel-E-Fahrer wünschen sich Rückkehr zu fester Rundenzahl

Timo Pape

Timo Pape

Mit der vergangenen Saison 2018/19 führte die Formel E eine neue Regel zur Dauer eines E-Prix ein: Ab sofort gingen die Elektrorennen nicht mehr über eine fixe, im Vorfeld definierte Rundenzahl, sondern über Zeit. 45 Minuten plus eine Runde dauerte ein reguläres Formel-E-Rennen in Saison 5, sofern es nicht zu längeren Unterbrechungen durch rote Flaggen kam. Wenn es nach den Fahrern geht, dürfte die Formel E gern wieder zur festen Rundenzahl zurückkehren.

Der Hintergrund ist das Energiemanagement in der Formel E - eigentlich der Faktor, der über Sieg und Niederlage entscheidet. In Saison 5 war es so, dass die Verwaltung der Energie quasi keine Rolle mehr spielte, sobald das Safety-Car auf die Strecke kam. Und das kam recht häufig vor. Beim Langsamfahren sparten die Piloten viel Energie, sodass sie nach dem Neustart bis zum Rennende "Vollstrom" fahren konnten. Dies führte zu weniger Überholmanövern und warf die Strategie vieler Fahrer über den Haufen.

Für die kommende sechste Saison reagierte die Formel E: Während einer Safety-Car-Phase bekommen die Piloten künftig pro Minute eine Kilowattstunde Energie abgezogen, um dem oben beschriebenen Problem entgegenzuwirken. Sicherlich eine Verbesserung der aktuellen Situation. Doch viele Fahrer taten bereits ihren Unmut kund, die Fans könnten durch die relativ komplizierte neue Regel womöglich nicht mehr ganz folgen.

"Es ist viel zu kompliziert, das im TV zu erklären", meint etwa Vizemeister Sebastien Buemi gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der Nissan-Pilot ist der Meinung, es hätte viel einfacher sein können, wäre die Formel E zu ihrem alten Format zurückgekehrt. "Einfach wieder fixe Runden fahren zu müssen, wäre die einfache Alternative. Da muss dann nur geschaut werden, wie viele Runden noch gefahren werden müssen", so Buemi.

Sam Bird kritisiert "Safety-Car-Taktik"

Virgin-Kollege Sam Bird pflichtet dem Schweizer bei: "Wenn wir wieder fixe Runden absolvieren müssen, wird das Energiemanagement schwieriger. Niemand kann dann mehr Vollgas geben und auf ein Safety-Car hoffen." Diese Taktik wandten in der vergangenen Saison tatsächlich immer wieder Fahrer an - allen voran Maximilian Günther und andere Piloten in unterlegenen Fahrzeugen. Der Deutsche drehte bei mehreren E-Prix in der Frühphase des Rennens auf und machte Positionen gut, um die Energiedifferenz später während einer Safety-Car-Phase wieder auszugleichen. Zum Teil ging dieser Plan auf.

Die Formel E hatte sich vor allem mit Blick auf die weltweite TV-Übertragung für das neue Zeitformat entschieden. So ließ sich die Renndauer fortan besser einzuschätzen und war besser mit den Sendeplänen vereinbar. Diesem Plan wirkten nichtsdestotrotz immer wieder Rot-Phasen entgegen, bei denen das Rennen für längere Zeit unterbrochen wurde. Allen voran beim Rom E-Prix, als das ZDF erstmals live übertrug und nach gut einer Dreiviertelstunde Pause wieder vom Sender musste und auf den Live-Stream verwies.

In der anstehenden sechsten Saison wird die Formel E in jedem Fall beim Zeitformat bleiben und die neue Energieregel testen. Anschließend wird man sicher evaluieren, wie gut die Idee funktioniert hat. Ob die Serie jemals zur fixen Rundenzahl zurückkehren wird, bleibt allerdings abzuwarten.

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