Formel E

Formel-E-Transfermarkt: Lotterer setzt "ganzen Fokus" auf Saison 2022, Porsche bremst Felix-da-Costa-Gerüchte

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Andre-Lotterer-Porsche-Focus-Sunglasses

In diesem Jahr hat die Formel E erst wenige Rennen absolviert, doch der Blick einiger Fahrer und Teams richtet sich bereits in die Zukunft. Fährt Andre Lotterer auch noch 2023 für Porsche? Haben die Stuttgarter womöglich Interesse an Antonio Felix da Costa? Das Fahrerkarussell für die erste Gen3-Saison beginnt nach nur zwei Rennwochenenden 2022 langsam, aber sicher sich zu drehen.

Laut einem Bericht von 'The Race' soll es kürzlich einen ersten Annäherungsversuch von Antonio Felix da Costas Management an Porsche gegeben haben. Die Verunsicherung des DS-Techeetah-Piloten über die Zukunft der französisch-chinesischen Allianz ist gut dokumentiert - ebenso wie sein Unmut über die fehlende Einbindung in das Langstreckenprojekt des DS-Schwesterkonzerns Peugeot.

Gleichermaßen sollen die Stuttgarter Interesse haben, den Portugiesen sowohl in das Formel-E- als auch in das eigene LMDh-Projekt einzubinden. In der Elektroserie könnte Felix da Costa dabei den Deutschen Andre Lotterer ersetzen, der stattdessen ebenfalls Teil von Porsches Langstreckenprogramm werden könnte. Bereits 2017 startete Lotterer im 919 Hybrid unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans.

Auf die Formel-E-Vertragsgerüchte reagiert der Routinier betont gelassen. "Konkret kann ich noch nichts sagen. Aber wenn man mich kennt, weiß man: Le Mans war eine schöne Geschichte", erläutert Lotterer, als 'e-Formel.de' ihn auf den Bericht aus England anspricht. "Das wäre natürlich auch eine schöne Geschichte für die Zukunft, wie es da in dem Artikel steht. Aber das sind alles Gerüchte."

"Ich habe eine große Chance, jetzt eine tolle Formel-E-Saison zu fahren. Darauf liegt mein ganzer Fokus. Ich will dieser Mission meine ganze Energie geben, und dann sehen wir, was die Zukunft bringt. Bei Porsche bin ich jedenfalls in guten Händen, egal in welche Richtung es geht."

Auf Anfrage von 'e-Formel.de' erklärt eine Porsche-Sprecherin, dass sich das Unternehmen nicht an derartigen Vertragsspekulationen beteilige.

Ungewiss ist ohnehin, bis zu welchem Zeitpunkt der mögliche Fahrertausch abgewickelt werden soll. Ab Anfang Mai dürfen die Herstellerteams ihre privaten Gen3-Testfahrten starten. Auf Seiten von Porsche besteht nach unseren Informationen weiterhin der Plan, Lotterer in die Gen3-Entwicklungsarbeit einzugliedern - möglicherweise ein weiteres Indiz dafür, dass sich Porsche aktuell noch nicht aktiv nach einem Ersatz für den 40-Jährigen umsieht.

Fakt ist aber auch: Abgesehen von den Jaguar-Fahrern sowie mutmaßlich Maximilian Günther (Nissan) ist derzeit bei der überwältigenden Mehrheit des Formel-E-Fahrerfeldes nicht bekannt, ob und wo genau sie in der Gen3-Ära in der Serie antreten werden.

DS-Trennung von Techeetah weiterhin möglich

Die mögliche Fahrerrochade im DS-Techeetah-Team könnte somit die kommenden Monate auf dem Formel-E-Fahrermarkt maßgeblich beeinflussen. Nicht nur die Altmeister Felix da Costa und Jean-Eric Vergne könnten Interesse an neuen Karriereoptionen haben - auch die Zukunft des Teams an sich ist ungewiss.

Geschäftsführer Mark Preston sucht weiterhin nach Investor:innen für das wirtschaftlich angeschlagene Techeetah-Team, nachdem ein Verkauf an den kanadischen Blockchain-Milliardär Anthony di Iorio im vergangenen Sommer scheiterte.

Möglicherweise könnten DS Automobiles und Techeetah ab der Saison 2022/23 getrennte Wege gehen, wodurch DS einen anderen Rennstall als Werksteam einsetzen müsste. Mögliche Optionen für den französischen Autobauer wären Partnerschaften mit Andretti, Venturi, Dragon oder - sollte der potenzielle McLaren-Mercedes-Nissan-Deal nicht zustande kommen - das aktuell von Mercedes eingesetzte Rennteam aus Brackley.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche spannende Variablen auf dem Formel-E-Fahrermarkt, die das Geschehen beeinflussen könnten: der Einstieg von Maserati, der Rückzug von Audi aus dem Envision-Projekt (was geschieht mit dem mit Audi verbundenen Robin Frijns?), ein möglicher erneuter Wechsel von Lucas di Grassi (Venturi), die Anziehungskraft neuer Sportwagenprojekte oder die Rolle gedeckelter Fahrergehälter ab 2024. Bis die Formel-E-Teams ihre ersten Entscheidungen verkünden, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen.

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