Formel-E-Finale in Seoul: Edo Mortara siegt am Sonntag, Stoffel Vandoorne ist Weltmeister 2022!
Timo Pape
Stoffel Vandoorne ist Formel-E-Weltmeister! Dem Belgier in Diensten von Mercedes-EQ genügte beim Saisonfinale 2022 in Seoul ein zweiter Platz zum Titelgewinn, während sein einzig verbliebener Titelrivale, Mitch Evans, nur Siebter wurde. Den Rennsieg am Sonntag holte sich souverän Edo Mortara im Venturi. Das Podium komplettierte Jake Dennis (Andretti) auf Rang 3. Das Mercedes-Werksteam verteidigte in seinem letzten Formel-E-Rennen den WM-Titel in der Teamwertung.
Pole-Sitter Antonio Felix da Costa erwischte einen guten Start und verteidigte seine Führung. Auch dahinter blieb zunächst alles beim Alten. In Kurve 2 kam es jedoch abermals zu einer Kettenreaktion, in die mehrere Autos involviert waren. Drei Fahrer gingen nebeneinander in die Kurve. Der ambitionierteste von ihnen war wohl Max Günther auf der Innenbahn. Im Mittelpunkt: Lucas di Grassi, der von beiden Konkurrenten in die Zange genommen wurde. Trotz einiger fliegender Karosserieteile konnten anfänglich alle Beteiligten weiterfahren. Auch eine Kurve später gerieten Günther und di Grassi aneinander, sodass es erneut zum Kontakt kam.
Going green on the streets of Seoul ?⚡️
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In der zweiten Runde wagte Edo Mortara den Angriff auf Felix da Costa und übernahm die Führung beim Seoul E-Prix. Jake Dennis nutzte die Gelegenheit und schlüpfte ebenfalls mit hindurch - der Andretti-Pilot damit Zweiter. Stoffel Vandoorne griff Felix da Costa ebenfalls an, doch der Portugiese konnte zumindest Platz 3 verteidigen. Andre Lotterer erhielt eine Durchfahrtsstrafe und fiel später aus, und auch für seinen Teamkollegen Pascal Wehrlein drohte Ungemach.
Der Porsche-Pilot kollidierte in Kurve 1 mit Nyck de Vries und musste sein Rennen in der Folge vorzeitig aufgeben. Am Funk fluchte er über den Niederländer. Der Mercedes-Fahrer, der später eine 5-Sekunden-Zeitstrafe für den Unfall erhalten sollte, fiel seinerseits ans Ende des Feldes zurück und fuhr an die Box, wo er letztlich ausstieg - Desaster für die beiden deutschen Hersteller Mercedes und Porsche. Venturi durfte somit wieder auf die Teamweltmeisterschaft hoffen, denn Mortara und di Grassi fuhren zu diesem Zeitpunkt auf den Positionen 1 und 6, während Vandoorne Vierter war.
Reifenschaden für Lucas di Grassi, Unfall von Günther
Dann musste jedoch auch Venturi eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Di Grassi erlitt einen Reifenschaden hinten rechts - womöglich als Konsequenz der Startkollision - und musste an die Box zum Reifenwechsel kommen. Die Titelhoffnungen der Monegassen schwanden, als di Grassi als 14. auf die Strecke zurückkam. Mitch Evans hatte sich inzwischen bereits auf Rang 8 vorgearbeitet, doch für den WM-Titel musste er bekanntlich in jedem Fall gewinnen.
.@LucasdiGrassi picks up a puncture and is forced to pit!
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Kurz vor Rennhalbzeit blieb Günther am Streckenrand stehen: Sein Nissan hatte vorne links einen Aufhängungsschaden erlitten und steuerte schließlich gegen die Mauer. Im TV-Bild war nicht ersichtlich, ob der Schaden ebenfalls eine Folge der Startkollision gewesen sein könnte. Die Rennleitung beorderte das Safety-Car auf die Strecke, um den havarierten Nissan zu bergen. Somit büßten vor allem Mortara und Dennis ihren Vorsprung ein, den sie in der ersten Rennhälfte aufgebaut hatten. Die Top 10 vor dem Neustart: Mortara, Dennis, Felix da Costa, Vandoorne, Frijns, Askew, Vergne, Evans, Cassidy und Sette Camara.
Knapp eine Viertelstunde vor Ablauf der regulären Rennzeit ging es mit Vollstrom weiter. Positionsveränderungen gab es beim Neustart zunächst nicht. Doch Mortara und Felix da Costa holten sich direkt ihre zweiten Attack-Modes. Felix da Costa griff mit der Zusatzleistung erwartungsgemäß in Kurve 22 Dennis für Platz 2 an, doch trotzdem kam es zum Kontakt. Dennis berührte Felix da Costa zwar nur leicht, aber dieser erwischte dadurch die Kurve nicht mehr und fiel weit zurück bis auf Platz 16. Dennis erhielt eine 5-Sekunden-Zeitstrafe für das Verursachen einer Kollision, die ihn teuer zu stehen kommen sollte...
.@afelixdacosta goes for a move on @JakeDennis19 but it doesn't pan out!
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The pair make contact and the @DSTECHEETAH driver rejoins the pack in P16...
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Vandoorne souverän, Evans nicht schnell genug
Vandoorne rückte dadurch zuerst einmal auf Position 3 vor und holte nun ebenfalls seinen zweiten Attack-Mode - der Belgier voll auf Titelkurs. Mortara an der Spitze fuhr indes davon und hatte zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von rund drei Sekunden. Felix da Costa rutschte am Ende des Feldes beinahe ins Heck von di Grassi, konnte eine Kollision diesmal aber verhindern. Die Rennleitung verkündete eine "Nachspielzeit" von 6:45 Minuten aufgrund der längeren Safety-Car-Unterbrechung.
Evans fuhr indes weiter auf der siebten Position hinter Vergne, spielte also sechs Minuten vor dem Ende keine Rolle mehr im Titelkampf, selbst wenn Vandoorne noch ausgefallen wäre. Zu viele Fahrer lagen noch vor ihm - unter anderem ein überragender Edo Mortara, der souverän dem Sieg entgegenfuhr. Sein Teamkollege di Grassi verlor noch eine Position gegen Felix da Costa, der fortan Elfter war. Sergio Sette Camara erhielt derweil eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, weil er im Zweikampf mit Norman Nato mehrfach die Linie gewechselt hatte.
In der letzten Rennrunde der Gen2-Ära gab es keine nennenswerten Veränderungen mehr. Mortara brachte seinen Sieg ungefährdet ins Ziel. Dennis brachte zwar Platz 2 über die Linie, rutschte durch seine Zeitstrafe aber noch auf Position 3 ab. Vandoorne erbte demnach den zweiten Platz und gewann damit die Formel-E-Weltmeisterschaft 2022 - sein erster Titel seit dem Gesamtsieg in der GP2 im Jahr 2015!
Mercedes verabschiedet sich mit Teamtitel, Porsche verspielt Platz 6
In der Fahrerwertung setzte sich Vandoorne am Ende mit 33 Punkten Vorsprung deutlich gegen Vizemeister Evans durch. Mortara wurde Gesamtdritter vor Vergne. Bester deutscher Fahrer war Wehrlein auf dem zehnten WM-Rang.
Bei den Teams verteidigte Mercedes seinen Titel mit 24 Zählern Vorsprung auf das eigene Kundenteam Venturi. Platz 3 ging an DS Techeetah. Porsche verspielte beim Seoul E-Prix tatsächlich noch den sechsten Gesamtrang gegen Andretti.
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Die neunte Formel-E-Saison beginnt am 14. Januar 2023 in Mexiko. Bis dahin werden sich die Hersteller und Teams vor allem auf die Entwicklung der neuen Gen3-Fahrzeuge konzentrieren. Die offiziellen Vorsaison-Testfahrten sind für den kommenden Dezember geplant. e-Formel.de sagt danke für eine tolle Saison 2022!
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