Formel E

Formel E: Große Aufgabe für Batterie-Hersteller Lucid

Timo Pape

Timo Pape

Wie wir schon im Oktober berichteten, wird die künftige Einheitsbatterie der Formel E aller Voraussicht nach von einem Hersteller-Triumvirat stammen. Sie soll in den Meisterschaftsjahren fünf und sechs (2018 bis 2020) zum Einsatz kommen. Federführend - logistisch und an der Rennstrecke - agiert McLaren Applied Technologies. Sony stellt die Batteriezellen zur Verfügung, und das Elektroauto-Start-up Lucid wird den Akku designen, herstellen und die Steuersoftware schreiben.

"Unsere Batterien werden die gesamte Formel E in den Saisons fünf und sechs mit Power versorgen", sagt Peter Rawlinson gegenüber 'Car and Driver'. Der ehemalige Chefingenieur des Tesla Model S und heutige Technikchef von Lucid kann seinen Stolz nicht verheimlichen: "Es kommen einige führende Hersteller in die Serie - sehr illustre und renommierte Namen -, und sie alle werden mit unseren Batterien fahren." Das Unternehmen mit Geldgebern aus China und Hauptsitz in Kalifornien macht keinen Hehl aus seiner Mittäterschaft in der Formel E, auch wenn der Veranstalter offiziell noch nichts bekanntgegeben hat.

Mittlerweile hat Lucid sein erstes Straßenauto namens Air vorgestellt, das künftig eine wichtige Rolle in der Formel E spielen könnte. Denn wie es scheint, wird es einen erheblichen Technologietransfer zwischen dem Modell Air und der Formel E geben. Das gilt vor allem für den Bereich der Batteriekühlung, in dem Lucid bereits vielversprechende eigene Lösungen getestet hat.

Doch auch abgesehen von der Kühlung warten echte Herausforderungen auf Lucid: Die Energiemenge, die ab 2018 in einem Formel-E-Auto zur Verfügung stehen wird, soll 54 Kilowattstunden betragen - fast doppelt so viel wie die aktuellen 28 kWh. Der maximale Leistungsoutput wird gleichzeitig von aktuell 200 auf 250 Kilowatt erhöht (272 auf 340 PS).

Um diese Werte erreichen zu können, darf Lucid das Gesamtgewicht der Batteriezellen auf 250 kg erhöhen. Bei der aktuellen Standardbatterie, die Williams Advanced Engineering seit der ersten Saison zur Verfügung stellt, sind die Zellen nur 200 kg schwer. In höchstens 45 Minuten soll der künftige Akku der Formel E vollständig geladen sein.

Noch wurde die Rolle von Lucid nicht offiziell durch Formel E oder FIA bestätigt. Vermutlich, weil der Vertrag mit dem chinesisch-amerikanischen Start-up noch an diversen Zertifizierungen festhängt. Der offizielle Crashtest für die Batterie soll allerdings schon in einem halben Jahr, also im Juni 2017, stattfinden.

Die Batterien an sich bleiben während und nach dem Einsatz in der Formel E Eigentum von Lucid. Ebenso darf das Unternehmen die Daten sämtlicher Teams sammeln, die während der Rennen zustande kommen. Jedoch muss Lucid der FIA jederzeit Einblick gewähren, welche Daten die Marke für eigene Zwecke nutzen möchte. Lucid hat sich übrigens nicht in die Formel E eingekauft, sondern wird dafür bezahlt.

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