Formel E

Formel-E-Gründer Agag offen aber skeptisch gegenüber Scuderia-E: "Das ist nicht so einfach"

Timo Pape

Timo Pape

In der vergangenen Woche sorgte der italienische Investor Gianfranco Pizzuto für Gespräche, als er via Social Media verkündete, ab 2022 gemeinsam mit dem türkischen Unternehmen Imecar Elektronik in die Formel E einsteigen zu wollen. Im Exklusiv-Interview mit 'e-Formel.de' ordnet Alejandro Agag, Gründer und Vorsitzender der Formel E, die Pläne Pizzutos ein.

"Ich habe eine Mail von diesen Leuten erhalten, dass sie gern ein Formel-E-Team hätten", bestätigt uns der Spanier. "Das ist allerdings nicht so einfach, denn es darf (maximal) zwölf Teams geben. Wir können nicht mehr zulassen, weil wir eine Vereinbarung mit den Teams haben, dass es nur zwölf sein dürfen. Wenn diese Leute also wirklich ein Team haben wollen, müssen sie auf eines der bestehenden zugehen und es kaufen."

Dies könnte sich jedoch schwierig gestalten, denn es ist nicht davon auszugehen, dass eines der aktuellen Formel-E-Teams seinen Startplatz abgeben möchte. Am größten könnten die Chancen womöglich noch beim Privatrennstall Dragon sein, doch auch diese Option ist unwahrscheinlich. "Soweit ich weiß, will im Moment niemand verkaufen", meint Agag und gibt zu bedenken: "Und natürlich sind auch die Preise für ein Formel-E-Team ordentlich angestiegen. Sie müssten also wohl einen ziemlich großen Scheck unterschreiben."

Öffentlicher Vorstoß "kein Problem" für Agag

Grundsätzlich begrüßt der 49-Jährige den Vorstoß des Konsortiums jedoch: "Es ist großartig, dass dieses Interesse vorhanden ist. Aber wir bekommen jedes Jahr ziemlich regelmäßig solche Einstiegsanfragen - die machen es nur nicht öffentlich. Diese Leute (von Scuderia-E) haben sich dazu entschieden, es öffentlich zu machen, was für mich auch okay ist. Ich habe kein Problem damit", so Agag. "Aber natürlich ist es auch so, dass niemand einsteigen kann, solange kein anderer verkaufen will."

[Update am 4. Mai, 9:22 Uhr] Zum Zeitpunkt des Interviews (Mittwoch, 29. April) hatte Agag noch nicht persönlich mit Pizzuto gesprochen. Ein Termin war allerdings für den darauffolgenden Tag angesetzt. So antwortete Pizzuto am frühen Montagmorgen via Twitter auf einen Post von 'e-Formel.de' und gab ein öffentliches Update: "Nachdem wir mit Herrn Agag gesprochen haben, sind wir zuversichtlich, eine Chance zu bekommen, in der Formel E an den Start zu gehen. Weitere Entwicklungen werden wir zu gegebener Zeit bekannt geben."

Breitling haut Pizzuto auf die Finger

Für einen kleinen Eklat sorgte in den vergangenen Tagen die Fahrzeuggrafik, die Pizzuto über seinen Linked.In-Account teilte. Der Italiener hatte das Foto mutmaßlich aus einer Konzept-Design-Serie von 'Motor1.com' übernommen. So waren mehrere Sponsorenlogos zu erkennen, für die Pizzuto keine Nutzungsrechte hatte. Der Uhrenhersteller Breitling ließ daraufhin seine Rechtsabteilung auf den Italiener los, der anschließend eine neue Fahrzeuggrafik veröffentlichte und sich öffentlich entschuldigte.

"Wir möchten uns dafür entschuldigen, dass wir für unseren ersten Fahrzeugentwurf das Logo von Breitling genutzt haben", schreibt Pizzuto auf Linked.In. "Das Bild wurde nur verwendet, um ein hypothetisches Auto mit der Marke Scuderia-E darauf zu zeigen. Es war nicht unsere Absicht, mit dem Rendering eine Zusammenarbeit mit Breitling oder anderen Marken zu verkünden." Das Ausgangsbild sei ganz einfach online zu finden, erklärt er. "Wir haben nur das Scuderia-E-Logo draufgepackt."

Auch um Verwirrung in der weiteren Kommunikation zu vermeiden, habe das Konsortium eine neue eigene Fahrzeuggrafik veröffentlicht (siehe Artikelbild oben). "Wir werden das alte Bild überall, wo es uns möglich ist, durch das neue ersetzen", gelobt Pizzuto. Diese Intention kann 'e-Formel.de' bestätigen, denn auch wir wurden freundlich gebeten, das Bild auszutauschen. Aus diesem Grund zeigen wir es in diesem Artikel nicht mehr.

Foto: Gianfranco Pizzuto via Linked.In

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