Formel E

Formel-E-Gründer Agag: "Sehe Porsche & Mercedes noch nicht dominieren"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die beiden neuen deutschen Formel-E-Herstellerteams Porsche und Mercedes feierten beim Auftakt in die Saison 2019/20 einen Einstand nach Maß. Bereits im ersten Lauf des Wochenendes in Saudi-Arabien erreichten Stoffel Vandoorne (Mercedes) und Andre Lotterer (Porsche) das Podium. Trotz dieser Erfolge bremst Formel-E-Gründer Alejandro Agag die Euphorie.

"Ich war beeindruckt davon, wie Porsche und Mercedes in den ersten zwei Rennen klargekommen sind", erklärt der Spanier bei 'Top Gear'. "Ich sehe sie aber noch nicht dominieren. Sie werden stark sein und vorne mitfahren können, aber nicht dominieren. Deshalb liebe ich das Qualifying-System, weil es die Dinge komplett auf den Kopf stellen und die Meisterschaft somit ausgleichen kann."

Damit spricht Agag das Gruppenformat der Formel E an, bei dem die besten Fahrer der Meisterschaft stets als Erste auf die Strecke müssen, wenn die Gripverhältnisse noch am schlechtesten sind. Im Regelfall ist es für sie demnach schwierig, einen guten Startplatz zu ergattern. Stattdessen müssen sie oftmals von weit hinten ins Rennen gehen und sich erst einmal nach vorn arbeiten.

Trotz großer Entwicklungsbudgets könne somit kein Hersteller der Konkurrenz enteilen, meint Agag: "Geld ist in der Formel E kein entscheidender Faktor, und so soll es auch bleiben. Es gibt (für die Entwicklung der Antriebsstränge) keine Obergrenze, weil ich nicht denke, dass man so etwas umsetzen kann. Aber es gibt eine Regel, nach der man seine Technologie zu einem gedeckelten Preis an Kundenteams verkaufen kann. Implizit ist das also schon eine Obergrenze."

Der Spanier erklärt seinen Gedankengang: "Denn wenn man zwölf oder 14 Millionen Euro ausgeben könnte und mit den Teams, die 30 Millionen ausgeben, mithalten kann, ist das schon eine Kostendeckelung. Wer 30 Millionen Euro ausgibt und trotzdem verliert, sieht aus wie ein Idiot. Und so etwas will niemand."

Agag ist inzwischen Vorstandsvorsitzender der Formel E, nicht mehr CEO wie bis 2019. Seine Rolle als Geschäftsführer gab er kürzlich an den Kanadier Jamie Reigle ab. Agag möchte sich stattdessen auf sein neues Projekt, die Rallye-Serie Extreme E, konzentrieren. Als Gast an der Rennstrecke ist mit ihm in der Formel-E-Saison 2019/20 trotzdem noch häufig zu rechnen. Das nächste Rennen findet am 18. Januar 2020 in Santiago de Chile statt.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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