Formel E

Formel-E-Gründer Agag sieht Coronavirus als "Testlauf, um Klimawandel zu bekämpfen"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Inmitten der Corona-Krise muss auch die Formel E auf die Austragung zahlreicher Rennveranstaltungen verzichten. Für Alejandro Agag, den Gründer der Elektroserie, bietet die derzeitige Gesundheitsnotlage einen Anlass, um über die Rolle des Motorsports im Kampf gegen den Klimawandel nachzudenken.

In einem Blogbeitrag auf der offiziellen Webseite der Formel E zeigt sich Agag solidarisch mit Personen in systemrelevanten Berufen, die die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung täglich erleben. "In Spanien, Italien und Großbritannien - alles Länder, denen ich sehr nahe stehe" habe die Pandemie dramatische Ausmaße angenommen. Regierungen, Unternehmen und einzelne Bürger müssten den tragischen Konsequenzen mit Mut begegnen. "Ihnen und ganz besonders den Mitarbeitern an der Front des Gesundheitssystems gilt unsere ganze Unterstützung."

"Als Teil der Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge gehörte die vollständige Einstellung von Sport- und Freizeitveranstaltungen zu den ersten Schritten", erinnert Agag und fügt an: "Die Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio auf das nächste Jahr, eine Maßnahme, die seit dem Jahr 369 nach Christus in Friedenszeiten nicht mehr ergriffen wurde, ist die wohl frappierendste Entscheidung, die die internationale Sportwelt treffen musste."

"Der Zeitpunkt, um den Klimawandel zu bekämpfen, ist jetzt"

Der Spanier arbeitet seit vielen Wochen aus seinem Homeoffice in London, wo er unter anderem den Aufbau der Formel-E-Schwesterserie Extreme E überwacht. "Wir haben die Pflicht, über diese Krise hinaus zu schauen und zu verstehen versuchen, wie und wann solche Szenarien (wie etwa ein Lockdown) mittel- und langfristig wieder auftreten könnten", erklärt Agag. "Ich sehe COVID-19 als Testlauf, um den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, ab dem wir handeln müssen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt."

Wie die konsequente Auseinandersetzung mit der Corona-Krise zeige, sei es für die Menschheit noch nicht zu spät, bedeutsame Schritte im Kampf gegen die globale Erwärmung einzuleiten: "Der dramatische Rückgang der Umweltverschmutzung über China und in unseren europäischen Städten durch das Aussetzen von Reisen und die Schließung von Fabriken zeigt, dass es für uns nicht zu spät ist, unseren Kurs gemeinsam zu ändern."

Agag fordert: "Die Arbeit muss heute beginnen"

"Die Herausforderungen, mit denen wir alle derzeit konfrontiert sind, könnten sich in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels durchaus wiederholen", will Agag wissen. "Nicht nur in den abgelegenen Gebieten, sondern auch in den Städten und Gemeinden, in denen wir täglich leben, arbeiten und spielen."

"Solange COVID-19 noch in den Köpfen ist, sollten wir alles daran setzen, dass sich dies nicht wiederholt. Erst vor Kurzem war der Tag der Erde, aber das sollte auch jeder andere Tag im Kalender sein. Die Arbeit muss jetzt beginnen."

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