Formel E

Formel E in Berlin: Lucas di Grassi gewinnt spannendes Samstagsrennen vor Edo Mortara

Timo Pape

Timo Pape

Audi-Berlin-Final-Race

Lucas di Grassi hat ein packendes erstes Formel-E-Rennen in Berlin für sich entschieden. Der Audi-Pilot setzte sich am Samstag um Haaresbreite gegen Edo Mortara im Venturi durch. Jaguar-Pilot Mitch Evans komplettierte das Podium vor Norman Nato, Jake Dennis und Jean-Eric Vergne. DS Techeetah konnte seiner Favoritenrolle über die Renndistanz hinweg nicht gerecht werden.

Am Start ging es zunächst gesittet zu. An der Spitze gab es keine Veränderungen. Max Günther verlor im ersten Kurvenkomplex jedoch einige Positionen, und auch Wehrlein musste sich eher nach hinten orientieren. In Kurve 6 kam es zum Kontakt zwischen Andre Lotterer und Sam Bird. Auch Tom Blomqvist wurde in einen Zweikampf involviert. Der Nio-Pilot musste anschließend an die Box fahren.

In den ersten Runden gab es kaum Positionsveränderungen. Die beiden DS-Fahrer führten das Feld an, doch Lucas di Grassi folgte im unmittelbaren Windschatten und machte Druck. Weiter hinten verlor Nick Cassidy zwei Plätze gegen Bird und Rene Rast. Beide Porsche-Piloten holten schon früh ihre Attack-Modes - am Berlin-Samstag war nur eine Aktivierung mit einer Dauer von acht Minuten vorgeschrieben.

Rowland schießt Wehrlein ab, Bird rollt aus

Als die beiden Nissan-Fahrer aus der Attack-Zone zurückkehrten, geriet abermals Oliver Rowland mit einem deutschen Piloten aneinander: Der Brite schlitzte Pascal Wehrlein bei einem Kontakt mutmaßlich den linken Hinterreifen auf. Wehrlein musste daraufhin die Box ansteuern und fiel ans Ende des Feldes zurück. Dann blieb der Jaguar von Bird mit einem technischen Problem auf der Start-/Zielgeraden stehen. Er versuchte noch zweimal, sein Auto neu zu starten - erfolglos. Die Rennleitung beorderte das Safety-Car auf die Strecke.

Nach einigen Runden ging es im Renntempo weiter. Di Grassi wehrte beim Neustart Edo Mortara ab, Jake Dennis musste sich gegen Rowland verteidigen. Rast pflügte sich im Attack-Mode durch das Feld: Erst überholte er Lotterer, danach in einem Move Max Günther und Sebastien Buemi! Der Schweizer musste wenig später auch Lotterer vorbeilassen. Danach schnappte sich Rast auch noch Rowland und Dennis und sicherte sich in diesem Zuge auch die schnellste Runde.

Zur Rennhalbzeit wechselten die beiden Techeetah-Fahrer die Führung - offenbar, um sich zum Energiesparen gegenseitig Windschatten zu geben. Dann rauschte jedoch Rast von hinten heran und überholte zunächst Norman Nato. Anschließend gingen beide Audi-Fahrer in Kurve 6 an Vergne vorbei und übernahmen die Plätze 2 und 3! Vergne hingegen musste auch Mortara im Attack-Mode vorbeilassen.

Audi furios, DS lässt Federn

Dann legte Audi noch einen drauf: Sowohl di Grassi als auch Rast überholten Felix da Costa in Kurve 1. Durch ihre Attack-Modes rückten anschließend zunächst die beiden Venturi-Fahrer auf die Positionen 1 und 2 vor, weil auch di Grassi nun seinen Attack-Mode holte - die DS-Fahrer zu diesem Zeitpunkt immer noch ohne Aktivierung. Günther machte einen Platz gegen Rowland gut und rückte auf Platz 9 vor. Eine Viertelstunde vor dem Ende führte Mortara vor Nato, di Grassi, Rast, Felix da Costa und Mitch Evans.

Felix da Costa verlor trotz Attack-Mode einen weiteren Platz gegen Dennis. Rast hingegen fiel nun wieder einige Positionen zurück, weil er früh zu viel Energie genutzt hatte. Teamkollege di Grassi hingegen griff Nato an und ging in Kurve 10 am Franzosen vorbei. Elf Minuten vor Ablauf der Zeit holte sich di Grassi auch Mortara am Ende der langen Geraden und übernahm die bereinigte Führung beim Berlin E-Prix. Vergne und Felix da Costa rangierten inzwischen auf den Positionen 6 und 7.

In Kurve 1 griff Evans Nato außen herum an, blieb aber noch dahinter. Dann schnappte sich der Jaguar-Pilot im zweiten Versuch jedoch den dritten Platz. Auch Dennis witterte seine Chance und attackierte Nato, blieb jedoch Fünfter. Dann beruhigte sich das Rennen für ein paar Minuten.

Schlussphase: Foto-Finish für di Grassi

In den letzten Minuten ging es vor allem noch um das Podium. Evans musste sich hart gegen Nato verteidigen, der wiederum Dennis im Genick hatte. Alex Lynn erhielt derweil eine Strafe wegen fehlerhafter FANBOOST-Nutzung. Mit zwei Prozent Restenergie ging es in die letzte Runde. Di Grassi brachte seinen hauchdünnen Vorsprung gerade so ins Ziel, Mortara wurde Zweiter. Evans schaffte es ebenfalls sehr knapp als Dritter über die Linie.

In der Gesamtwertung geht es vor dem Finallauf am Sonntag denkbar eng zu: Nyck de Vries führt zwar noch immer die Fahrer-WM an, allerdings nur noch drei Punkte vor Mortara. Binnen zehn Punkten folgen Jake Dennis, Mitch Evans, Robin Frijns, Lucas di Grassi und Antonio Felix da Costa. Bei den Teams hat Jaguar die Gesamtführung übernommen und liegt nun vor DS Techeetah und Virgin Racing.

Die Entscheidung über beide WM-Titel fällt am Sonntag. Zunächst stehen ab 8 Uhr zwei Freie Trainings an, bevor es um 11:30 Uhr ins Qualifying geht. Rennstart ist schließlich um 15:30 Uhr. Alle Sessions kannst du wie gewohnt im Liveticker und zum Teil im Livestream auf e-Formel.de verfolgen. Sat.1 überträgt das Finalrennen live im TV.

Ergebnisse & Zeiten

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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