Formel E

Formel E in Berlin: Oliver Rowland holt Pole-Position, Rene Rast startet von Platz 4

Timo Pape

Timo Pape

Oliver Rowland startet beim fünften von sechs Berlin-Rennen der Formel E von der Pole-Position. Auf der neuen Strecke in Tempelhof setzte sich der Nissan-Pilot gegen Robin Frijns und Neel Jani durch. Rene Rast qualifizierte sich als Vierter - ein tolles Ergebnis für den Rookie. Das Gesprächsthema war jedoch eine Absurdität in Gruppe 1.

Das Qualifying begann mit einem historischen Fauxpas: Die sechs Fahrer der ersten Gruppe gingen sehr spät auf die Strecke und bemerkten schon während der Aufwärmrunde, dass die Zeit knapp würde. Beide DS Techeetah und Lucas di Grassi lieferten sich bereits ein echtes Rennen, um es rechtzeitig über die Ziellinie zu schaffen. Di Grassi schob Antonio Felix da Costa dabei sogar gegen die Mauer. Am Ende schafften es lediglich zwei Fahrer rechtzeitig über die Linie!

Sebastien Buemi, Felix da Costa, Jean-Eric Vergne und di Grassi - ausgerechnet die vier noch aktiven Formel-E-Champions - konnten demnach keine Qualifying-Zeit setzten und werden vom Ende des Feldes starten - was für ein Desaster für das Meisterteam, Audi und Nissan. Nur Mitch Evans und Maximilian Günther qualifizierten sich. Der Deutsche war dabei gerade einmal eine Tausendstelsekunde schneller als Evans und setzte sich an die Spitze.

In Gruppe 2 konnte Oliver Rowland de Fehler seines Nissan-Teamkollegen wiedergutmachen. Mit der bislang schnellsten Runde auf der neuen Streckenkonfiguration von Berlin-Tempelhof holte er sich Platz 1, dicht gefolgt von Andre Lotterer. Die anderen Fahrer der Gruppe brachten keine optimalen Runden zusammen: Alex Sims wurde Fünfter vor Sam Bird und den beiden Mercedes-Piloten Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries, die nicht an ihre starke Pace aus dem Training anknüpfen konnten.

Gruppenbestzeit für Rene Rast - und weitere Überraschungen

In der dritten Gruppe setzten zunächst die beiden Venturi-Piloten ein Ausrufezeichen: Felipe Massa schaffte es auf Platz 5, Edo Mortara auf Platz 6. Noch besser machten es jedoch Alex Lynn und Robin Frijns, die sich in dieser Reihenfolge an die Spitze setzten und damit Günther aus den Top 6 schoben. Jerome d'Ambrosio wurde Elfter, Daniel Abt stelle sich hinten an.

In der letzten Gruppe wurde die Strecke ganz offensichtlich schneller, denn sämtliche Fahrer erzielten richtig gute Rundenzeiten. Die Sensation: Rene Rast holte sich mit einem neuen Streckenrekord den Gruppensieg und damit seinen zweiten Formel-E-Punkt. Ebenso beachtlich war jedoch, dass auch Formel-E-Rückkehrer Tom Blomqvist und Porsche-Fahrer Neel Jani als Fünfter und Sechster in die Super-Pole einzogen. Sergio Sette Camara schaffte es auf den neunten Startplatz, Dragon-Teamkollege Nico Müller wurde Elfter. Direkt dahinter landete Oliver Turvey im unterlegenen Nio.

In die Super-Pole zogen demnach folgende sechs Fahrer ein: Rast, Lynn, Frijns, Rowland, Blomqvist und Jani - drei von ihnen waren erst als Ersatzfahrer beim Berlin E-Prix eingesprungen.

Rowland & Jani mit starken Runden

Neel Jani eröffnete die Super-Pole mit einer starken Runde - zweifelsohne das bisher beste Formel-E-Qualifying für den Schweizer. Tom Blomqvist verlor anschließend mehr als vier Zehntelsekunden auf Jani und stellte sich somit hinten an. Dann kam der Favorit auf die Super-Pole: Oliver Rowland. Der Nissan-Pilot erfüllte die Erwartungen mit drei Sektorenbestzeiten und unterbot damit den Rundenrekord von Rene Rast: 1:15.955 Minuten.

Robin Frijns war sehr schnell, scheiterte am Ende seiner Runde jedoch um eine halbe Zehntelsekunde an Rowland. Alex Lynn brachte hingegen keine optimale Runde zusammen und landete nur auf dem fünften Platz. Jetzt hatte nur noch Rast die Chance, die Pole-Position von Rowland zu verhindern. In Sektor 1 fehlte ihm bereits ein Zehntel, gleiches galt für den zweiten Streckenabschnitt. Am Ende fehlten dem Deutschen 1,72 Zehntelsekunden auf Platz 1. Dennoch: Startplatz 4 für Rast! Rowland feierte seinerseits die Pole-Position und drei Meisterschaftspunkte.

Dank des kuriosen Missgeschicks in der ersten Gruppe gehen fast alle Topfahrer von weit hinten an den Start. Im Rennen, das um 19:00 Uhr startet, dürfen sich die Fans also voraussichtlich auf viele Überholmanöver und jede Menge Action freuen. Spannend wird auch sein, ob Rene Rast um sein erstes Formel-E-Podium kämpfen wird und ob Lotterer von Startplatz 7 womöglich sogar um den Sieg fahren kann. Eurosport überträgt live im TV, wir begleiten den vorletzten Saisonlauf wie immer in unserem LGT Formel E Live-Ticker.

>>> zu den Ergebnissen des Qualifyings der Formel E in Berlin und zur Startaufstellung

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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