Formel E in Berlin: Schwerer Unfall von di Grassi im 3. Freien Training, Felix da Costa verliert Rad, Buemi Schnellster
Timo Pape

Craig Evans / Spacesuit Media
Sebastien Buemi war im 3. Freien Training der Formel E in Berlin der Schnellste. Die Session wird jedoch wegen zwei anderer Szenen im Gedächtnis bleiben: Zuerst verlor Antonio Felix da Costa ein Rad, dann krachte Lucas di Grassi mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung. Der Brasilianer blieb unverletzt. Die Session, die schon verspätet begonnen hatte, wurde vorzeitig abgebrochen.
Erneut begann das Freie Training mit einer Verzögerung, weil es auch am Sonntagmorgen wieder in Berlin regnete. Um 9:15 Uhr ging es schließlich mit einer Viertelstunde Verspätung los. Da die Strecke noch immer nass war, tasteten sich die Fahrer vorsichtig an die Limits heran. In den ersten zehn Minuten war Edo Mortara der Schnellste. Doch auch Pascal Wehrlein, Stoffel Vandoorne, Nico Müller und Debütant Felipe Drugovich waren schnell unterwegs.
Nach elf Minuten kam es zu einer kuriosen Szene - wie schon im 1. Freien Training machte sich Porsche zum Gespött auf den Tribünen. Beim Reifenwechsel hatte das Team offenbar die Radmuttern hinten rechts nicht vollständig festgezogen. Antonio Felix da Costa fuhr noch einige Kurven, merkte aber wohl schon, dass etwas nicht stimmte. In Kurve 9 löste sich sein rechtes Hinterrad schließlich. Sein Porsche schlitterte noch ein paar Meter in die Auslaufzone und wurde dabei vom eigenen Rad überholt.
How the bizarre moment which bought out the Red Flag unfolded in FP3 ⤵️@Hankook_Sport #BerlinEPrix pic.twitter.com/Dqk66ltKEB
— Formula E (@FIAFormulaE) July 13, 2025
Die Rennleitung unterbrach die Session mit roter Flagge, um den Porsche abschleppen zu lassen. Der deutsche Hersteller war wenig später "Under investigation" wegen eines potenziellen "Unsafe release". Insgesamt war das Training elf Minuten lang pausiert. Durch den verspäteten Beginn konnte die Session allerdings nicht weiter verlängert werden. So blieben den Fahrern nur noch 18 Minuten, um sich bestmöglich auf das Qualifying vorzubereiten.
Heftiger Einschlag, di Grassi unverletzt
Als es weiterging, war zunächst Taylor Barnard im Fokus: Der McLaren-Fahrer touchierte mit einer aggressiven Fahrweise erst Nico Müller und geriet er wenig später beinahe auch noch mit Robin Frijns aneinander. Müller hingegen übernahm die Spitze der Zeitentabelle. Felix da Costa - inzwischen zurück in der Porsche-Box - war sichtlich ungeduldig, um noch ein paar Runden im Training zu bekommen. Er setzte eigenmächtig den Wagenheber an, um die Reparaturen an seinem Auto zu beschleunigen.
Barnard übernahm rund zehn Minuten vor Schluss die Führung, während sich sein Landsmann Oliver Rowland am Ende der Start- und Zielgerade verbremste und einen weiten Bogen fahren musste. Sebastien Buemi setzte eine neue Bestzeit in 1:09.912 Minuten.
Acht Minuten vor Ablauf der Zeit krachte es heftig: Lucas di Grassi crashte am Ende der Start- und Zielgeraden mit hoher Geschwindigkeit in die TecPro-Barriere! Der Lola-Fahrer fuhr in der Gischt seines Teamkollegen Zane Maloney, der bereits für Kurve 1 bremste. Di Grassi hingegen konnte kaum verlangsamen. Wie er später in der Box dem Team erklärte, habe das Auto weiter beschleunigt, obwohl er auf der Bremse stand! Nach dem harten Einschlag stieg di Grassi anscheinend unverletzt aus dem Auto aus.
A big moment for Di Grassi! Good to see him get out of the car.@Hankook_Sport #BerlinEPrix pic.twitter.com/vDohYTIueR
— Formula E (@FIAFormulaE) July 13, 2025
Die Session wurde nach dem schweren Unfall nicht mehr aufgenommen, so blieb Buemi Schnellster. Das Qualifying am Sonntag beginnt planmäßig um 11:20 Uhr, solang der Regen der Formel E nicht abermals einen Strich durch die Rechnung macht. Zu verfolgen ist die Qualifikation im TV und Livestream bei DF1 bzw. ServusTV sowie im Liveticker bei e-Formel.de.
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben