Formel E in Buenos Aires: Buemi holt Hattrick-Sieg
Timo Pape
Sebastien Buemi hat auch den dritten Saisonlauf der Formel E in Buenos Aires für sich entschieden und wurde damit zum ersten Fahrer in der Geschichte, der drei Rennen in Folge gewinnen konnte. In einem ereignisreichen Rennen ließ der e.dams-Pilot Jean-Eric Vergne im Techeetah sowie Pole-Sitter Lucas di Grassi (ABT) hinter sich. Nico Prost und Nelson Piquet jr. komplettierten die Top 5. Meister Buemi baut damit seine Gesamtführung weiter aus, di Grassi festigt Platz zwei.
Am Start gab es zunächst keine Veränderungen an der Spitze. Di Grassi zog von der Pole-Position davon, Vergne konnte den Angriff von Buemi abwehren. Hinten im Feld blieb Adam Carroll zunächst stehen, wodurch es direkt zur ersten Full-Course-Yellow-Phase kam. Dann konnte Carroll seinen Jaguar doch starten und fuhr an, kurz bevor das Feld zur Überrundung heranrollte. Carroll dachte, er dürfe aufschließen und hielt sich demnach nicht ans Tempolimit. Dafür erhielt der Brite eine Durchfahrtsstrafe. Auch Mitch Evans, der ansonsten ein starkes Rennen zeigte, war zu schnell unter FCY und wurde später mit einer nachträglichen 5-Sekunden-Zeitstrafe bedacht.
An der Spitze zeigte Renault vom Start weg die Muskeln. Zuerst ging Vergne relativ mühelos an di Grassi vorbei, dann Rivale Buemi, und einige Zeit später sogar noch Oliver Turvey und Prost. Buemi überholte seinerseits den Führenden Vergne, dann setzte sich die Spitze ab, während dahinter harte Zweikämpfe ausgetragen wurden. Prost arbeitete sich stetig nach vorn, später auch die beiden Dragon-Piloten und Daniel Abt. Die Aufholjagd des Rennens zeigte Lokalmatador Jose Maria Lopez (Virgin), der von Platz 20 mit beherzten Manövern in die Punkte fuhr.
Technische Probleme ereilten zunächst Sam Bird, anschließend auch wiederholt Maro Engel im Venturi. Der Deutsche wurde von der Rennleitung an die Box geholt, weil er im Schleichtempo eine Gefahr für die Kollegen darstellte. Beide versuchten später im Rennen vergeblich, die schnellste Runde von Buenos Aires zu holen. Sie landeten auf den Plätzen 19 und 20.
Kurz vor Rennhalbzeit fuhren Turvey, Evans und Duval zum Fahrzeugwechsel in die Garage und eröffneten damit die Boxenstopps. Die Spitzengruppe kam eine Runde später, die beiden Mahindra-Piloten sogar zwei Runden später. Turvey wurde durch den frühen Stopp von Platz drei auf acht zurückgespült, ansonsten gab es kaum Veränderungen. Di Grassi schaffte es gerade so vor Piquet aus der Garage, weshalb er bis Rennende wegen eines potenziellen Unsafe Release "under investigation" stand. Die größten Probleme beim Stopp hatte Felix Rosenqvist, dessen zweites Autos nicht losfuhr. Gegen Rennende holte sich der Schwede immerhin noch die schnellste Rennrunde und somit einen Meisterschaftspunkt.
Buemi mit Schwierigkeiten im zweiten Auto
In der zweiten Rennhälfte ging es an der Spitze enger zu. Vergne holte bis auf zwei Sekunden auf Buemi auf, kam aber letztlich nicht näher heran, da sich Buemi nach Kräften wehrte. "Die erste Hälfte war recht easy, aber in der zweiten Rennhälfte war es schwer, Jev unter Kontrolle zu halten", funkte Buemi kurz nach der Zieldurchfahrt. Auch di Grassi holte sich Platz drei von Prost zurück und machte Druck auf die Spitze. Dazu nutzte er unter anderem seinen FanBoost, auf den er wie auch Teamkollege Daniel Abt und Buemi zurückgreifen konnte. Kein FanBoost führte im Rennen jedoch zu einem Überholmanöver.
Während im Mittelfeld noch erbittert um Positionen gekämpft wurde, fuhr Buemi seinen dritten Saisonsieg letztlich ungefährdet nach Hause. In der letzten Runde krachte noch Sam Bird in Kurve 4 in die Mauer, wodurch das Rennen unter gelben Flaggen beendet wurde. Der Brite blieb unverletzt. Nick Heidfeld verlor in den letzten Runden noch einige Plätze wegen einer Durchfahrtsstrafe, weil er die Mindestzeit beim Boxenstopp nicht eingehalten hatte. Landsmann Abt konnte hingegen erheblich Boden gutmachen und von Startplatz 16 am Ende noch auf Rang sieben fahren.
In der Meisterschaft hat Buemi seine Führung auf 75 Punkte ausgebaut. Di Grassi steht als Zweiter bei 46 Zählern, Nico Prost nach drei vierten Plätzen bei 36 Punkten. Den größten Schritt hat Vergne gemacht, der nun Gesamtvierter (22) ist und das erste Formel-E-Podium für sein Team Techeetah holte. In der Teamwertung steht e.dams nach wie vor ungefährdet an der Spitze vor ABT und Mahindra, neuer Vierter ist NextEV. Das nächste Formel-E-Rennen startet am 1. April in Mexiko-Stadt.
Das provisorische Ergebnis des Buenos Aires ePrix
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben