Formel E in Buenos Aires: Lucas di Grassi holt Pole-Position
Timo Pape
Lucas di Grassi hat sich in einem turbulenten Qualifying von Buenos Aires seine erste Pole-Position in der Formel E und damit die nächsten drei Meisterschaftspunkte gesichert. Der ABT-Pilot, der im 2. Freien Training noch verunfallt war, behielt die Nerven und setzte sich in einer spannenden Super-Pole-Session gegen Jean-Eric Vergne (Techeetah, 2.) und Rivale Sebastien Buemi (e.dams, 3.) durch. Auf den Plätzen vier und fünf landeten die erneut beeindruckenden NextEV von Oliver Turvey und Nelson Piquet jr.
Doch fangen wir vorne an: Vorjahressieger Sam Bird war als Favorit der ersten Gruppe auf die Strecke gegangen, leistete sich aber kleinere Fehler. Somit kam er nur auf den zwischenzeitlichen zweiten Rang. Besser machte es Mitch Evans, der seinen Jaguar überraschend an der Spitze platzierte. Maro Engel blieb hingegen erneut mit seinem Venturi stehen und wird folgerichtig vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen.
Dann kam die "Todesgruppe" zwei, die bis auf Jerome d'Ambrosio (Dragon) geschlossen in die Super-Pole einziehen sollte. Jean-Eric Vergne sicherte sich die Bestzeit und brach gleichzeitig den Streckenrekord von Buenos Aires. Mit einer Zeit von 1:08.751 Minuten unterbot er die bis dato schnellste Runde von Buemi aus dem Jahr 2016 knapp (1:08.771). Letzterer kam zwischenzeitlich auf Platz zwei, während auch di Grassi und Piquet gute Runden ablieferten.
Das Chaos nimmt seinen Lauf
In der dritten Quali-Gruppe nahm das Chaos seinen Lauf. Lokalmatador Jose Maria Lopez legte einen beeindruckenden Start seiner Runde hin, ging aber über die Limits hinaus und verlor seinen Virgin. Er schlug an der Mauer von Kurve 6 an und zerstörte sich die Aufhängung rechts hinten. Enttäuschung bei den zahlreichen "Pechito"-Fans an der Strecke. Er beendete seine Runde dennoch, um zumindest vor Engel zu starten, und stellte sein Auto auf der Start- und Zielgeraden ab. Daraufhin musste die Rennleitung die Session unterbrechen. Lopez wurde zum Rapport gebeten.
Durch die roten Flaggen konnte Antonio Felix da Costa seine schnelle Runde nicht wie geplant antreten, weshalb ihm die Rennleitung einen weiteren Versuch gewährte. Auf seiner Aufwärmrunde leistete sich der Andretti-Pilot jedoch einen überflüssigen wie folgenschweren Fehler: Er touchierte die Mauer an der Innenseite der Schikane und brach sich die Aufhängung, wodurch er seine schnelle Runde nicht mehr wie geplant fahren konnte. Am Ende Startplatz 17 für den Portugiesen. Etwas überraschend schaffte es Felix Rosenqvist (Mahindra) nicht in die Top 5. Er geht von Rang acht aus ins Rennen.
Auch Gruppe vier hatte es in sich. Zuerst schlug Daniel Abt seitlich in die Mauer bei Kurve 4 ein und brach sich die hintere rechte Aufhängung - Startplatz 16. Wenig später passierte Ma Qing Hua an selber Stelle nahezu das Gleiche. Er beschädigte seinen Techeetah jedoch stärker, sodass die Qualifikation durch die Bergung des Wracks quasi beendet wurde. Zuvor hatte sich Turvey überraschend in die Top 5 geschoben, während Nico Prost nur Sechster wurde.
In der Super-Pole ging es etwas gesitteter zu. Piquet eröffnete den Shoot-out, riskierte aber zu viel. Er leistete sich mehrere kleine Fehler und kam nur auf Startplatz fünf. Turvey machte es besser, dann kam die Pole-Runde von di Grassi. Buemi und Vergne vermochten es nicht mehr, den Brasilianer zu schlagen. Nach einer spannenden Qualifikation stehen die Chancen auf ein ebenso packendes Rennen gut, bei dem auch die hohen Außentemperaturen eine Rolle spielen könnten. Eurosport überträgt ab 19:45 Uhr live im TV, wir sind wie gewohnt mit dem Live-Ticker für euch dabei.
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