Formel E

Formel E in Diriyya: Nyck de Vries sichert Mercedes 1. Pole-Position der neuen Saison 2021

Timo Pape

Timo Pape

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Nyck de Vries hat sich die erste Pole-Position der neuen Formel-E-Saison 2021 gesichert. Der Mercedes-Pilot distanzierte die Konkurrenz im Qualifying - wie schon in beiden Trainingssessions - auf beeindruckende Weise und machte auch durch den Gruppensieg die ersten vier Punkte der neuen Meisterschaft fest. Mehr als sechs Zehntelsekunden hinter dem Niederländer folgte Porsche-Neuling Pascal Wehrlein vor Rene Rast im Audi. Andre Lotterer startet von Position 7, Max Günther als Neunter.

In der ersten Quali-Gruppe traten die Top 6 der vergangenen Formel-E-Saison an. Am besten machte es Oliver Rowland: Der Brite im Nissan setzte in allen drei Sektoren die Bestzeit und landete fast acht Zehntelsekunden Vorsprung vor Stoffel Vandoorne auf Rang 2! Dritter wurde Lucas di Grassi (Audi) vor dem zweiten Nissan von Sebastien Buemi. Überraschend: Die beiden DS-Piloten, darunter der amtierende Meister Antonio Felix da Costa, stellten sich mit 1,3 (Felix da Costa) beziehungsweise 1,4 Sekunden (Jean-Eric Vergne) Rückstand hinten an.

In Gruppe 2 wurde die Strecke einmal mehr schneller. Alle fünf Fahrer - Robin Frijns konnte nach seinem Trainingsunfall nicht am Qualifying teilnehmen - fuhren somit schneller um den Kurs als ihre Konkurrenten aus Gruppe 1. Schnellster Mann war wie schon in beiden Freien Trainings Nyck de Vries. Der Mercedes-Pilot fuhr knapp vier Zehntelsekunden schneller als Mitch Evans, der seinen neuen Jaguar-Teamkollegen Sam Bird (4.) im ersten Quali-Duell schlug. Andre Lotterer (Porsche) setzte die bis dahin drittschnellste Zeit, Max Günther im BMW wurde zunächst Fünfter.

Mortara, Wehrlein & Rast mit starken Runden in die Super-Pole

In der dritten Gruppe konnten sich einige Fahrer in Szene setzen: Edo Mortara im Kunden-Mercedes von Venturi sortierte sich als Zweiter ein. Der Schweizer landete knapp vor Porsche-Neuling Pascal Wehrlein, Rene Rast und Alex Lynn - starke Leistung der beiden Deutschen. Alexander Sims kam nicht so gut zurecht wie sein Mahindra-Teamkollege Lynn und wurde nur Elfter - direkt vor Oliver Turvey, dessen Nio offenbar nach wie vor nicht zu den besten Autos zählt.

Die letzte Gruppe setzte sich vor allem aus Formel-E-Rookies zusammen - doch das ganz große Ausrufezeichen setzte Nico Müller: Trotz seinem Unfall im Freien Training qualifizierte er sich mit seinem Dragon als Fünfter zunächst für die Super-Pole! Auch Debütant Nick Cassidy schaffte es in seiner ersten Formel-E-Qualifikation überhaupt scheinbar in den finalen Shoot-out. Tom Blomqvist scheiterte als Siebter denkbar knapp - eine starke Leistung im Nio. Norman Nato wurde 15., BMW-Neuling Jake Dennis 17. Sergio Sette Camara leistete sich einen heftigen Verbremser und landete mit der Nase seines Dragon in der Barriere.

Dann jedoch die Hiobsbotschaft für einige Fahrer: Weil Müller, Cassidy und Blomqvist ihre schnellen Runden unter gelber Flagge gesetzt hatten (nach dem Unfall von Sette Camara), löschte die Rennleitung nach der Gruppenphase die Rundenzeiten der drei Fahrer. "Das war ein absoluter Witz", klagte Müller wenig später.

Demnach zogen folgende sechs Piloten in die Super-Pole ein: Nyck de Vries, Edo Mortara, Pascal Wehrlein, Rene Rast, Alex Lynn und Mitch Evans.

Wehrlein & Rast stark, doch de Vries in einer anderen Liga

Mit Verspätung begann um 14:45 Uhr die Super-Pole, die Evans mit einer mäßigen Runde eröffnete. Nach einem starken ersten Sektor ließ er gegen Ende der Runde viel Zeit liegen, auch weil er seitlich leicht an der Mauer anschlug. Mahindra-Fahrer Lynn war zunächst langsamer als Evans, zauberte jedoch in Sektor 3 und übernahm die Führung. Dann kam Rast: Mit zwei "pinken" Sektorenzeiten und insgesamt fast einer halben Sekunde Vorsprung trotz Mauerkontakts übernahm der Audi-Fahrer die provisorische Pole-Position.

Pascal Wehrlein war jedoch noch einmal minimal schneller und landete mit seinem Porsche nach seiner Super-Pole-Runde knapp vor Rast. Venturi-Pilot Venturi konnte seine Leistung aus der Gruppenphase nicht ganz bestätigen und wurde zunächst Dritter. Nun konnte nur noch Nyck de Vries die Pole-Position von Wehrlein verhindern - und tat es! Mit Bestzeiten in allen drei Sektoren sicherte sich der Mercedes-Youngster die erste Pole-Position seiner Formel-E-Karriere.

Vor dem ersten Saisonlauf der Formel E um 18 Uhr deutscher Zeit - zu verfolgen im TV bei ProSieben Maxx und bei uns im Live-Ticker - geht de Vries als Favorit ins Rennen. Wie die neuen Antriebe im Renntrimm laufen werden, ist allerdings noch nicht abzusehen. Schon die Spitzengruppe lässt auf packende Duelle hoffen. Gleichzeitig starten viele Topfahrer, etwa di Grassi, Buemi, Felix da Costa oder Vergne, von weit hinten. Der anspruchsvolle Straßenkurs in Saudi-Arabien verspricht einen spannenden Saisonstart.

Ergebnisse, Rundenzeiten & Startaufstellung im Überblick

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