Formel E

Formel E in Indien: Hughes fällt nach kuriosem Spiegel-Vorfall aus, Rast beendet harsch Dennis' Erfolgsserie

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jake-Hughes-McLaren-Formula-E

Das Formel-E-Team McLaren erlebte beim Hyderabad E-Prix die erste "Nullnummer" der Saison 2023 und seiner Geschichte. Nach vielversprechenden Leistungen im Qualifying erreichten weder Jake Hughes noch Rene Rast das Ziel. Während der Deutsche den Lauf nach einem Unfall mit Jake Dennis (Andretti) aufgeben musste, wundert sich Hughes über einen kuriosen Rückspiegel-Vorfall.

"In der Formel E ist immer was los", twitterte Jake Hughes nach dem Rennen in Indien. Das lernte der britische Rookie beim Hyderabad E-Prix auf eine bemerkenswerte Art und Weise: Nachdem in der Startphase des Rennens ein Trümmerteil Hughes' linken Seitenspiegel beschädigt hatte, löste sich der Spiegel überraschend und rollte in das Cockpit des McLaren-Renners. Dort verkeilte sich der Spiegel offenbar hinter dem Lenkrad. Hughes konnte somit nicht mehr verhindern, dass sein Bolide nach rechts steuerte und beim Kontakt mit der Mauer vor Kurve 4 Schaden an der rechten vorderen Aufhängung nahm.

"Es war ein enttäuschendes Ende für unser Wochenende", resümiert Hughes. "Meine Leistung im Rennen fühlte sich wie eine meiner bisher besten an: Ich habe mich wohlgefühlt und konnte mir meine Energie gut einteilen. Das ist ein großer Pluspunkt. Ich hatte das Gefühl, dass wir in dieser Hinsicht einen Schritt nach vorn gemacht haben. Auch wenn die Ergebnisse nicht ganz so waren, wie wir es uns gewünscht hatten, möchte ich mich ganz herzlich beim Team für ihre Arbeit bedanken. Wir können immer noch mit Zuversicht nach Kapstadt fahren."

Der kuriose Spiegel-Zwischenfall leitete ein weiteres unglückliches Ereignis für McLaren ein. Durch das für die Bergung des McLaren nötige Safety-Car wurde das Feld zunächst zusammengestaucht. Hughes' Teamkollege Rene Rast konnte somit zu Jake Dennis aufschließen, der zu diesem Zeitpunkt auf dem vierten Platz fuhr. Nach dem Restart setzte Rast zu einem Überholversuch in Kurve 3 an - und scheiterte.

Mit zu hoher Geschwindigkeit rauschte Rast in das Heck von Dennis' Andretti-Fahrzeug und stieg an dessen rechten Hinterrad auf. Mit einer schwer beschädigten Front musste Rast den E-Prix nur wenige Minuten nach Hughes' Ausfall an der Box aufgeben. Dennis steuerte ebenfalls seine Garage an, um einen durch die Kollision beschädigten Reifen zu tauschen.

"Bittere Pille" für Dennis - Rast weicht Schuldfrage aus

"Das ist eine bittere Pille", schrieb der Brite, der als WM-Zweiter Boden gegen Rivale Pascal Wehrlein verlor, nach dem Rennen in einem Tweet. "Ich war von Startplatz 11 aus verdientermaßen auf Podiumskurs, ehe ich von hinten getroffen wurde und das Rennen beendet war. Jeder im Team hätte heute ein besseres Resultat verdient gehabt. Jetzt fokussieren wir uns wieder neu - in zwei Wochen geht es schon weiter!"

Rast weicht der Frage nach der Unfallschuld aus: "Nach einem guten Start habe ich Positionen gutgemacht, aber dann wurde ich in eine Kollision verwickelt und konnte nicht mehr weiterfahren", zitiert ihn das Team in einer Pressemitteilung. "So ist das manchmal im Rennsport. Unsere Energieeffizienz hat sich im Rennen verbessert, und unsere Pace auf eine Runde war auch da. Deswegen ist diese Art, unsere Woche hier zu beenden, umso enttäuschender."

Etwas Mut dürfte McLaren zumindest die Leistung beider Fahrer im Einzelzeitfahren machen. In Hyderabad gewannen Rast und Hughes ihre jeweiligen Qualifying-Gruppen, wenngleich Hughes' Bestzeit aufgrund einer Unaufmerksamkeit des Teams (Mindeststandzeit beim Boxenstopp unterschritten) gestrichen wurde.

Durch das punktlose Rennen rutschte McLaren in der Team-WM auf Position 4 ab und liegt nun knapp hinter Envision Racing. Mit 27 beziehungsweise 26 Punkten rangieren Jake Hughes und Rene Rast in der Fahrerwertung auf den Plätzen 7 und 8. Die nächste Gelegenheit, um Punkte zu sammeln, bietet sich für das Duo bereits in zwei Wochen. Dann trägt die Formel E erstmals ein Rennen in Kapstadt (Südafrika) aus.

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