Formel E

Formel E: "Seltsame" Bremsprobleme plagen ABT Cupra in Indien, Müller verpasst Top 10 knapp

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Auch nach dem Hyderabad E-Prix ist das deutsche Team ABT Cupra der einzige Formel-E-Rennstall, der in der Saison 2023 noch keine Punkte sammeln konnte. Die Mannschaft aus Kempten kam dem ersten Top-10-Erfolg in Indien jedoch näher denn je: Nico Müller fuhr die schnellste Runde des E-Prix, erreichte das Ziel aber nur auf dem elften Platz. Kelvin van der Linde hatte am gesamten Wochenende mit "seltsamen" Bremsproblemen zu kämpfen.

Wenn es nicht gut läuft, kommt für Kelvin van der Linde auch noch Pech dazu. Der Südafrikaner gab vor zwei Wochen beim Diriyya E-Prix sein unverhofftes Formel-E-Debüt, weil sich Robin Frijns bei einem Unfall in Mexiko die Hand gebrochen hatte. Die Rennen in Saudi-Arabien wurden für van der Linde zu einer Feuertaufe, die nicht mit Punkten belohnt wurde. Und auch am vergangenen Wochenende in Hyderabad gelang es ihm in keiner Session, ein Ausrufezeichen zu setzen.

Das lag jedoch nicht nur am Formel-E-Erfahrungsrückstand im Vergleich zu seinen Kontrahenten. Denn technisch lief bei van der Linde in Hyderabad wenig nach Plan. Im Shakedown rutschte der 26-Jährige in die Reifenstapel von Kurve 3, weil sein Auto nicht wie erhofft verzögerte. Ein ähnliches Problem ereilte ihn im Gruppen-Qualifying am Samstag, in dem er abermals mit blockierten Vorderrädern in den Notausgang einer Kurve schlitterte.

Dass es sich dabei lediglich um Fahrfehler handelte, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Denn auch im Rennen meldete van der Linde nach wenigen Kurven am Funk ein "seltsames Fahrgefühl", woraufhin das Team den Youngster zurück an die Box rief, um das Rennen aufzugeben. Die Ursache des Problems ist derzeit noch nicht identifiziert. ABT vermutet derzeit einen "technischen Defekt im Umfeld der Batterie".

Immerhin bei Nico Müller war beim Hyderabad E-Prix das Potenzial des ABT-Teams erkennbar. Der Schweizer startete das Rennen vom 18. Platz, hielt sich im E-Prix aber fern von den phasenweise unübersichtlichen Duellen vor ihm und erreichte das Ziel knapp außerhalb der Punkteränge auf Platz 11. Zudem fuhr er die schnellste Runde des Rennens. Diese ist üblicherweise einen Bonuspunkt wert, der allerdings nur dem schnellsten Fahrer innerhalb der Top 10 zugesprochen wird. Den Extrazähler sammelte deswegen Norman Nato (Nissan).

Aufwärtstrend gibt Mut für Kapstadt

"Das war ein Event mit Höhen und Tiefen, aber auch einem Aufwärtstrend", sagt Müller über seinen E-Prix. "Mit einer besseren Ausgangsposition wäre wohl mehr drin gewesen. Aber auch so nehmen wir viel Positives mit nach Südafrika." ABT-Teamchef Thomas Biermaier findet ebenfalls: "Unsere Schritte gehen in die richtige Richtung."

Der Geschäftsführer von ABT Sportsline lobt: "Wir hatten im Qualifying erstmals die Chance, um eine gute Startposition zu kämpfen. Daran müssen wir in Südafrika anknüpfen, dann werden wir auch bald die ersten Punkte auf dem Konto haben. Noch sind wir längst nicht da, wo wir sein wollen, aber die ganze Mannschaft zieht großartig mit, und der Trend nach oben macht Mut für den Auftritt in Kapstadt!"

Das Rennen am Kap der Guten Hoffnung ist für den 25. Februar 2023 angesetzt. Ob Robin Frijns dort wieder im ABT-Fahrzeug sitzen wird, oder Kelvin van der Linde sein Heimrennen bestreiten darf, soll sich noch in dieser Woche entscheiden. Am Mittwoch werden beide eine gemeinsame Vorbereitungssession im Simulator in Kempten bestreiten - auch um zu prüfen, ob Frijns nach seiner Verletzung schon wieder renntauglich ist.

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