Formel E

Formel E in Jakarta: Vergne gewinnt Qualifying-Krimi gegen Felix da Costa & sichert sich Pole-Position-Rekord

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jean-Eric Vergne steht beim Jakarta E-Prix der Formel E auf der Pole-Position! Mit einer Rundenzeit von 1:08.523 setzte sich der Franzose im Finalduell gegen seinen Teamkollegen Antonio Felix da Costa durch, der den Lauf ebenfalls aus der ersten Startreihe aufnehmen wird. Bester Deutscher wurde Andre Lotterer (Porsche) auf Platz 8, Pascal Wehrlein verliert aufgrund einer Strafversetzung fünf Positionen.

Das Qualifying auf dem Jakarta International E-Prix Circuit begann um 05:40 Uhr deutscher Zeit. Zuvor hatten Oliver Rowland (Mahindra) und Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) Bestzeiten in den Freien Trainings setzen können. Vergne startete den ersten Abschnitt der Qualifikation in Gruppe A, Rowland trat in Gruppe B an.

Gruppe A

Der ersten Elfergruppe, die auch in Indonesien alle Fahrer auf den ungeraden WM-Rängen umfasste (Position 1, 3, 5 usw.), gehörten auch die Deutschen Andre Lotterer (Porsche) und Maximilian Günther (Nissan) an. Wie üblich unternahmen alle Piloten zwei 220-kW-Anläufe, zwischen denen sie die Reifen wechselten. Nach dem ersten Durchgang führte Jake Dennis (Andretti).

Robin Frijns (Envision) berührte auf seiner Runde die Mauer. Mit Schäden an seiner Antriebswelle und der linken Hinterradaufhängung steuerte er die Boxengasse an, ohne eine Zeit zu setzen. Da das Reglement die Fahrer allerdings verpflichtet, in der ersten Qualifying-Hälfte eine Runde abzuschließen (um "Wartespielchen" an der Garage zu verhindern), wurde der Niederländer nachträglich aus der Wertung genommen. Seinen Titelambitionen, Frijns liegt derzeit auf Platz 5 in der WM, ist dieses Ergebnis alles andere als zuträglich…

Nach den Boxenstopps wurden die Zeiten erwartungsgemäß schneller. Die Bestzeit gelang Stoffel Vandoorne (1:08.829 Minuten). Vergne, Dennis und Buemi (Nissan) schafften es ebenfalls in die Top 4 und qualifizierten sich somit für die Duellphase. Lotterer verpasste die Knock-outs um nur 0,003 Sekunden - zum ersten Mal in dieser Saison. Günther wurde nach einem Mauerkontakt auf seiner schnellsten Runde Achter.

Gruppe B

Wenig später rollte die zweite Qualifying-Gruppe auf die Rennstrecke in Jakarta, darunter auch die zwei Nio-333-Fahrer Dan Ticktum und Oliver Turvey. Das britische Duo setzte im 2. Freien Training ein Ausrufezeichen, als beide Piloten die Session in den Top 7 beenden und für einige Minuten sogar die ersten zwei Ränge belegten.

Im Qualifying lief es für beide jedoch eher enttäuschend: Am Ende reichte es nur für die Plätze 8 und 9 in der Gruppe, unter anderem weil Ticktum die Startlinie für seinen zweiten Anlauf erst nach dem Fallen der karierten Flagge überquerte.

Nach dem ersten Run von Gruppe B führte zunächst Antonio Felix da Costa (1:08.715 Minuten). Überraschend konnte er diesen Wert auch bei seinem zweiten Anlauf nicht verbessern - allerdings schaffte auch kein anderer Fahrer eine schnellere Zeit. Gemeinsam mit Felix da Costa zogen Mortara, Wehrlein und Evans in die K.-o.-Phase ein, de Vries, Rowland und Bird verpassten die Top 4 knapp.

Viertelfinale

VF1: Mitch Evans vs. Stoffel Vandoorne

Im ersten Viertelfinale begegneten sich die Sieger der Formel-E-Rennen von Rom und Monaco. Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne fuhr seine Rundenzeit bei vermeintlich besseren Streckenbedingungen als Zweites, verlor allerdings schon in den ersten Kurvenpassagen viel Zeit auf Evans. Der Neuseeländer zog dank einer 1:08.935 Minuten ins Halbfinale ein, während der WM-Führende Vandoorne vorzeitig ein kühlendes Handtuch um den Hals legen konnte. Der Belgier wird das Rennen von Platz 7 starten.

VF2: Pascal Wehrlein vs. Jean-Eric Vergne

Deutlich knapper als im ersten Viertelfinale war es bei den Zwischenzeiten von Pascal Wehrlein und Jean-Eric Vergne. Mehrfach wechselten sich beide mit Bestzeiten in den Minisektoren ab, letztlich war Vergne bei 1:08.917 Minuten aber 0,112 Sekunden schneller als der Porsche-Fahrer. Der Deutsche beendete das Qualifying offiziell auf Position 6, kann den E-Prix aufgrund einer Strafversetzung aber nur von Platz 11 aufnehmen.

VF3: Jake Dennis vs. Edoardo Mortara

In der ersten Hälfte des dritten Viertelfinals baute sich Edoardo Mortara ein knappes Zeitpolster von rund einer Zehntelsekunde auf Dennis auf. Der Andretti-Fahrer setzte zwar eine sehr schnelle Rundenzeit von 1:08.653 Minuten, musste sich jedoch von Mortara (1:08.419 Minuten) geschlagen geben. Bitter für Dennis, denn diese Rundenzeit hätte ihm in den zwei vorausgegangenen Viertelfinal-Abschnitten komfortabel einen Platz im Halbfinale beschert.

VF4: Sebastien Buemi vs. Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa baute sich schon in den ersten Kurven einen kleinen Zeitvorteil gegenüber Buemi auf. Im Mittelabschnitt leistete sich der Schweizer dann einen deutlichen Fahrfehler, wodurch Felix da Costa ihn um 0,852 Sekunden schlagen konnte. Mit 1:08.336 Minuten setzte der Portugiese die zu diesem Zeitpunkt schnellste Zeit der Duellphase. Auch er zog somit ins Halbfinale ein.

Halbfinale

HF1: Mitch Evans vs. Jean-Eric Vergne

Im WM-Kampf lauert Jean-Eric Vergne seit mehreren Wochen auf seinen ersten Rennsieg - entsprechend hoch waren seine Erwartungen für das erste Halbfinale. Als zweites Fahrzeug folgte er Mitch Evans um die Strecke und konnte in den ersten Kurven einen kleinen Zeitvorsprung aufbauen. Auch im zweiten und dritten Sektor konnte er den starken Eindruck aus dem Viertelfinale bestätigen. Am Ende war Vergnes 1:08.358 Minuten exakt 0,300 Sekunden schneller als die Bestzeit von Evans.

HF2: Edoardo Mortara vs. Antonio Felix da Costa

Edoardo Mortara schaffte es in jedem vorausgegangenen K.-o.-Qualifying, in dem er startete, ins Finalduell. Den hohen Erwartungen konnte der Berlin-Rennsieger im zweiten Halbfinale jedoch nicht gerecht werden. Bei einem Fahrfehler im ersten Kurvenabschnitt verlor Mortara viel Zeit, die er bis zum Ende der Runde nicht aufholen konnte. Mit 1:08.281 Minuten löste sich Felix da Costa ein Ticket für das Finale, Mortara sicherte sich Startplatz 4.

Finale

Jean-Eric Vergne vs. Antonio Felix da Costa

Im finalen Duell des Qualifyings begegneten sich somit die zwei DS-Teamkollegen Jean-Eric Vergne und Antonio Felix da Costa. Der Franzose startete seine Runde zuerst und konnte seinen Renner in der ersten Kurvenpassage gut unter Kontrolle halten. Felix da Costa kämpfte hingegen in den Kurven 1, 2 und 3 mit Übersteuern, was dem Portugiesen viel Zeit kostete. Am Ende war das Bild deutlich: Jean-Eric Vergne sicherte sich dank einer 1:08.523 Minuten die Pole-Position, 0,817 Sekunden vor Felix da Costa!

Der Franzose startet somit zum 15. Mal in seiner Karriere von der Pole-Position - ein neuer Rekord. Das Formel-E-Rennen in Jakarta beginnt um 10 Uhr deutscher Zeit. ProSieben überträgt den neunten Saisonlauf der Formel E live im Free-TV, ran.de im Livestream. Wir begleiten das Rennen wie gewohnt in unserem beliebten Liveticker.

Ergebnisse, Zeiten & Startaufstellung

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 6 und 3.
Advertisement