Formel E in Jeddah: Nissan-Pilot Oliver Rowland gewinnt am Samstag und baut WM-Führung aus
Timo Pape

Paddy McGrath / Spacesuit Media
Oliver Rowland hat das Samstagsrennen der Formel E in Jeddah gewonnen. Der WM-Führende im Nissan setzte sich letztlich ungefährdet mit fast sechs Sekunden Vorsprung gegen Taylor Barnard (McLaren) und Jake Hughes (Maserati) durch, die ebenfalls das Podium erreichten. Jake Dennis und Nick Cassidy komplettierten die Top 5. Max Günther, Antonio Felix da Costa und Mitch Evans schieden vorzeitig aus.
Kurz bevor es losgehen sollte, kam Lucas di Grassi im Lola nicht von der Stelle, sodass es zu einer kurzen Verzögerung kam. Er konnte aber aus eigener Kraft wieder anrollen, dann ging es los. Pole-Sitter Taylor Barnard kam gut von der Stelle und fuhr als Erster durch die erste Schikane. Jake Hughes erwischte ebenfalls einen sehr guten Start und setzte sich gegen Oliver Rowland durch - Platz 2 für den Maserati-Fahrer.
🟢 WE GO GREEN IN JEDDAH 🟢
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Barnard holds the lead with Hughes up to second after lightning start. #JeddahEPrix pic.twitter.com/UChO9pRjp9
Dahinter krachte es erneut in Kurve 4 - erneut mit einem schuldlosen Antonio Felix da Costa! Max Günther stach auf Innenseite neben den einlenkenden Porsche und drehte ihn. Felix da Costa fiel zurück und musste an die Box kommen, um wenig später auszusteigen. Ebenso Freitagssieger Günther, der über einen Schaden an der vorderen rechten Aufhängung klagte und in der Box aufgab. Zusätzlich erhielt der Deutsche eine Strafe.
Collision on lap one 😩
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Maximilian Günther goes deep and makes contact with da Costa sending them both to the pits. #JeddahEPrix pic.twitter.com/bkONluQwxE
Di Grassi holte in Runde 4 als erster Pilot seinen ersten von zwei Attack-Modes. Am Samstag kam der neue Pit-Boost ja nicht zum Einsatz, daher war die Leistungserhöhung diesmal das einzige strategische Feature für die Fahrer. Dan Ticktum zeigte eine starke Anfangsphase und kämpfte sich in Runde 5 bereits am fünftplatzierten Sam Bird vorbei. Von hinten stürmte jetzt allerdings di Grassi mit Zusatzpower heran. Der Brasilianer kam bis auf den zweiten Rang vor - Premiere für einen Lola-Rennwagen.
Viele Verschiebungen durch Attack-Mode
In Runde 7 wechselte erstmals die Führung: Rowland überholte Barnard. Dahinter fuhr nun Jean-Eric Vergne vor di Grassi. Doch auch Pascal Wehrlein holte relativ früh seinen ersten Attack-Mode und fuhr damit bis auf den dritten Platz vor. Sebastien Buemi musste in Runde 10 an die Box kommen - der nächste gebrauchte Tag für den Meister von Saison 2.
Während Rowland das Feld weiterhin anführte, tauschten Vergne und Barnard die Plätze - jetzt wieder der Brite auf Rang 2. Sein Teamkollege Bird erhielt derweil eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, weil er den Anweisungen der Rennleitung nicht Folge geleistet habe. Dann raste Robin Frijns im Attack-Mode heran und übernahm zwischenzeitlich die Führung beim Jeddah E-Prix.
Nun war es Jake Hughes, der im Attack-Mode durchs Feld pflügte - bis auf Platz 3. In Runde 14 holte sich auch Rowland seinen ersten Attack-Mode und ging wenig später wieder in Führung. Auch Mitch Evans hatte sich still und heimlich bis auf den sechsten Rang vorgearbeitet - eine Position vor Wehrlein. Barnard und Vergne fuhren endlich erstmals durch die Attack-Zone und wählten die Flucht nach vorn. In Runde 17 holte sich Barnard so die Führung zurück. Vergne blieb jedoch hinter Rowland.
Dennis stürmt nach vorn
Nun war es der immer noch punktlose Nick Cassidy, der durch die Top 10 cruiste - allerdings schon mit seinem zweiten Attack-Mode. Spitzenreiter Rowland managte seine Energie - im Gegensatz zum Vortag - sehr gut und hatte noch fast zwei Prozent mehr als seine direkten Verfolger. Neben ihm hatte auch Jake Dennis sehr gut mit seiner Energie gehaushaltet und fuhr nun im Attack-Mode nach vorn. In Runde 24 überholte er Rowland in Kurve 13 für Platz 1.
Der Nissan-Fahrer reagierte sofort und fuhr seinerseits durch die Attack-Zone. Rowland hatte noch sechs Minuten Attack-Mode, Dennis nur noch eine halbe. So schloss Rowland wieder auf den Führenden auf. In Runde 26 eroberte er Platz 1 zurück, ebenfalls in Kurve 13. Währenddessen fuhr Evans an die Box und stieg aus seinem Rennwagen aus - der nächste vorzeitige Ausfall für das gebeutelte Jaguar-Team!
Hinter Rowland kämpften jetzt Dennis, Vergne und Barnard um den zweiten Platz. Der McLaren-Fahrer positionierte sich geschickt und überholte seine beiden Widersacher mit einem tollen Manöver. Auch Hughes stand zwei Runden vor Schluss als Vierter gut da, weil er noch zwei Minuten länger Attack-Mode hatte als seine Gegner vor ihm. In Runde 29 von 31 schnappte er sich zuerst Vergne und machte nun Jagd auf den zweitplatzierten Barnard.
BARNARD ON THE CHARGE 🙌
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Can the youngest @juliusbaer Pole sitter claim his first win? #JeddahEPrix pic.twitter.com/gZmhBiPJSU
Spannender Kampf ums Podium
In Kurve 1 griff Hughes an, doch Barnard hielt tapfer dagegen - die entscheidende Szene für Platz 2! Hughes musste in der Schikane abkürzen, blieb aber direkt hinter Barnard. Doch dann lief sein Attack-Mode aus. Mit fast vier Sekunden Vorsprung begann Rowland als Führender die letzte Runde und sollte seinen zweiten Saisonsieg ins Ziel bringen! Dahinter blieb es spannend, doch Barnard blieb Zweiter vor Hughes. Dennis zeigte noch ein starkes Manöver gegen Vergne und holte sich den vierten Platz. Cassidy wurde Fünfter vor Vandoorne, Vergne und Wehrlein.
Dominance from @oliverrowland1 💪
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The @NISMO driver leads an all-British podium for the first time in Formula E 💪#JeddahEPrix pic.twitter.com/teaHyZcxxk
So verlässt Oliver Rowland Saudi-Arabien als Gesamtführender in der Fahrer-WM. Er liegt bereits 17 Punkte vor Barnard, der den zweiten Platz erklomm. Dritter ist trotz zweier Ausfälle noch immer Felix da Costa. In der Teamwertung hat Nissan die Führung übernommen und liegt nun einen Punkt vor dem eigenen Kundenteam, McLaren. Somit führt Nissan auch in der Hersteller-WM mit erheblichem Vorsprung. Porsche ist in beiden Wertungen nur noch Dritter - bei den Teams ging DS Penske am deutschen Hersteller vorbei, in der Herstellerwertung Stellantis.
Das nächste Formel-E-Rennen findet (erst) am 12. April statt. Dann gastiert die Elektroserie nach vielen Jahren mal wieder in Miami. Bis dahin halten wir dich natürlich mit allen Informationen rund um die Formel E auf dem Laufenden.
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