Formel E in Kapstadt: Nick Cassidy dominiert 2. Freies Training in Südafrika, Antonio Felix da Costa rollt aus
Timo Pape
Envision-Pilot Nick Cassidy hat das 2. Freie Training der Formel E in Südafrika für sich entschieden. Mit einer beeindruckenden Runde schlug er Edo Mortara (Maserati), der bereits die erste Session am Freitag gewonnen hatte. Dan Ticktum im Nio 333 wurde Dritter. Porsche musste sich in einer weitgehend ereignisarmen Session mit den Positionen 7 und 9 begnügen. Antonio Felix da Costa rollte dabei mit einem Problem aus.
Bei etwas bedeckterem Himmel als noch am Vortag ging es um 8:10 Uhr (MEZ) mit dem 2. Freien Trainings los. In den ersten fünf Minuten passierte noch nichts Nennenswertes. Sacha Fenestraz im Nissan behauptete die Spitze vor Jean-Eric Vergne und Oliver Rowland. Sergio Sette Camara verschätzte sich beim Anbremsen und musste in einem Notausgang wenden.
Nach rund sieben Minuten kamen ein paar gute Rundenzeiten rein: Edo Mortara übernahm die Führung. Hinter ihm sortierten sich Mitch Evans und Max Günther ein. Wenig später rückte der Deutsche sogar mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf Platz 1 vor. Schnell waren neben ihm Stoffel Vandoorne, Andre Lotterer und erneut Lokalmatador Kelvin van der Linde. Der Eindruck des ersten Trainings bestätigte sich schon in der Frühphase: Der Antrieb von DS/Maserati war in Kapstadt ganz vorn dabei.
Gegen Sessionhalbzeit setzte Rene Rast eine neue Bestzeit und distanzierte Landsmann Günther um mehr als zwei Zehntelsekunden. Der deutsche McLaren-Pilot war damit schon sieben Zehntelsekunden schneller als die Vortagesbestzeit von Mortara. Auch der zweite McLaren von Jakes Hughes lief gut und ordnete sich auf Position 2 ein. Sebastien Buemi rangierte derweil in den Top 5, nachdem sein Envision-Team sein Fahrzeug wieder hergestellt hatte. Der Schweizer war im FP1 schwer verunfallt.
Zehn Minuten vor Ende der halbstündigen Trainingssession rückte Fenestraz wieder an die Spitze vor - drei Nissan-Autos ganz vorn. Dann meldete sich jedoch auch Dan Ticktum im Nio 333 zu Wort und sprengte das Nissan-Trio als Dritter. Sam Bird ging in den Attack-Mode und legte mit einem sehr schnellen ersten Sektor vor. Am Ende seiner Runde war er mehr als vier Zehntelsekunden schneller als der Rest des Feldes. Viele Fahrer gingen vor ihren letzten Versuchen noch einmal an die Box.
Jaguar-Fahrzeuge drehen auf
Fünf Minuten vor Schluss bestätigte Evans das Potenzial seines Jaguar und verbesserte sich mit Bestzeiten in den Sektoren 2 und 3 auf den zweiten Platz. Ticktum unterstrich seine gute Form jedoch abermals und setzte seinen Nio 333 vor die beiden "Raubkatzen". Mortara war noch schneller und wurde Erster. Oliver Rowland verpasste Kurve 1 und musste im Notausgang wenden. Doch nicht nur für Mahindra lief es nicht rund: Auch Porsche war mit Felix da Costa gut eine halbe Sekunde von der Spitze entfernt.
Quasi mit Ablauf der Zeit setzte Nick Cassidy eine Wahnsinnszeit: Der Envision-Fahrer unterbot Mortara um drei Zehntelsekunden! Der klare Sessionsieg für den Zweiten von Hyderabad. Felix da Costa rollte mit seinem Porsche aus und blieb schließlich am Ausgang der Schikane stehen. Die genaue Ursache blieb zunächst unklar, es sah jedoch nach einem technischen Problem aus. Lucas di Grassi beklagte sich indes vehement über van der Linde, der ihn auf seiner schnellen Runde behindert hatte. Sette Camara rutschte noch leicht mit der Front in eine TecPro-Barriere, nahm aber keinen Schaden.
So endete das 2. Freie Training mit einem Kunden-Jaguar an der Spitze. Dahinter folgten Mortara, Ticktum und die beiden Werks-Jaguar. Um 10:40 Uhr (MEZ) wird es ernst: Dann beginnt beim Kapstadt E-Prix das Qualifying. Du kannst die Qualifikation bei ran.de im Livestream sowie im Hankook Formel E Liveticker auf e-Formel.de verfolgen.
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben