Formel E in London: Cassidy gewinnt auch Saisonfinale, Porsche feiert Team- & Herstellertitel
Timo Pape

Craig Evans / Spacesuit Media
Nick Cassidy hat auch das letzte Rennen der Formel-E-Saison 2024/25 in London gewonnen. Der Jaguar-Pilot setzte sich souverän gegen Nyck de Vries (Mahindra) und Sebastien Buemi (Envision) durch - mit dem zweitgrößten Vorsprung der Geschichte. Für Porsche gab es ebenfalls Grund zur Freude: Die Zuffenhausener krönten sich erstmals zum Team- und Herstellerweltmeister. Jaguar überholte Nissan im letzten Rennen noch und sicherte sich jeweils Rang 2 in allen drei WM-Wertungen!
Das Saisonfinale begann ohne größere Zwischenfälle. Nick Cassidy verteidigte seine Pole-Position, gefolgt von Max Günther und Mitch Evans. Auch dahinter blieb zunächst alles geordnet. Nur Edo Mortara musste frühzeitig mit einem Schaden aufgeben. Bereits in Runde 3 überholte Evans seinen deutschen Konkurrenten Günther - die erste Doppelführung für Jaguar. Eine Runde später schob sich de Vries vorbei an Günther, und auch Pascal Wehrlein folgte ihm.
🟢 For the last time in Season 11... WE GO GREEN 🟢
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A clean start to racing action for majority of the field!@Marvel Fantastic Four #LondonEPrix pic.twitter.com/IBDW80khu6
Danach entwickelte sich ein umkämpftes Rennen mit vielen Positionswechseln im Mittelfeld. Besonders auffällig: Oliver Rowland machte in den ersten Runden mehrere Plätze gut und war bald in den Top 5 unterwegs. De Vries konnte sich derweil auch an Evans vorbeikämpfen und lag plötzlich auf Rang 2 hinter Cassidy.
Zwischenfälle, Strafen & Safety-Car
In Runde 16 kam es zur ersten größeren Kollision: Taylor Barnard geriet mit Norman Nato aneinander - beide Fahrer vielen ans Ende des Feldes zurück. Für Nissan war das ein herber Rückschlag im Kampf um die Team- und Hersteller-WM. Die Rennleitung rief Full-Course-Yellow aus. Diese sollte Folgen für Evans haben, denn der "Kiwi" fuhr zu schnell und verlor durch eine spätere 5-Sekunden-Zeitstrafe am Ende den zweiten Platz.
Nato and Barnard are in the wall 😬@Marvel Fantastic Four #LondonEPrix pic.twitter.com/fmppu3Vu9K
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Gegen Rennhalbzeit kämpfte sich Müller mit seinem bereits zweiten Attack-Mode vor und griff Rowland an. Auf der Start- und Zielgeraden fuhren beide nebeneinander auf Kurve 1 zu. Rowland hielt zu lang dagegen, fuhr einen weiten Bogen und anschließend in den Andretti von Müller. Das Aus für beide! Das Safety-Car wurde auf die Strecke geschickt.
Rowland is out! 🫨
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Not the race our World Champion would of wanted on home soil, a disappointing result for the team.@Marvel Fantastic Four #LondonEPrix pic.twitter.com/cmgph4QQu1
Nach dem Re-Start kam es zu einem weiteren harten Zweikampf: Mitch Evans setzte sich mit einem Überraschungsmanöver gegen de Vries durch. Teamkollege Cassidy fuhr an der Spitze einen Vorsprung von mehr als drei Sekunden heraus. Evans funkte mehrfach, Cassidy möge ihn vorbeilassen, um den Strafabstand auszugleichen, doch der Spitzenreiter war zu weit enteilt.
Mitch Evans played the team game earlier today, now he's asking for help to increase the gap to de Vries behind 👀
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Evans has a 5-second penalty...@Marvel Fantastic Four #LondonEPrix pic.twitter.com/yFeLs3DGnm
Buemi von P19 aufs Podium, Beckmann punktet erstmals
Rund sieben Runden vor dem Ende holte sich de Vries seinen zweiten Attack-Mode und blieb damit in Schlagdistanz zur Jaguar-Doppelführung. Auch Cassidy und Evans aktivierten ihren finalen Leistungsschub und hielten das Tempo hoch. Kurzzeitig beruhigte sich das Rennen, doch gegen Rennende wurde es noch einmal eng hinter Cassidy: Evans hielt ein Trio um de Vries, Buemi und Jake Dennis hinter sich auf.
Buemi zeigte eine besonders starke Leistung: Von Startplatz 19 arbeitete sich der Envision-Pilot kontinuierlich nach vorn und überholte in der Schlussphase auch noch Dennis für Platz 4. Aufgrund der Zeitstrafe gegen Evans wurde der Schweizer am Ende sogar Dritter - ein bemerkenswerter Abschluss der Saison für den erfahrenen Piloten.
Dan Ticktum erhielt in der Zwischenzeit gleich zwei Zeitstrafen: eine davon wegen eines Vorfalls unter Safety-Car-Bedingungen, eine für eine Kollision. Trotzdem durfte Kiro ein bisschen jubeln: David Beckmann belegte Platz 10 und holte seinen ersten Punkt in der Formel E.
Another super drive from @NickCassidy_ !! 🚀
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It was the ultimate send off in London for the Kiwi driver with the @JaguarRacing team 🙌@Marvel Fantastic Four #LondonEPrix pic.twitter.com/7Lgn7SFwSF
Cassidy wird Vize-Weltmeister, Porsche holt beide offenen Titel
Mit seinem zweiten Sieg an diesem London-Wochenende sicherte sich Nick Cassidy die Vize-Weltmeisterschaft in der Fahrerwertung. In der Teamwertung ging der Titel an Porsche, die mit Wehrlein und Dennis erneut punkteten. Für das Porsche-Werksteam aus Stuttgart ist es der erste Teamtitel in der Formel E überhaupt. Jaguar überholte im letzten Rennen noch Nissan und belegt in der Team- und Herstellerwertung jeweils Rang 2.
Nach einer intensiven und spannenden Saison verabschiedet sich die Formel E in die Saisonpause. Weiter geht's im Spätherbst mit den Vorsaison-Testfahrten für Saison 12.
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