Formel E

Formel E in London: Lynn holt Pole-Position am Samstag, Günther crasht

Timo Pape

Timo Pape

Lynn-Bridge-Excel

Der Brite Alex Lynn hat sich bei seinem Formel-E-Heimrennen in London die Pole-Position zum Samstagsrennen gesichert. Der Mahindra-Pilot setzte sich in einem regnerischen Qualifying überraschend deutlich gegen BMW-Fahrer Jake Dennis und Sebastien Buemi durch. Andre Lotterer wurde nach Bestzeit in der Gruppenphase "nur" Fünfter. Max Günther war zuvor verunfallt und geht vom Ende des Feldes ins Rennen.

Im Vergleich zum regnerischen 2. Freien Training am Samstagmorgen war die Strecke zu Beginn der Qualifikation um 12 Uhr deutscher Zeit zumindest etwas trockener. Dennoch stand noch an vielen Stellen Wasser auf dem Kurs. Gruppe 1 erwartete somit die schwierigsten Bedingungen, da der Asphalt mit jeder Runde trockener und schneller wurde.

In Gruppe 1 kam Edoardo Mortara am besten mit diesen Voraussetzungen zurecht. Der Venturi-Pilot setzte sich knapp gegen Antonio Felix da Costa durch. Der WM-Führende Sam Bird war nach zwei Dritteln der Runde noch auf Bestzeitkurs, ließ in Sektor 3 jedoch Zeit liegen und kam letztlich nur auf Rang 3. Die beiden Virgin-Piloten Nick Cassidy und Robin Frijns stellten sich hinter Bird an. Jean-Eric Vergne verlor fast eine Sekunde auf Mortara und wurde Letzter seiner Gruppe.

Im zweiten Sextett waren alle Fahrer bis auf Oliver Rowland schneller als Gruppe 1 - der Brite sortierte sich demnach nur als Zehnter ein. Die bis dahin schnellste Runde drehte Lucas di Grassi. Der Audi-Pilot war mehr als sechs Zehntelsekunden schneller als Mortara in Gruppe 1 und minimal schneller als Nyck de Vries im Mercedes, der Zweiter wurde. Mitch Evans, Pascal Wehrlein und Rene Rast reihten sich auf den Positionen 3, 4 und 5 ein.

Unfall von Günther sorgt für Unterbrechung

In Gruppe 3 war Max Günther zunächst auf Bestzeitkurs, ging dann jedoch zu viel Risiko. In Kurve 15 kam er aus dem Rhythmus und schlug mit der linken Front an der Mauer an. Sein beschädigter BMW rollte in der Auslaufzone der Haarnadelkurve aus, die Rennleitung ließ sofort rote Flaggen schwenken, um das Auto abzuschleppen.

"Sobald ich die Bremse berührt habe, verlor ich sofort die Kontrolle und hatte keine Chance mehr, das Auto noch abzufangen. Bei diesen Bedingungen ist es ein einziges Ratespiel da draußen", erklärte Günther seinen Fehler wenig später im TV-Weltsignal. Obwohl er vom Ende des Feldes starten wird, bleibt der BMW-Pilot zuversichtlich: "Bis dahin hat sich das Auto sehr gut angefühlt. Ich denke, in der Formel E ist immer alles möglich. In New York bin ich von ganz hinten noch in die Top 10 gefahren, das ist auch heute das Ziel."

Lotterer verdient sich WM-Punkt für Bestzeit in Gruppenphase

Alle anderen Fahrer aus Gruppe 3 bekamen noch eine zweite Chance. Der Schnellste von ihnen war Andre Lotterer: Der deutsche Porsche-Fahrer übernahm die Spitze und sollte später den übergreifenden Gruppensieg holen. Mahindra-Pilot Alex Lynn reihte sich knapp hinter ihm auf Platz 2 ein, Jake Dennis (BMW) folgte als Dritter. Alexander Sims schaffte es hinter di Grassi auf den fünften Rang. Stoffel Vandoorne im Mercedes enttäuschte unter den Augen von Motorsportchef Toto Wolff als Zehnter.

In der letzten Gruppe profitierten die Piloten abermals von der abtrocknenden Strecke. Trotzdem schaffte es keiner von ihnen in die Top 3. Am besten machte es Sebastien Buemi als Vierter, und auch Sergio Sette Camara im Dragon setzte als Fünfter abermals ein Ausrufezeichen. Norman Nato ordnete sich als Sechster ein und beförderte di Grassi damit aus der Super-Pole. Joel Eriksson qualifizierte sich als Zehnter, Tom Blomqvist als 15. Sein Nio-Teamkollege Oliver Turvey enttäuschte bei seinem ersten Heimrennen seit 2016 mit Startplatz 19.

Demnach zogen die folgenden sechs Fahrer in die Super-Pole ein: Lotterer, Lynn, Dennis, Buemi, Sette Camara und Nato.

Super-Pole: Machtdemonstration von Alex Lynn

Norman Nato eröffnete den Shoot-out um die Pole-Position mit einer mittelmäßigen Runde. Sergio Sette Camara war in den ersten beiden Sektoren bereits schneller und nahm dem Venturi-Piloten am Ende anderthalb Zehntelsekunden ab. Sebastien Buemi fuhr nach einem schwachen ersten Abschnitt zwei Sektorbestzeiten und übernahm die provisorische Pole vom Dragon-Fahrer Sette Camara.

Jake Dennis war in den Sektoren 1 und 2 der bis dahin Schnellste und setzte sich mit hauchdünnem Vorsprung gegen Buemi durch. Alex Lynn war seinerseits auf einem deutlich höheren Niveau unterwegs und unterbot die Zeit von Dennis um drei Zehntelsekunden! Dann kam nur noch Andre Lotterer: Der Deutsche verlor schon im ersten Sektor zwei Zehntelsekunden und ließ auch in Abschnitt 2 Zeit liegen. Am Ende wurde Lotterer nur Fünfter - die erste Pole-Position für Lynn seit seinem Formel-E-Debüt 2017 in New York.

Das Samstagsrennen der Formel E in London startet um 16 Uhr deutscher Zeit - live zu verfolgen im Liveticker auf e-Formel.de sowie im Fernsehen in Sat.1. Die Kollegen von ran.de bieten zudem einen Livestream an.

Ergebnisse, Zeiten & Startaufstellung

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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