Formel E

Formel E in London: Prost & Senna in 1. Startreihe, Favoriten weit hinten

Timo Pape

Timo Pape

Nicolas Prost hat sich die Pole-Position in einem spektakulären Qualifying von London gesichert. Nach zwischenzeitlich starken Regenfällen setzte sich der e.dams-Fahrer in der Super-Pole gegen Bruno Senna durch und schnappte sich damit drei Meisterschaftspunkte. Zuletzt hatten die Namen Prost und Senna 1993 beim Formel-1-Grand-Prix von Aledaide gemeinsam in Reihe eins gestanden - natürlich Alain und Ayrton. Die beiden Titelanwärter Lucas di Grassi und Sebastien Buemi wurden in London am stärksten vom Regen getroffen und kamen nur auf die Startplätze elf und 14.

Schon zu Beginn ging es hoch her im Battersea Park. Die Session wurde um zehn Minuten nach hinten verlegt, weil die Kurve "Rosary Gate" noch modifiziert werden musste. Kaum hatte die Qualifikation schließlich begonnen, wurde sie auch schon wieder unterbrochen. Zuerst verbremste sich Qinghua Ma und nahm den Notausgang, dann verlor Jean-Eric Vergne seinen Virgin und krachte am Schikanenausgang in die Mauer - die erste rote Flagge.

Robin Frijns, der zu diesem Zeitpunkt noch auf seiner schnellen Runde war, durfte die Session als einziger Pilot noch mal aufnehmen. Lob für die Flexibilität der Rennleitung. Seine Runde sollte letztlich zur Super-Pole reichen, obwohl er unter anderem einem Eichhörnchen auf der Strecke ausweichen musste.

In Gruppe 2 begann es bereits leicht zu regnen. Nach einem Dreher von Simona de Silvestro stellte Oliver Turvey seinen NextEV auf Platz zwei, bevor es zum nächsten Unfall kam: Stephane Sarrazin schlug am Schikaneneingang mit dem linken Vorderrad an der Mauer an und zerstörte seine Aufhängung. Ein ähnlicher Fehler wie jener von Buemi beim Buenos Aires ePrix 2015. Ohne die Möglichkeit noch einzulenken, krachte auch er in die Mauer und zerstörte sich die Frontpartie. Die nächste rote Flagge.

Während der Unterbrechung begann es richtig zu regnen. Simona de Silvestro bekam ebenso wie ihr Teamkollege Frijns die Möglichkeit, noch einmal auf die Strecke zu gehen, weil sie auf ihrer schnellen Runde eingebremst worden war. Dabei leistete sich die Schweizerin jedoch eine spektakuläre 360-Grad-Drehung beim Anbremsen und schlug ebenfalls leicht mit der Front ein.

Regen stoppt Titelanwärter

Die schwierigsten Streckenbedigungen erwarteten die dritte Quali-Gruppe. Ausgerechnet jene Gruppe mit Lucas di Grassi und Sebastien Buemi. Auf sehr nasser Strecke galt es nun, eine gute Rundenzeit zu setzen, ohne dabei zu crashen - ein anspruchsvoller Balanceakt. Beim ersten Umlauf war Buemi schneller als sein Rivale, in der entscheidenden zweiten Runde konnte ihm di Grassi jedoch gut eine Sekunde abnehmen. Dadurch startet der Gesamtführende drei Plätze vor Buemi - ein wichtiger erster Schritt im Titelkampf.

Auch Gruppe 4 kam nicht ohne rote Flaggen aus. Mike Conway verbremste sich auf abtrocknender Strecke und nahm den Notausgang. Dort versuchte er mit einem Spin zu wenden, was wegen der engen Auslaufzone jedoch nicht gelang. Möglicherweise schlug er dabei sogar mit dem Heck an. Die Rennleitung reagierte aufgrund der schwierigen Bedingungen beim Anbremsen abermals mit einer Unterbrechung der Qualifikation.

Als es weiterging, lief alles auf einen Zweikampf zwischen Sam Bird und Daniel Abt hinaus, während sich Antonio Felix da Costa drehte. Am Ende setzte sich der junge Deutsche mit einer guten Runde gegen den Lokalmatador durch und schnappte sich Startplatz sechs - direkt vor Bird. Dahinter reihte sich Nick Heidfeld im Mahindra ein. Kurios: Vergne geht trotz Unfall im Qualifying als Fünfter ins Rennen, auch wenn er an der Super-Pole nicht teilnehmen durfte.

Der London ePrix beginnt um 17 Uhr deutscher Zeit und verspricht abermals jede Menge Spektakel. Denn für Buemi und di Grassi steht die nächste Aufholjagd an. Allerdings auf einer Strecke, die kaum Überholmanöver zulässt. Verfolgen könnt ihr das Renngeschehen wie gewohnt bei uns im Live-Ticker sowie im Free-TV: DMAX überträgt ab 16:45 Uhr live. Die Kommentatoren sind Oliver Sittler und DTM-Fahrer Timo Scheider.

Das Ergebnis der Super-Pole

Das Ergebnis der Gruppenphase

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