Formel E in Madrid: Wehrlein gewinnt Testrennen mit Attack-Charge, Beckmann setzt Tagesbestzeit
Timo Pape
Pascal Wehrlein heißt der erste "Rennsieger" der Gen3-Evo-Ära. Der amtierende Weltmeister fuhr im Demo-Rennen am frühen Donnerstagnachmittag im Foto-Finish mit Teamkollege Antonio Felix da Costa zu einem Porsche-Doppelsieg. In der anschließenden Testsession war Mahindra-Pilot Nyck de Vries der Schnellste, doch die Tagesbestzeit hatte bereits am Vormittag David Beckmann gesetzt.
Die Vormittagssession am Donnerstag - die vierte von insgesamt sieben - begann mit einer Bestzeit von Pascal Wehrlein. Der Weltmeister war innerhalb der ersten Stunde zum Teil mehr als acht Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz. Erst nach ziemlich genau 60 Minuten schob sich in Person von Oliver Rowland ein anderer Pilot an die Spitze.
Während sich die beiden im Tausendstelbereich um Platz 1 stritten, konnten die beiden Envision-Piloten Sebastien Buemi und Robin Frijns zunächst nicht wie geplant fahren, setzten schließlich aber auch ihre ersten Rundenzeiten. Zwischenzeitlich übernahmen die beiden Maserati-Fahrer Stoffel Vandoorne und - nach genau zwei Stunden - Jake Hughes die Führung.
Im letzten Drittel des Vormittags fielen die Rundenzeiten weiter - bereits klar unter Max Günthers Bestzeit vom Dienstag (1:28.408 Minuten). Zunächst erklomm Antonio Felix da Costa die Spitze, dann wieder Teamkollege Wehrlein. Als wäre Porsche ganz vorn noch nicht präsent genug gewesen, setzte knapp eine halbe Stunde vor Ende der Session auch noch David Beckmann eine neue Bestzeit im neongelben Kiro.
So blieb es auch: Der deutsche Youngster Beckmann gewann die Vormittagssession vor Wehrlein, Felix da Costa, Günther und Hughes. Es sollte die schnellste Rundenzeit des Tages bleiben.
Wehrlein gewinnt Testrennen
Die Nachmittagssession begann mit einem Demo-Rennen inklusive Attack-Charge-Boxenstopps. Der für 14 Uhr angesetzte Start musste jedoch verschoben werden - Rookie Zane Maloney im Lola Yamaha ABT kam wegen eines technischen Problems nicht von seinem Startplatz weg. Der Bolide wurde aus der Startaufstellung geschoben, und es folgte ein Start hinter dem Safety-Car.
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Die Fahrzeuge starteten dabei in der Reihenfolge, in der sie aus den Boxen gefahren waren, was der Reihenfolge der Teamwertung der Vorsaison entsprach. Beide Jaguar-Fahrer führten vor Jean-Eric Vergne, Antonio Felix da Costa, Pascal Wehrlein und Max Günther.
Kurz vor Rennhalbzeit begannen die Boxenstopps. Alle Fahrer mussten für 30 Sekunden einen Attack-Charge durchführen. Nico Müller unterschritt dabei die Standzeit, Dan Ticktum war in der Boxengasse zu schnell. Ansonsten traten augenscheinlich keine Probleme auf.
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Nach den Stopps führte Vergne vor Jake Dennis und Günther. Durch die Attack-Mode-Aktivierungen verschoben sich die Positionen in der Folge: Wehrlein ging kurz in Führung, wurde danach jedoch von Rowland überholt. Eine simulierte Safety-Car-Phase sorgte dafür, dass sich das Feld für den Schlussspurt wieder zusammenschob.
Dieser fand ohne Rowland statt - der Nissan-Fahrer ging an die Box und beendete die Rennsimulation vorzeitig. Gleiches galt für die beiden McLaren-Fahrer. Auch Nato war schon während der Safety-Car-Phase in die Garage zurückgefahren. Das Finale fand also ganz ohne Nissan-Antriebe statt.
Zu Beginn der letzten Runde ging auch Vergne in die Box, was den Weg zu einem Porsche-"Doppelsieg" freimachte. Dritter wurde Cassidy vor Dennis und Evans. Ein Ergebnis also, das man theoretisch auch bei einem "normalen" Rennen sehen könnte.
De Vries Schnellster am Nachmittag, Maloney schaut nur zu
Im Anschluss wurde die Testsession ganz normal fortgesetzt, aber da alle Fahrzeuge wieder aufgeladen werden mussten, blieb die Strecke für mehr als 45 Minuten leer. Zane Maloney wurde bereits in Straßenkleidung gesichtet - der Lola Yamaha ABT des Rookies hatte wohl mit größeren Problemen zu kämpfen. Antonio Felix da Costa schob sich zunächst in Führung, wurde jedoch 30 Minuten vor Schluss von de Vries verdrängt. Mortara war Zweiter - Doppelführung für Mahindra.
Das Mahindra-Duo wurde zehn Minuten vor dem Ende noch von Mitch Evans gesprengt. Mortara holte sich zwar kurzzeitig den zweiten Platz zurück, hatte dabei jedoch die Schikane ausgelassen, sodass die Rennleitung seine Rundenzeit streichen musste. Lucas di Grassi schob sich kurz vor Schluss noch auf Platz 5 nach vorn, aber die Rundenzeit von de Vries knackte auch er nicht mehr.
Weiter geht's in Madrid am Freitagmorgen. Um 9 und 14 Uhr stehen abermals zwei Sessions auf dem Plan - am Nachmittag in Form des Frauen-Tests. e-Formel.de berichtet auch am letzten Testtag live vom Circuito del Jarama.
zusätzliche Berichterstattung durch Tobias Wirtz
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