Formel E in Marrakesch: Felix da Costa schlägt Günther & Lotterer im Qualifying
Timo Pape
Antonio Felix da Costa hat sich die Pole-Position beim Marrakesch E-Prix der Formel E gesichert. Der DS-Pilot setzte sich dabei denkbar knapp gegen die beiden Deutschen Maximilian Günther (BMW) und Andre Lotterer (Porsche) durch. Die Top 6 komplettierten Nyck de Vries, Edo Mortara und Sebastien Buemi. Der Gesamtführende Mitch Evans startet nach einem dramatischen Fauxpas als Letzter.
Um 11 Uhr gingen mit Gruppe 1 die Top-6-Fahrer der Meisterschaft auf die Strecke - und die Qualifikation begann dramatisch für Mitch Evans: Jaguar schickte den Neuseeländer etwas zu spät auf die Strecke, sodass er nicht rechtzeitig vor Ablauf der Zeit über die Ziellinie fuhr und demnach keine Rundenzeit setzen konnte. Der Gesamtführende der Meisterschaft wird vom Ende des Feldes starten! Da er die karierte Flagge schließlich zweimal sah, könnte ihn zudem eine Strafe ereilen.
Mitch Evans' post-Qualifying interview with Nicki Shields. pic.twitter.com/s455f3eqDA
— Jaguar Racing (@JaguarRacing) February 29, 2020
Besser machte es Antonio Felix da Costa, der die schnellste Zeit der Gruppe setzte. Alex Sims wurde Zweiter, Lucas di Grassi drehte die drittschnellste Runde. Sam Bird und Stoffel Vandoorne reihten sich dahinter ein: Bemerkenswert: Zwischen allen Top-5-Fahrern lag mehr als eine Zehntelsekunde - untypisch für die Formel E.
In Gruppe 2 eröffnete Max Günther die Zeitenjagd. Der BMW-Pilot drehte eine Wahnsinnsrunde und ließ alle anderen hinter sich - Platz 1 für den Deutschen! Doch auch einige andere Fahrer waren sehr schnell: Andre Lotterer übernahm Platz 2, Edo Mortara Rang 3. Nyck de Vries stellte seinen Mercedes trotz Mauerkontakts auf Position 5 und schlug damit abermals seinen Teamkollegen Vandoorne. Oliver Rowland und Jean-Eric Vergne sortierten sich auf den Plätzen 7 und 8 ein - kein gutes Qualifying von beiden, wenngleich immer noch vor di Grassi und Bird.
Enttäuschende Runden von Wehrlein & Abt
In der nächsten Gruppe machte Sebastien Buemi den besten Job, doch selbst für den Nissan-Piloten reichte es nur zu Platz 6. Jerome d'Ambrosio verpasste als Siebter denkbar knapp die Super-Pole. James Calado machte als Zehnter einen ordentlichen Job. Robin Frijns schlug mit dem Heck an der Mauer an und kam deshalb nur auf Position 13 - einen Platz vor seinem Virgin-Teamkollegen Bird. Die beiden Deutschen in der Gruppe enttäuschten: Pascal Wehrlein brachte sein Auto nur auf Rang 15, Daniel Abt schaffte gar nur Rang 17 - die bis dahin langsamste Zeit der Qualifikation (Evans hatte ja keine gesetzt).
Die letzte Gruppe eröffnete Oliver Turvey, schaffte jedoch nur Platz 20. Damit mache er es immerhin noch besser als Neel Jani, Felipe Massa und Ma Qing Hua - alle drei klar von ihren Teamkollegen geschlagen. Einzig und allein die beiden Dragon-Fahrer landeten nicht am Ende des Feldes: Brendon Hartley zeigte eine starke Runde, die ihm Startplatz 12 einbrachte. Teamkollege Nico Müller landete auf Position 17.
In die Super-Pole zogen demnach die folgenden sechs Fahrer ein: Max Günther (ein Punkt für den Gruppensieg), Andre Lotterer, Edo Mortara, Antonio Felix da Costa (aus Gruppe 1!), Nyck de Vries und Sebastien Buemi.
Super-Pole: Mächtige Runde von Felix da Costa
Das Shoot-out um die Pole-Position eröffnete Buemi. Der Schweizer drehte eine ordentliche Runde, die allerdings minimal langsamer als seine Gruppenrunde war. Mercedes-Fahrer de Vries nahm Buemi im zweiten Sektor zwei Zehntelsekunden ab und ließ ihn damit hinter sich. Dann kam der vermeintliche Favorit Felix da Costa. Mit einem superschnellen ersten Sektor ebnete er sich bereits den Weg, doch auch in den anderen beiden Streckenabschnitten setzte er eine absolute Bestzeit - die provisorische Pole-Position mit mehr als vier Zehntelsekunden Vorsprung und der schnellsten Zeit des Rennwochenendes!
Die zweite Hälfte der Super-Pole startete Mortara mit einer guten Runde, die ihn zwischen de Vries und Buemi auf den zwischenzeitlichen dritten Platz brachte. Eine richtig starke Performance zeigte abermals Mexiko-Pole-Sitter Andre Lotterer. Der Porsche-Pilot scheiterte trotz Bestzeiten in den Sektoren 2 und 3 um weniger als eine Zehntelsekunde an Felix da Costa. Trotzdem eine sehr guter des Deutschen. Dann kam nur noch Gruppensieger Günther - und verpasste Platz 1 denkbar knapp! Mit 69 Tausendstelsekunden Rückstand kam der BMW-Pilot auf den zweiten Startrang. Pole-Position und die nächsten drei Punkte für Felix da Costa und DS Techeetah!
Post Super Pole interview with @Nickishields nearly race time at the #MarrakeshEPrix as @afelixdacosta would say Let's get it! pic.twitter.com/ASFqRHANdE
— DS TECHEETAH (@DSTECHEETAH) February 29, 2020
Vor dem Rennen um 15 Uhr bahnt sich ein spannender Kampf um den Sieg an. Felix da Costa geht nach starken Auftritten zuletzt als Favorit ins Rennen, doch auch die Fahrer hinter ihm haben das Potenzial für ganz vorn. Zudem wird spannend zu sehen, wie weit sich Sims, Vergne, di Grassi, die beiden Virgin-Piloten und Evans nach vorn arbeiten können. Eurosport (TV) und sportschau.de (Live-Stream) übertragen den Marrakesch E-Prix live, wir sind zudem mit unserem Live-Ticker am Start.
>>> zum Ergebnis des Formel-E-Qualifyings von Marrakesch & zur Startaufstellung
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