Formel E

Mexiko: Evans & Jaguar in Meisterform, Calado verliert Platz 9 durch Disqualifikation

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Mitch Evans ist an der Spitze der Formel E angelangt. Nach einem dominanten Rennen in Mexiko konnte sich der "Kiwi" vom britischen Rennstall Jaguar erstmals seit dem Rom E-Prix 2019 auf dem obersten Treppchen feiern lassen. Evans präsentierte sich in meisterlicher Form. Teamkollege James Calado fiel durch eine Disqualifikation nachträglich aus den Punkterängen.

Den Grundstein für den Erfolg von Mexiko legte Evans bereits in der Qualifikation. Nachdem er sich mit einer absoluten Bestzeit in der Gruppenphase frühzeitig den Einzug ins Super-Pole-Shoot-out (sowie den ersten Punkt) sicherte, nahm er den E-Prix von Startplatz 2 auf. Lediglich Andre Lotterer war im letzten Teil des Qualifyings schneller: Am Ende fehlten Evans 0,063 Sekunden auf den Porsche-Fahrer. Auf der 2,606 Kilometer langen Variante des Autodromo Hermanos Rodriguez entspricht das einer umgerechneten Distanz von rund drei Metern - weniger als eine Fahrzeuglänge.

Evans: "Die Arbeitsmoral stimmt einfach"

Schon am Start fand der Neuseeländer einen Weg vorbei an Lotterer und bestimmte nach wenigen Minuten, unbeeindruckt von einer frühen Safety-Car-Phase, das Tempo des E-Prix. An Evans' Maßstab konnte sich bis zum Zieleinlauf niemand messen: Zwischenzeitlich führte er mit mehr als sieben Sekunden vor seinem nächsten Konkurrenten und ging letztlich ungefährdet als klarer Sieger ins Ziel.

"Der Kontrast zu Santiago ist riesig", freut sich Evans nach dem Rennen. In Chile stand der 25-Jährige zwar schon auf dem Podium, war nach dem E-Prix jedoch sichtlich unzufrieden ob der fehlenden Konkurrenzfähigkeit seines Autos. "Die Arbeitsmoral im Team stimmt. Wir haben viel Mühe in die Fehlersuche nach Santiago gesteckt, und ich glaube, wir haben den Grund für das Pace-Defizit gefunden."

Evans dankt seinem Team: "Die Jungs haben mir ein unfassbares Auto zur Verfügung gestellt. Ich musste am Ende nur meine Energieziele treffen und meinen Rhythmus halten. Gratulation an alle - dieser erste Sieg der Saison fühlt sich gut an!"

Calado wird nachträglich disqualifiziert

Direkt nach dem Rennen war auch die Freude in der Garagenhälfte von Teamkollege James Calado groß. Der 30-Jährige erreichte als Neunter abermals die Punkteränge und wurde zudem bester Rookie. Seine Position durfte er jedoch nicht lange behalten: Calado wurde nachträglich vom Rennen ausgeschlossen, da er zu viel Energie verbraucht hatte. Durch die Safety-Car-Phase hatten dem Briten nur 47 kWh für das Rennen zur Verfügung gestanden. Wie weit er diesen Grenzwert überschritten hatte, gab die FIA zunächst nicht bekannt.

"Man muss das Schlechte wie das Gute hinnehmen", teilte Calado nach dem Rennen über Twitter mit. "Leider habe ich ein bisschen zu viel Energie genutzt und wurde disqualifiziert. Wir schauen jetzt nach vorn in Richtung Marrakesch. Im Auto steckt großartige Pace." Ob Jaguar die gute Leistung aus Mexiko wiederholen kann, wird das Team bereits in zwei Wochen unter Beweis stellen müssen. Am 29. Februar findet der Marrakesch E-Prix statt, der fünfte Lauf der Formel-E-Saison 2019/20.

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