Formel E

Formel E in Mexiko: Pascal Wehrlein gewinnt Qualifying & holt 1. Pole-Position der Saison 2024

Timo Pape

Timo Pape

Großartiger Auftakt für Porsche: Pascal Wehrlein hat sich im Qualifying zum Saisonauftakt der Formel E in Mexiko die Pole-Position gesichert. Der Deutsche setzte sich im Finalduell gegen Sebastien Buemi (Envision) durch. Hinter den Finalisten landeten regulär die beiden Jaguar-Fahrer Nick Cassidy und Mitch Evans, die jedoch eine Rückversetzung hinnehmen müssen. Dadurch rückt Max Günther auf Startplatz 3 vor.

Gruppe A: Frijns meldet sich zurück an der Front, di Grassi crasht

In den ersten sechs Minuten von Gruppe A ging es wie gewohnt darum, zunächst eine wettbewerbsfähige Rundenzeit zu setzen und sich bestmöglich auf die entscheidenden Versuche vorzubereiten. Während Norman Nato leicht die Wand touchierte, setzte Pascal Wehrlein die Bestzeit in der ersten Hälfte der Session, gefolgt von Sam Bird und Nick Cassidy. Letzterer erlebte einen kleinen Schreck am Ausgang des Stadions, als er beinahe auf den langsamen Stoffel Vandoorne auffuhr - Kopfschütteln bei Teamchef James Barclay in der Jaguar-Box.

Dann wurde es ernst für Gruppe A. Robin Frijns setzte eine neue Bestzeit. Hinter ihm sortierten sich Vandoorne, Nato und Bird ein, die sich allesamt verbesserten. Der entscheidende Versuch kam aber erst noch. Frijns konnte sich nicht mehr verbessern, ebenso wenig wie Vandoorne. Dennoch blieben die beiden vorn. Cassidy kletterte im letzten Moment noch auf Rang 3, und auch Wehrlein zog als Vierter in die Duellphase ein.

Lucas di Grassi - vor einem Jahr noch sensationell auf Pole-Position - verlor seinen ABT Cupra in der Schikane und schlug mit dem Heck seitlich gegen die Bande. Die Plätze außerhalb der Top 4 belegten Nato, Sacha Fenestraz, Bird, Edo Mortara, Debütant Jehan Daruvala, di Grassi und Dan Ticktum.

Gruppe B: Günther souverän, Dennis scheidet aus!

Auch in Gruppe B ging es zu Beginn gemächlich zu. Jake Dennis unterstrich seine Ansprüche als Champion und setzte sich in der ersten Hälfte an die Spitze vor Mitfavorit Mitch Evans. Sergio Sette Camara und Jake Hughes komplettierten die zwischenzeitlichen Top 4. Dann ging es für alle Fahrer zum Reifenwechsel. Wenig später luchste Max Günther dem amtierenden Meister die Bestzeit ab, hinter ihm reihte sich Hughes ein.

Evans fuhr antizyklisch zu seinen Konkurrenten und hatte dadurch mit viel Verkehr zu kämpfen. Dennoch rückte er auf Position 3 vor. Markenkollege Sebastien Buemi im Envision war jedoch schneller als der Jaguar-Pilot, der nun bibbern musste. Doch es sollte für ihn reichen, denn Dennis machte wie schon im Vorjahr an selber Stelle einen entscheidenden Fehler in der Qualifikation und schied damit als Siebter aus!

Günther holte sich den Gruppensieg vor Hughes, Buemi und Evans. Jean-Eric Vergne scheiterte knapp als Fünfter vor einem starken Nico Müller im ABT-Boliden. Hinter Dennis stellten sich enttäuschend Antonio Felix da Costa, Sette Camara, Oliver Rowland und Nyck de Vries an. Dem Formel-E-Rückkehrer im Mahindra fehlten ganze 8,94 Zehntelsekunden auf die Spitze!

Viertelfinale

VF1: Nick Cassidy vs. Stoffel Vandoorne

Im ersten Duell legte Nick Cassidy schon im ersten Sektor beeindruckend vor und baute seinen Vorsprung im zweiten Teil der Strecke weiter aus. Zwar verlor der Jaguar-Pilot in Sektor 3 gut drei Zehntelsekunden, doch Vandoorne kam letztlich nicht näher als 2,5 Zehntel an Cassidy heran. Vizeweltmeister Cassidy souverän weiter!

VF2: Pascal Wehrlein vs. Robin Frijns

Das zweite Viertelfinale eröffnete Pascal Wehrlein mit guter Pace. Robin Frijns hingegen leistete sich schon in Kurve 1 einen groben Schnitzer, wich gerade so noch der Mauer aus und verlor 1,3 Sekunden auf Wehrlein. Der deutsche Porsche-Pilot packte noch eine Sekunde Vorsprung drauf und rückte souverän ins Halbfinale vor.

VF3: Sebastien Buemi vs. Jake Hughes

Jake Hughes holte in Sektor 1 drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Sebastien Buemi heraus, doch der Schweizer konterte mit zwei bärenstarken Sektoren. Letztlich brachte er einen Vorsprung von gut zwei Zehntelsekunden ins Ziel und qualifizierte sich für die Runde der letzten Vier.

VF4: Mitch Evans vs. Max Günther

Das letzte Viertelfinalduell eröffnete Mitch Evans mit einem sehr guten ersten Streckenabschnitt, in dem er zwei Zehntelsekunden gegen Max Günther herausholte. Auch die anderen beiden Sektoren gingen an den Jaguar-Fahrer, sodass er sich am Ende mit mehr als vier Zehntelsekunden Vorsprung gegen den Deutschen durchsetzte. Damit drei Jaguar-Fahrzeuge und ein Porsche im Halbfinale!

Halbfinale

HF1: Nick Cassidy vs. Pascal Wehrlein

Cassidy und Wehrlein waren zuvor schon viermal im Qualifying aufeinandergetroffen - dreimal hieß der Sieger Cassidy. Der Neuseeländer legte gut los, doch Wehrlein war fast identisch schnell! In Sektor 2 hingegen schaffte es Wehrlein sogar, gut anderthalb Zehntelsekunden schneller zu sein! Weil beide im letzten Abschnitt wieder quasi gleich schnell waren, reichte es am Ende mit 1,3 Zehntelsekunden Vorsprung für Wehrlein! Überraschend starke Leistung des Deutschen und ein echtes Ausrufezeichen gegen einen leicht favorisierten Vizechampion!

HF2: Sebastien Buemi vs. Mitch Evans

Im Duell der Jaguar-Antriebe gelang dem Kundenteam-Fahrer Buemi der etwas bessere Start. Evans verlor auch im zweiten Streckenteil etwas Zeit auf den Routinier. Buemi baute seinen Vorsprung in Sektor 3 sogar noch auf 3,4 Zehntelsekunden aus und zog ins Finale ein, weil Evans an seine Zeit aus dem Viertelfinale nicht mehr herankam - die nächste Überraschung im Qualifying von Mexiko! Buemi damit im Finale gegen Wehrlein.

Finale: Pascal Wehrlein vs. Sebastien Buemi

Im Qualifying-Finale ging Wehrlein zuerst auf die Strecke. Der Porsche-Fahrer legte mit einem starken ersten Sektor vor und holte einen minimalen Vorsprung heraus. Buemi kam auch im zweiten Abschnitt nicht an die Pace Wehrleins heran und ließ weiter abreißen. Zwar ging der letzte Sektor an den Schweizer im Envision, doch er kam mit 2,51 Zehntelsekunden Rückstand ins Ziel. Wehrlein auf Pole-Position!

Für den Deutschen ist es die insgesamt vierte Pole seiner Formel-E-Karriere. Dabei holte er alle vier in Mexiko - drei in Mexiko-Stadt, eine in Puebla. Nach seinem Sieg vor zwei Jahren zählt Wehrlein damit auch diesmal zu den Favoriten, doch hinter ihm lauern einige Jaguar-Fahrzeuge. Zur Erinnerung: Nach den Freien Trainings hatte es bereits mehrere Startplatz-Strafen gegeben. Dadurch rücken beide Jaguar-Piloten - Cassidy und Evans - sowie Stoffel Vandoorne jeweils um eine Position in der Startaufstellung nach hinten.

Der Formel-E-Saisonstart 2024 findet am Samstagabend um 21 Uhr (MEZ) statt. Der neue Fernsehsender DF1 überträgt den Hankook Mexico City E-Prix live im Free-TV und Livestream auf df1.de. e-Formel.de begleitet den ersten Saisonlauf wie gewohnt im beliebten Hankook Formel E Liveticker.

Ergebnisse, Zeiten & Startaufstellung

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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