Formel E

Formel E in Monaco: Pascal Wehrlein holt sich die Pole-Position & baut WM-Führung aus

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Pascal-Wehrlein-hairpin-qualifying

Pascal Wehrlein hat im Qualifying der Formel E in Monaco die Pole-Position erzielt. Im Finalduell setzte sich der Porsche-Fahrer gegen Stoffel Vandoorne durch. Dahinter starten die beiden Jaguar-Fahrer Nick Cassidy und Mitch Evans. Weltmeister Jake Dennis hingegen verwachste in der Qualifikation und muss das Rennen von ganz weit hinten aufnehmen. Ähnlich ging es Nico Müller, dessen schnellste Rundenzeit wegen eines technischen Vergehens gestrichen wurde.

Gruppe A: Evans dominant, Porsche erstmals mit beiden Autos in der Duellphase

In Gruppe A gingen die Fahrer auf den ungeraden Meisterschaftspositionen an den Start. Oliver Rowland war nach den ersten Versuchen Schnellster vor Max Günther, Mitch Evans und Pascal Wehrlein. Sämtliche Fahrer wechselten im Anschluss auf einen frischen Reifensatz.

Die Rundenzeiten purzelten gegen Ende der Session: Evans sicherte sich die Bestzeit vor Wehrlein, Günther und Antonio Felix da Costa. Große Enttäuschung hingegen bei Oliver Rowland: Der WM-Dritte muss das Rennen aus der achten Startreihe aufnehmen. Andretti-Fahrer Norman Nato belegte sogar nur den zehnten und vorletzten Platz, auf den Nissan-Fahrer fehlten ihm jedoch nur 0,006 Sekunden. Die Rundenzeit von Nico Müller wurde nachträglich gestrichen, da dort ein Verstoß gegen das homologierte Strompedal-Mapping festgestellt wurde, der Schweizer wurde damit als Letzter der Gruppe gewertet.

Gruppe B: Jaguar-Antriebe erneut stark, Dennis schwächelt

In Gruppe B ging der erste Schlagabtausch an Jean-Eric Vergne, der zur Halbzeit der Session das Tableau vor Jake Hughes und Stoffel Vandoorne anführte. Auch hier gingen sämtliche Fahrer an die Box, um auf den zweiten Reifensatz zu wechseln, der ihnen für den Monaco E-Prix zur Verfügung steht. Vergne brach dafür sogar eine Runde ab, bei der er nach dem zweiten Sektor sogar noch einmal 0,3 Sekunden schneller war als bei seiner Bestzeit.

Im zweiten Run schob sich Stoffel Vandoorne auf den ersten Platz. Der Champion von Saison 8 hatte dabei rund 0,2 Sekunden Vorsprung auf Nick Cassidy, Sebastien Buemi und Vergne. Große Enttäuschung hingegen bei Jake Dennis: Der amtierende Weltmeister wurde nur auf Platz 9 gewertet. Auch Jake Hughes auf dem achten Platz und Dan Ticktum auf Platz 10 waren alles andere als zufrieden. Taylor Barnard belegte in seinem ersten Formel-E-Qualifying mit rund 1,7 Sekunden Rückstand den letzten Platz.

Viertelfinale

VF1: Max Günther vs. Pascal Wehrlein

Das rein deutsche Viertelfinale bildete den Auftakt der Duellphase. Wehrlein begann die Runde deutlich besser, nach dem ersten Sektor lag er bereits mehr als 0,2 Sekunden vorne. Dies setzte sich in der Folge der Runde fort, nach dem zweiten Sektor betrug der Unterschied bereits mehr als drei Zehntelsekunden. Bis zur Ziellinie wuchs der Abstand gar auf mehr als eine halbe Sekunde an. Klare Sache für Wehrlein, der somit zum dritten Mal in Folge in das Halbfinale einzog.

VF2: Antonio Felix da Costa vs. Mitch Evans

In seinem ersten Saison-Duell begann Felix da Costa solide, Evans war jedoch deutlich schneller in den ersten beiden Streckensektoren. Der Rückstand des Portugiesen summierte sich auf mehr als eine halbe Sekunde bis zur Ziellinie. Evans war damit souverän weiter.

VF3: Sebastien Buemi vs. Nick Cassidy

Im Duell der letztjährigen Envision-Teamkollegen ging es deutlich knapper zu: Cassidy lag nach einem Fahrfehler in der Haarnadel kurz hinter Buemi, fuhr aber in den beiden letzten Streckensektoren deutlich schneller und gewann schlussendlich mit mehr als 0,3 Sekunden Vorsprung.

VF4: Jean-Eric Vergne vs. Stoffel Vandoorne

DS-Penske-internes Duell zum Abschluss des Viertelfinales: Vandoorne erwischte den besseren Start in die Runde, ein Fahrfehler des Franzosen in der Mirabeau schien jedoch schon die Vorentscheidung zu sein. Aber auch Vandoorne blieb nicht fehlerfrei: Im letzten Sektor ließ er rund 0,3 Sekunden liegen, am Ende reichte seine Zeit dennoch zum Einzug ins Halbfinale.

Halbfinale

HF1: Pascal Wehrlein vs. Mitch Evans

Porsche gegen Jaguar - das erste Halbfinale war somit auch ein Kräftemessen der beiden aktuell besten Antriebe in der Formel E. Beide Fahrer begannen ihre Runden auf einem ähnlichen Niveau, Wehrlein entschied den ersten Sektor um rund 0,05 Sekunden für sich. Diesen Vorsprung baute er im zweiten Sektor weiter aus, bevor Evans sich in der Hafenschikane verbremste und die Strecke verließ. Damit war klar: Die Rundenzeit des Neuseeländers wird gestrichen, Wehrlein zog ins Finale ein.

HF2: Stoffel Vandoorne vs. Nick Cassidy

Stoffel Vandoorne begann seine Runde mit einem Fehler in der ersten Kurve, Cassidy lag sofort um 0,2 Sekunden vorne. Aber dann die Wendung: Cassidy traf in der Schwimmbad-Passage die Mauer auf der Innenseite und musste die Runde mit einer verbogenen Lenkung zu Ende fahren. Vandoorne erreichte mit fast einer halben Sekunde Vorsprung das Finale.

Finale: Stoffel Vandoorne vs. Pascal Wehrlein

Ein wenig überraschend standen somit Stoffel Vandoorne und Pascal Wehrlein im Finale, die zwar beide nicht die schnellsten Fahrer gewesen waren, aber die niedrigste Fehlerquote aufwiesen. Der Start der Runde ging klar an Wehrlein, der mehr als eine Zehntelsekunde im ersten Sektor vorne lag. Im zweiten Sektor baute er seinen Vorsprung auf 0,3 Sekunden aus. Auch im letzten Sektor war der Porsche-Fahrer klar schneller, und baute seinen Vorsprung auf 0,443 Sekunden aus. Es war die sechste Pole-Position für Wehrlein in der Formel E.

Der achte Saisonlauf der Formel-E-Saison 2024 findet am Sonntagnachmittag um 15 Uhr (MESZ) statt. Der neue deutsche Fernsehsender DF1 überträgt den Monaco E-Prix leider nur mit einer Stunde Zeitverzögerung im Free-TV sowie im Livestream auf df1.de. e-Formel.de begleitet das Rennen in Monaco jedoch wie gewohnt live im beliebten Hankook Formel E Liveticker.

Ergebnisse, Zeiten & Startaufstellung

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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1 Kommentare

EffEll ·

Witzige Anekdote: Vandoorne fuhr im HF2 gegen Cassidy eine 1:30:3 und betitelte das als "worst lap ever", als er dank Cassidys Fehler ins Finale einzog. Dort wiederholte er diese Zeit auf die Zehntel genau, jedoch ohne es zu kommentieren. Das ist wohl dieses berühmte "muscle memory" x-)

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