Formel E in Paris: Pascal Wehrlein holt sich seine 2. Pole-Position
Timo Pape
Pascal Wehrlein hat sich die Pole-Position beim Paris E-Prix der Formel E gesichert. Der deutsche Mahindra-Pilot schlug die beiden Nissan von Oliver Rowland und Sebastien Buemi um anderthalb Zehntelsekunden und meldete sich damit im Kampf um den Rennsieg zurück. Vierter wurde Robin Frijns vor Felipe Massa und Jerome d'Ambrosio. Die anderen drei deutschen Fahrer landeten direkt dahinter auf den Startplätzen 7 bis 9 in der Reihenfolge Maximilian Günther, Andre Lotterer und Daniel Abt.
In der ersten Gruppe setzte Jerome d'Ambrosio ein erstes Ausrufezeichen: Mit knapp vier Hundertstelsekunden schlug er Andre Lotterer und landete auf dem ersten Platz seiner Gruppe. Fast zeitgleich setzte Lucas di Grassi die drittschnellste Runde. Dann folgte eine kleine Lücke: Antonio Felix da Costa fehlten als Vierter gut zweieinhalb Zehntel, Mitch Evans als Fünfter mehr als eine halbe Sekunde - keine gute Qualifikation des Rom-Siegers.
Auch in Gruppe 2 folgte eine Überraschung: Robin Frijns übernahm die Spitze, obwohl er in keinem der drei Sektoren der Schnellste war. Zweitbester Fahrer der Gruppe war Daniel Abt, der sich zunächst als Vierter einsortierte. Edo Mortara landete immerhin auf Platz 6, während Jean-Eric Vergne und Sam Bird nur auf die Plätze 7 und 8 nach zwei Gruppen kamen - große Enttäuschung für den Lokalmatador Vergne, der im Vorjahr in seiner Heimatstadt gewonnen hatte.
In Gruppe 3 fuhr Alex Sims bemerkenswert früh auf die Strecke, brachte es mit dieser Strategie aber nur auf Rang 14. Besser machten es Oliver Rowland, Pascal Wehrlein und Sebastien Buemi, die zwischenzeitlich auf den Positionen 1 bis 3 landeten. Auch Felipe Massa lieferte als Sechster eine gute Runde ab. Stoffel Vandoorne, der zuletzt erstaunlich schnell im Qualifying gewesen war, gelang in Paris keine gute Runde - diesmal nur Platz 16 für ihn.
In der letzten Gruppe schaffte es keiner mehr in die Super-Pole, wenngleich Maximilian Günther als Siebter denkbar knapp scheiterte. Dennoch erneut eine gute Quali-Leistung des Deutschen. Teamkollege Jose Maria Lopez war nach Sektor 1 auf Bestzeitkurs, leistete sich dann einen Verbremser und musste den Notausgang hinter Kurve 10 nehmen. NIO-Pilot Tom Dillmann schlug bei seinem Heimrennen Teamkollege Oliver Turvey (13.) und wurde Elfter. Gary Paffett wurde nur 16., direkt vor Alex Lynn im Jaguar.
Wehrlein in Super-Pole stärker als Nissan
Somit zogen in die Super-Pole die folgenden sechs Fahrer ein: Oliver Rowland, Pascal Wehrlein, Sebastien Buemi, Robin Frijns, Jerome d'Ambrosio und Felipe Massa. Bemerkenswert: Alle vier deutschen Fahrer kamen in die Top 9 und haben somit eine sehr gute Ausgangsposition für das Rennen.
In der Super-Pole legte der Wind weiter zu und wehte Blätter und Äste auf die Strecke, die das Griplevel beeinträchtigten. Massa legte mit einer mittelprächtigen Runde vor, doch d'Ambrosio machte es auch nicht besser, da er in Sektor 1 zu viel Zeit verloren hatte. Dann ließ Frijns die Muskeln spielen: Trotz eines Verbremsers distanzierte er Massa um fast eine halbe Sekunde. Dann kam Buemi. Obwohl der Schweizer im zweiten Sektor zwei Zehntelsekunden liegen ließ, konnte er Frijns knapp schlagen und übernahm die provisorische Pole-Position.
Highlights from an intriguing qualifying session from the 2019 #ParisEPrix! #ABBFormulaE pic.twitter.com/5TATk8Yugz
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) 27. April 2019
Wehrlein machte es aber nochmals besser: Mit zwei Sektorenbestzeiten distanzierte er Buemi um fast vier Zehntelsekunden! Rowland erwischte im Anschluss als letzter der Super-Pole-Fahrer einen guten ersten Sektor, war dann aber zu langsam. Somit sicherte sich Wehrlein die zweite Pole-Position seiner Formel-E-Karriere.
Beim Rennen ab 16 Uhr (live bei Eurosport und im ZDF-Live-Stream) hat Wehrlein demnach gute Chancen auf seinen Premierensieg in der Elektrorennserie, schließlich gilt Paris als eine Strecke, auf der man extrem schlecht überholen kann. Allerdings hat auch Nissan gute Karten für seinen ersten Formel-E-Sieg. Gegen 17 Uhr könnte die Formel E somit ihren achten verschiedenen Sieger im achten Saisonrennen feiern - womöglich sogar vom achten verschiedenen Team...
>>> zu den Ergebnissen des Qualifying und zur Startaufstellung von Paris
Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben