Formel E

Formel E in Puebla: Edo Mortara setzt sich im Sonntagsrennen gegen Pascal Wehrlein durch

Timo Pape

Timo Pape

Venturi-celebrating-Edo-Mortara-win-in-Puebla

Edoardo Mortara hat das Sonntagsrennen der Formel E in Puebla für sich entschieden. Nach einem rundenlangen Duell mit Porsche-Pilot Pascal Wehrlein setzte sich der Venturi-Fahrer am Ende durch - Wehrlein wurde nach seiner umstrittenen Disqualifikation am Samstag Zweiter. Das Podium komplettierte Nick Cassidy im Virgin - der erste Pokal für den Rookie.

[UPDATE: Wie rund dreieinhalb Stunden nach dem Rennende bekannt wurde, erhielt Pascal Wehrlein eine Zeitstrafe von fünf Sekunden für einen Regelverstoß bei der FANBOOST-Nutzung. Er fiel somit hinter Nick Cassidy und Oliver Rowland vom zweiten auf den vierten Platz zurück.]

Pole-Sitter Oliver Rowland verteidigte seine Führung am Start, doch Pascal Wehrlein verlor in Kurve 1 einen Platz gegen Edo Mortara, der nun Zweiter war. Nach wenigen Kurven gerieten mehrere Fahrer aneinander, unter anderem Stoffel Vandoorne, Lucas di Grassi und Norman Nato. Zu Beginn der zweiten Runde machte Sebastien Buemi eine Position gegen Nick Cassidy gut. Auch sein alter Rivale di Grassi zeigte einen Umlauf später ein gutes Überholmanöver in Kurve 1.

Nach knapp fünf Minuten griff Sergio Sette Camara an derselben Stelle Oliver Turvey an und beschädigte sich dabei seinen rechten Frontflügel. Dann holte sich Spitzenreiter Rowland bereits seinen ersten von zwei obligatorischen Attack-Modes. Er fiel zunächst auf Platz 4 zurück, holte sich Position 3 aber schnell von Jake Dennis zurück. Mortara führte das Rennen nun an, Wehrlein folgte im direkten Windschatten.

Di Grassi beendet Rennen von de Vries

Dann fuhr auch Mortara durch die Attack-Zone und kam gerade so vor seinem Widersacher Dennis zurück auf die Strecke. Dennis verlor wenig später auch Platz 4 an Jean-Eric Vergne. Dann bog Wehrlein in die Attack-Zone ab. Auch Rowland hinter ihm reagierte sofort und folgte dem Porsche-Piloten. Der Brite hatte somit schon frühzeitig beide Attack-Mode-Aktivierungen absolviert.

Dann krachte es in Kurve 7: Nyck de Vries kam aus der Attack-Mode und blieb zunächst knapp vor di Grassi. Der Brasilianer fuhr ihm jedoch am Ende der Geraden ungestüm ins Heck. Nicht nur die Front des Audi nahm Schaden - de Vries' Mercedes war gar nicht mehr rennfähig. Er fuhr an die Box, um das Rennen aufzugeben, und funkte an sein Team: "Habt ihr das gesehen? Ich weiß nicht, was ich sagen soll…" Vortagessieger di Grassi erhielt später eine Durchfahrtsstrafe für sein Vergehen.

Nach rund 17 Minuten holte sich auch Wehrlein seinen zweiten Attack-Mode und fiel hinter Cassidy zurück. Auch Mortara - mit einigen Sekunden Vorsprung - fuhr zum zweiten Mal durch die Attack-Zone und blieb tatsächlich vor Rowland. Dann kam es zu mehreren Kontakten, unter anderem drückte Andre Lotterer Alexander Sims gegen die Mauer. Dabei rissen einige Werbebanden ab, die in der Folge von verschiedenen Fahrzeugen aufgesammelt und mitgeschleift wurden. Dann rollte Oliver Turvey mit einem Defekt aus.

Mortara plötzlich mit bester Ausgangslage

Im bereinigten Klassement führte Mortara das Rennen gegen Halbzeit mit etwas mehr als zwei Sekunden Vorsprung an. Wehrlein hingegen fuhr dicht hinter Rowland und sparte Energie. Zu diesem Zeitpunkt hatte er zwei Prozent mehr im Akku als die beiden Fahrer vor ihm. Dann sorgte erneut di Grassi für Erstaunen: Völlig übermütig fuhr er auch Sam Bird ins Heck und schob den Jaguar gegen den Nissan von Buemi.

Nach 25 Minuten verschätzte sich Rowland in einer Kurve und schlug leicht mit dem linken Rad an der Mauer an. Dadurch kam er schlecht aus der Kurve. Wehrlein reagierte blitzschnell und überholte den Briten für Platz 2. Dann nahm der Deutsche die Fährte des Führenden Mortara auf.

Wehrlein jagt Mortara, Blomqvist verunfallt

Binnen weniger Runden verkürzte Wehrlein den Rückstand von mehr als zwei auf eine halbe Sekunde. Rowland hingegen musste abreißen lassen. Wehrlein fuhr anschließend einige Runden im direkten Windschatten hinter Mortara her und konnte demnach weiterhin etwas mehr Energie sparen als sein Rivale um den Rennsieg. Doch auch Mortara managte seine Energie gut. Sonst tat sich in der Spitzengruppe wenig: Rowland war weiterhin Dritter, Cassidy hatte sich inzwischen bis auf Rang 4 vorgearbeitet. Alexander Sims rollte derweil mit einem Problem aus.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende leistete sich Vergne als Fünfter einen Dreher und fiel auf Rang 8 zurück. Dann direkt der nächste Schock für DS Techeetah: Antonio Felix da Costa krachte in Kurve 7 zunächst in die TecPro-Barriere, dann an die Mauer. Sein Auto nahm großen Schaden. Glücklicherweise konnte er sich noch aus eigener Kraft in einen Notausgang schleppen, sodass kein Safety-Car nötig war. Fast zeitgleich machte auch Wehrlein an derselben Stelle einen kleinen Fehler und verlor Zeit auf Mortara. "Ich hätte das Auto fast verloren", funkte er an sein Team.

Zwei Minuten vor Ablauf der Zeit schnappte sich Cassidy Rowland und war fortan auf Podiumskurs. Rowland versuchte noch zu kontern, doch der Virgin-Pilot hielt dagegen. In der letzten Runde krachte Tom Blomqvist noch frontal in die TecPro-Barriere - gelbe Flaggen. Mortara ließ sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen: Mit etwas mehr als zwei Sekunden Vorsprung sicherte sich der Venturi-Pilot den Sieg vor Wehrlein. Cassidy holte sein erstes Formel-E-Podium.

Durch seinen zweiten E-Prix-Sieg hat Mortara die Gesamtführung in der Fahrer-WM übernommen und liegt nun zehn Punkte vor Robin Frijns. Wehrlein kletterte auf Rang 12. In der Teamwertung hat weiterhin Mercedes die Nase vorn und liegt knapp vor DS Techeetah. Venturi verbesserte sich auf den sechsten Platz. Das nächste Formel-E-Wochenende steht am 10./11. Juli in New York City an.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 6 und 7.
Advertisement