Formel E

Formel E in Puebla: Wehrlein siegt, wird jedoch disqualifiziert - Doppelsieg für Audi-Fahrer di Grassi & Rast!

Timo Pape

Timo Pape

Lucas-di-Grassi-Audi-Mexico-Puebla

Lucas di Grassi hat einen am Ende dramatischen Samstagslauf der Formel E in Puebla gewonnen. Der Audi-Pilot profitierte von einer Disqualifikation des ursprünglichen Siegers Pascal Wehrlein kurz nach Rennschluss, weil Porsche die Reifen an seinen beiden Fahrzeugen nicht korrekt markiert hatte. Rene Rast machte den Audi-Doppelsieg als Zweiter perfekt, Edo Mortara im Venturi komplettierte das Podium.

Am Start ging es bereits turbulent her: Oliver Rowland auf Platz 2 kam nur sehr langsam von der Stelle und verlor viele Positionen: Er rutschte auf den 13. Platz ab. Jean-Eric Vergne musste dem Briten aufweichen und konnte somit keine Position gewinnen. Pascal Wehrlein verteidigte seinen ersten Platz, und auch ein anderer Deutscher kam sehr gut weg: Maximilian Günther verbesserte sich von Startplatz 5 auf Position 2 und setzte sich auf der Bremse gegen seinen BMW-Teamkollegen Jake Dennis durch.

Dann der erste Unfall: Nick Cassidy kam in einer Rechtskurve zu weit raus und krachte mit der linken Frontpartie in die Mauer. Sein Fahrzeug nahm großen Schaden und war nicht mehr manövrierfähig - das frühe Aus für den Neuseeländer. Die Rennleitung rief das Safety-Car auf die Strecke, um den Virgin-Boliden abzuschleppen. Alex Lynn fuhr während der Unterbrechung mit einem Platten an die Box und ließ seine Räder wechseln.

Nach einigen Minuten ging es im Renntempo weiter. Wehrlein behauptete Platz 1, holte sich aber wenig später bereits seinen ersten von zwei obligatorischen Attack-Modes. Dabei fiel er auf Position 3 hinter die beiden BMW-Piloten zurück. Günther nun in Führung. Wehrlein schnappte sich schon nach wenigen Kurven den zweiten Platz von Dennis zurück. An Günther kam er jedoch bis zum Ende seiner Attack-Phase nicht heran.

Audi marschiert durchs Feld, Attack-Zone führt zu Unfällen

Weiter hinten machten die beiden Audi-Fahrer Boden gut. Lucas di Grassi lag zwischenzeitlich schon auf Rang 4, und auch Rast machte einige Plätze gut. Günther holte sich seinen ersten Attack-Mode und fiel zunächst auf Platz 5 zurück. Dann krachte es am Ende der langen Geraden: Robin Frijns verbremste sich und rutschte in den Mercedes von Nyck de Vries, woraufhin sich dieser drehte. Frijns erhielt für die Aktion eine 10-Sekunden-Zeitstrafe - ein desaströser Rennsamstag für Virgin.

Günther kassierte erst di Grassi, dann schließlich auch Vergne am Ende der Start- und Zielgeraden. Wenig später krachte es beim Franzosen: Als er aus der Attack-Zone zurückkehrte, bekam er einen Schlag von Alexander Sims und schlug seitlich an der linken Mauer an. Er wurde mit beschädigtem Auto langsamer, fuhr an die Box und musste schließlich aufgeben. Edo Mortara arbeitete sich still und heimlich auf Position 3 vor.

Günther holte sich seinen zweiten Attack-Mode, überholte wenig später seinen Teamkollegen Dennis und rückte wieder auf Position 2 vor. Dann der nächste Unfall - ein "Abziehbild" der Situation mit Vergne wenige Minuten zuvor: Sam Bird fuhr durch die Attack-Zone und wollte sich wieder auf der eigentlichen Strecke einsortieren, wo er mit Landsmann Alex Lynn zusammenprallte. Der Jaguar wurde seitlich gegen die Mauer gedrückt und nahm großen Schaden. Zum zweiten Mal schickte die Rennleitung das Safety-Car auf den Kurs.

Drama für tadellosen Pascal Wehrlein

Beim Neustart konnte sich Wehrlein an der Spitze erneut behaupten. Gut neun Minuten vor Schluss überholte Dennis seinen Teamkollegen Günther in Kurve 1. Die Kommissare untersuchten indes einen möglichen technischen Verstoß am Fahrzeug von Wehrlein. Dennis holte sich seinen zweiten Attack-Mode. Günther hatte nun zu kämpfen - womöglich hatte er zu viel Energie genutzt. In Kurve 1 musste er schließlich Mortara passieren lassen. Auch di Grassi zwängte sich mit hindurch und übernahm Platz 3.

Dann ging auch Rast an Günther vorbei. Antonio Felix da Costa probierte es ebenfalls, blieb jedoch hinter dem Deutschen und verlor dabei einen Platz gegen Dennis. Nach einem Verbremser wenig später musste der amtierende Meister auch noch Sims passieren lassen. Di Grassi machte jetzt Druck auf Mortara und überholte ihn am Ende der langen Geraden für Platz 2. Auch sein Audi-Teamkollege Rast arbeitete sich an den Venturi-Fahrer heran und ging wenige Sekunden vor Ablauf der Zeit vorbei.

In den letzten zwei Runden machten die beiden Audi-Piloten noch einmal Jagd auf Wehrlein. Der Deutsche brachte seine Führung ins Ziel - dann jedoch der Schock für Porsche: Sowohl Wehrlein als auch Porsche-Teamkollege Andre Lotterer wurden wegen eines technischen Vergehens disqualifiziert. Porsche hatte die Reifen an beiden Fahrzeugen nicht ordnungsgemäß markiert. Di Grassi erbte somit den Sieg, Teamkollege Rast machte den Doppelsieg für Audi perfekt. Das Podium komplettierte Mortara vor Sims und Dennis. Günther wurde nach einer vermeintlichen Kollision mit Felix da Costa kurz vor dem Ende nur Zwölfter.

In der Gesamtwertung machte Audi einen großen Sprung in der Team-WM auf Gesamtrang 4. In der Fahrerwertung kletterte Rast - auch dank Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde - ebenfalls auf den vierten Platz. Felix da Costa rückte auf Rang 2 vor, die Gesamtführung hat jedoch immer noch Robin Frijns inne. Am Sonntag geht es bereits mit dem zweiten Rennen von Puebla weiter. Das Freie Training beginnt um 16:15 Uhr.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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4 Kommentare

Motorfan ·

Ja so ein Schmarrn.. hat mich grad schwer enttäuscht......

Volker ·

Was ist das für eine kranke Serie!!! Will eine Kommunikations-Plattform für Elektromobilität sein _ und blamiert sich von Rennen zu Rennen mit immer neuen, absurden und völlig unsportlichen Regularien. Ein Meisterschaft, die ausschließlich für Sportkommissare gedacht ist, gehört in die Tonne getreten. Hört bitte endlich auf mit dieser Zuschauer-Verarsche . . .

What a stupid series this is!!! It wants to be a communication platform for electric mobility _ and disgraces itself from race to race with ever new, completely unsportsmanlike regulations. A championship that is exclusively intended for sports commissioners should be kicked into the dustbin. Please stop this spectator joke. ...

E-Fan ·

Ich habe mich furchtbar aufgeregt über diese Entscheidung der Rennleitung. Es gibt ja kaum ein Rennen, in dem es nicht noch nachträglich zu irgendwelchen Disqualifizierungen oder Strafen kommt. So kann man einen Motorsport auch "kaputt entscheiden"! Sehr schade, wo es doch darum geht, den Motorsport umweltfreundlicher und zukunftsorientierter zu machen. Vielleicht wäre es sinnvoll , diese entsprechenden Herren der obersten Etagen mal auszutauschen

LOL ·

yeah what an idea to steal the win from the driver for a minimal teamfault ???
impossible
crazy

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