Formel E in Rom: Max Günther resümiert "schwierigen Tag" & erklärt Aufhängungsbruch nach Startunfall
Tobias Bluhm
Warum das Mittelfeld der Formel E gelegentlich als "Carbon-Zone" bezeichnet wird, erfuhr Maximilian Günther beim Samstagsrennen in Rom auf unsanfte Art und Weise. Nur vier Kurven nach dem Start wurde der Nissan-Fahrer in einen Unfall verwickelt, in dessen Folge er das Rennen aufgeben musste. Doch auch ohne den Fahrzeugschaden wäre sein Tag wohl schwer geworden, mutmaßt der Deutsche.
Bereits in der Qualifikation zeichnete sich ab, dass Günthers Team Nissan e.dams im ersten Lauf des Wochenendes wohl kaum konkurrenzfähig sein würde. Der 24-Jährige verpasste die Duellphase um die ersten vier Startreihen deutlich und musste sich mit Startrang 16 zufriedengeben. "Zum Aufwärmen (der Reifen) brauchte man heute zwischen einer und zwei Runden", erklärt er uns seine Qualifikationsstrategie.
"Der erste Schuss war ordentlich, da fehlten uns nur zwei Zehntel zu P2. In meiner zweiten Runde waren die Duelle ganz klar nicht in Reichweite, aber Platz 5 wäre möglich gewesen. Vor mir hat sich dann aber Oli (Rowland) in Kurve 10 gedreht, wodurch ich verzögern musste. Da habe ich zwei, drei Zehntel verloren. Damit wären wir in den Top 10 gelandet, so war es nur Platz 16."
Am Start verhielt sich Günther zunächst taktisch und versuchte, seinem Teamkollegen Sebastien Buemi durch die ersten Kurvensektionen zu folgen. "Es war schon zu erwarten, dass die erste Runde relativ chaotisch wird", so Günther.
Aufhängungsbruch nach Startunfall: "Einfach nur ein Passagier"
"Ich habe versucht, mich gut hinter Seb zu positionieren. Im Endeffekt war das Rennen dann aber ziemlich schnell beendet, nachdem es diesen großen Stau in Turn 7 gab. Denn zwei Kurven später ist etwas an der Aufhängung vorne links gebrochen, und ich bin kerzengerade in Kurve 9 eingeschlagen. Da war ich einfach nur ein Passagier."
Schon vor dem Rennen hatten Vertreter:innen mehrerer Teams gegenüber 'e-Formel.de' angemerkt, dass die Verlegung der Startlinie zwar grundlegend eine gute Idee sei, das Feld aber vor Kurve 7 - der zweiten Bremszone in der Startrunde - weiterhin zu nah beieinander liegen könnte. "Wir sind uns den Herausforderungen dieser Strecke bewusst", betont Günther, holt dann aber erneut aus.
"Trotzdem sieht man in der Formel E halt generell: Die Bremsen sind eiskalt. Am Start verzögern Carbonbremsen überhaupt nicht. Und deswegen ist es immer eine wahnsinnige Gratwanderung, denn dann passieren Fehler und Unfälle. Andererseits ist das Teil des Spiels. Vor allem, wenn man so weit hinten steht, ist die Gefahr größer als in den Top 5. Morgen müssen wir einfach schauen, dass wir einen guten Job im Qualifying machen."
Highlights: Der Rom E-Prix 2022 (Samstag)
Angesichts des Renntempos von Buemi ist jedoch ungewiss, ob ein besseres Ergebnis im Samstags-Qualifying für Nissan genügt hätte, um Kurs auf die Top 10 zu nehmen. "Was das Rennen und Sebs Pace generell betrifft, war heute ein schwieriger Tag", sagt Günther. "Wir haben einige Ideen fürs Qualifying morgen. Das ist das Gute an diesem Format, denn wir haben morgen einen neuen Tag. Dieses Rennen haken wir einfach ab, das gehört zum Racing dazu."
Nach dem Samstagsrennen der Formel E in Rom liegt Maximilian Günther auf Gesamtplatz 17 in der Fahrerwertung, Buemi ist 14. In der Team-WM liegt Nissan e.dams weiterhin knapp vor Mahindra Racing auf Position 8 und hofft, den Vorsprung im zweiten Rennen ausbauen zu können. Dies startet am Sonntag um 15:00 Uhr (live im TV & im Ticker auf e-Formel.de).
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