Formel E

Formel E in Rom: Lucas di Grassi gewinnt 1. Freies Training, schwerer Auffahrunfall bei Startübung

Timo Pape

Timo Pape

Lucas-di-Grassi-Audi-Rome-2021

Lucas di Grassi und Audi waren im 1. Freien Training zum Rom E-Prix der Formel E die Schnellsten. Die Session am Samstagmorgen wurde jedoch von einem schweren Unfall nach Ablauf der Zeit überschattet, den Oliver Turvey in der Bergaufpassage - die langgezogene Kurve 6 - verursachte. Der Nio-333-Pilot krachte mit hoher Geschwindigkeit in die Autos von Jake Dennis (BMW) und Jean-Eric Vergne (DS Techeetah), die gerade wie viele andere eine Startübung absolvieren wollten. Alle Beteiligten konnten offenbar unverletzt aussteigen.

Pünktlich um 8 Uhr ging es los im Lockdown von Rom - und gleich in der ersten Runde gab es zwei Verbremser. Zuerst musste Jean-Eric Vergne in Kurve 8 den Notausgang nehmen, dann Tom Blomqvist in Kurve 3. Wenig später rief die Rennleitung Full-Course-Yellow aus - die obligatorische Übung für alle. Nach einer frühen Führung von Antonio Felix da Costa übernahmen nach wenigen Minuten zwei Deutsche die Führung: erst Pascal Wehrlein, dann Maximilian Günther.

Auf dem längsten Kurs der Saison (3,380 Kilometer) offenbarten sich folgerichtig auch die Rundenzeiten als ungewöhnlich lang für die Formel E: Oliver Rowland umrundete die neue Rom-Strecke nach zehn Minuten beispielsweise in 1:43.761 Minuten. Auf der Strecke war eine Menge los. Sämtliche Autos sammelten zu diesem Zeitpunkt fleißig Daten und sorgten hier und da für Trainingsduelle und Windschatten-Fahrten.

BMW-Pilot Dennis in der Auslaufzone, Müller wild bergab

Nach einer Viertelstunde setzte Vergne eine neue Bestzeit, dann verbremste sich Jakes Dennis und blieb im Notausgang von Kurve 14 stehen. Da der BMW-Pilot eine Weile brauchte, um sich mittels Rückwärtsgang zu befreien, ließ die Rennleitung so lange gelbe Flaggen schwenken. Dann erlebte Nico Müller einen kleinen Schreckmoment: Der Dragon-Pilot kam auf der großen Bodenwelle bergab ins Schlingern und konnte sein Auto gerade noch abfangen.

Sein Teamkollege Sergio Sette Camara sorgte für den nächsten kleinen Aufreger in der Dragon-Garage, als er plötzlich in Kurve 17 querstand - jedoch nur eine kleine Unterbrechung mit gelber Flagge. Gegen Halbzeit der Session übernahm Sam Bird im Jaguar die Führung, indem er in allen drei Sektoren Bestzeit fuhr.

Gut eine Viertelstunde vor dem Ende purzelten die Zeiten, weil einige Fahrer in den Attack-Mode wechselten. Mit 235 kW Leistung unterboten zunächst drei Piloten die 1:40-er-Marke. Rowland lag zu diesem Zeitpunkt vor Vergne, Lucas di Grassi und Robin Frijns.

Rote Flagge wegen Tom Blomqvist, dann schwerer Auffahrunfall

Dann die erste rote Flagge des Wochenendes: Tom Blomqvist fuhr im Attack-Mode dicht hinter seinem Nio-Teamkollegen Oliver Turvey her, erwischte Kurve 14 jedoch nicht richtig. So ließ er sich ein bisschen zu weit nach außen tragen und rutschte mit der linken Front in die TecPro-Barriere. Da er sich dabei die Aufhängung demolierte, konnte sich der Brite nicht mehr aus eigener Kraft befreien. Die Rennleitung unterbrach das Training für einige Minuten, sodass ein Abschleppfahrzeug den Nio von der Strecke transportieren konnte.

Knapp sechs Minuten vor Ablauf der Zeit ging es weiter. Nun standen für die meisten Fahrer noch die schnellen Runden im Qualifying-Modus an. Die erste Bestzeit kam von Stoffel Vandoorne - knapp acht Zehntelsekunden schneller als die schnellste Runde im Attack-Mode. Als nächster Fahrer setzte sich di Grassi an die Spitze, während Sebastien Buemi eine Kurve nicht richtig erwischte. Frijns verbesserte sich noch auf Rang 3, doch niemand kam mehr an die Zeit des Audi-Piloten heran. Die erste Session von Rom ging demnach an Lucas di Grassi und Audi.

Kurz nach Ablauf der Zeit kam es jedoch noch zu einem schweren Unfall. Mehrere Fahrzeuge kollidierten bei einer Startübung in der schnellen Bergaufpassage: Oliver Turvey krachte den stehenden Fahrzeugen von Vergne und Dennis ins Heck - ein Trümmerfeld. Das Medical-Car rückte schnell an. Alle drei Fahrer konnten aus eigener Kraft aussteigen, Vergne hielt sich jedoch den rechten Nacken und deutete darauf. Wenig gab er jedoch via Twitter Entwarnung: "Ich bin okay, allen Fahrern geht es gut Nun hoffen wir mal, dass mein Team DS Techeetah das Auto rechtzeitig wieder hinbekommt."

Vor dem 2. Freien Training ab 10:15 Uhr haben nicht nur die Streckenposten einiges aufzuräumen. Vor allem die Teams BMW, DS Techeetah und Nio - gleich mit beiden Autos - müssen größere Reparaturarbeiten vornehmen. Es ist äußerst zweifelhaft, dass es eines der drei Fahrzeuge rechtzeitig ins zweite Training schaffen wird. Selbst das Qualifying um 12 Uhr ist in Gefahr. Wir zeigen beide Sessions wie gewohnt im Livestream und begleiten sie zudem in unserem Live-Ticker.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

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1 Kommentare

Jonas ·

Da steht man extra früh auf und dann crashen genau die 2 Autos von ganzen 24 Stück die vom Team sind welches man unterstützt :(

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