Formel E

Formel E in Rom: Vergne gewinnt chaotisches Samstagsrennen in Italien vor beiden Jaguar-Fahrern

Timo Pape

Timo Pape

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Jean-Eric Vergne hat das Samstagsrennen der Formel E in Rom gewonnen. In einem spektakulären dritten Saisonlauf war der DS-Techeetah-Pilot im brandneuen Auto letztlich der einzige Fahrer aus der Spitzengruppe, der weder verunfallte oder ein technisches Problem erlitt noch einen Fehler machte. Nach einem Unfall der beiden Mercedes-Piloten kurz vor Schluss wurde das Rennen hinter dem Safety-Car beendet. Zweiter wurde Sam Bird vor seinem Jaguar-Teamkollegen Mitch Evans. Bester Deutscher wurde Rene Rast auf Rang 6.

Nachdem es in den Minuten vor dem Rennen leicht geregnet hatte, erfolgte der Rennstart zum Rom E-Prix hinter dem Safety-Car - zur Enttäuschung vieler Fans. Teile der Strecke waren vollends trocken, an anderen Stellen stand hingegen etwas Wasser auf dem Asphalt. Nichtsdestotrotz eine fragwürdige Entscheidung der Rennleitung. So rollte das Feld langsam an. Nach vier Minuten kam endlich die Meldung, dass das Safety-Car am Ende der Runde in die Boxengasse zurückkehren würde. So ging es mit 40 verbleibenden Minuten los.

Andre Lotterer machte nach dem fliegenden Start direkt Druck auf den Führenden Stoffel Vandoorne. Sam Bird machte bereits einen Platz gegen Sebastien Buemi gut. Dann bereits der erste große Aufreger: Lotterer attackierte Vandoorne spät auf der Innenbahn und drängte den Belgier ab, der in die Auslaufzone fahren musste. Vandoorne hatte die Tür allerdings auch sehr spät zu gemacht.

Himmel & Hölle für Oliver Rowland

Auch Lotterer erwischte die Kurve nicht mehr und blockierte die Kurve für alle anderen Fahrzeuge dahinter. Beide konnten weitermachen, verloren aber viele Plätze: Lotterer fuhr als Siebter hinter seinem Porsche-Teamkollegen Pascal Wehrlein weiter. Vandoorne war nun Zwölfter, sollte sich aber schnell wieder weiter nach vorn kämpfen.

Oliver Rowland übernahm demnach die Führung in Rom, gefolgt von Lucas di Grassi. Dahinter reihten sich Jean-Eric Vergne, Robin Frijns und Nyck de Vries ein. Während Edo Mortara eine Durchfahrtsstrafe absolvierte und später aufgeben sollte, fiel auch Alexander Sims mit seinem Mahindra ans Ende des Feldes zurück und fiel schließlich aus.

Schlechte Nachrichten auch für Rowland: Der Führende erhielt eine Durchfahrtsstrafe, weil an seinem Auto zu viel Energie zurückgewonnen und in die Batterie eingespeist wurde, während diese noch fast vollständig aufgeladen war. Di Grassi übernahm die Spitze, sah sich aber direkt den Angriffen von Vergne ausgesetzt. Den ersten Angriff wehrte der Brasilianer auf der Innenbahn ab. Dann blieb Sergio Sette Camara kurzzeitig stehen, konnte aber wenig später weiterfahren. Es fing nun stärker an zu regnen.

Packende Duelle in der Spitzengruppe

Trotzdem wurde es nach der turbulenten Anfangsphase erst einmal ruhiger. Di Grassi gab den Takt vor, doch das gesamte Feld war sehr dicht beieinander. Auf den Positionen 5 bis 8 fuhren die beiden Porsche sowie die beiden Jaguar. Bird überholte jedoch schließlich Lotterer. Dann holte Vergne als erster Fahrer der Spitzengruppe seinen ersten Attack-Mode und fiel entsprechend zurück, blieb aber noch vor Bird. Wenig später überholte der Franzose auch Wehrlein.

Dann fuhren auch Frijns und de Vries durch die Attack-Zone - Vergne wieder auf Platz 2. Nun reagierte di Grassi und holte sich den Attack-Mode. Lotterer erhielt derweil eine 5-Sekunden-Zeitstrafe für die Kollision mit Vandoorne in der Anfangsphase. Frijns im Attack-Mode griff Vergne zweimal an, kam jedoch nicht vorbei. Di Grassi nutzte die Chance und ging an Frijns vorbei, ebenso de Vries. Vergne holte sich wenig später bereits seinen zweiten Attack-Mode.

Di Grassi zog nach und fiel hinter Rivale Vergne zurück. De Vries übernahm die Führung. Weiter hinten zeigte Bird ein tolles Überholmanöver gegen Frijns. De Vries holte sich seinen nächsten Attack-Mode und fiel wieder auf Rang 3 zurück. Bird machte weiter Boden gut und war nun schon Vierter. Dann der nächste Nackenschlag für BMW: Jake Dennis rollte mit beschädigtem Auto aus.

Im Kampf um den Sieg griff di Grassi in seinen letzten Sekunden mit Attack-Mode Vergne an, doch der Franzose konnte den Brasilianer abwehren. De Vries zog hingegen den Kürzeren: Der Mercedes-Pilot musste Bird vorbeilassen, der ein weiteres tolles Manöver zeigte. Der Jaguar-Pilot nun schon Dritter.

Dramatisches Ende für Lucas di Grassi & Mercedes

Sechseinhalb Minuten vor dem Ende erfolgte der vermeintlich entscheidende Angriff: Di Grassi fasste sich ein Herz und zwang sich an Vergne vorbei - Jubel in der Audi-Garage. Vergne ließ jedoch nicht locker. Dann der Schock für Audi: Lucas di Grassi wurde mit einem Problem an der Antriebswelle langsamer und fiel zurück, bevor er schließlich ausschied.

Vandoorne versuchte, dem langsamen Audi auszuweichen, verlor auf einer Bodenwelle jedoch die Haftung und schlug in der Mauer ein. Auch der zweite Mercedes von de Vries wurde in Mitleidenschaft gezogen und musste das Rennen beenden. Vergne übernahm die Führung vor Bird und dessen Teamkollege Mitch Evans.

Zuerst rief die Rennleitung Full-Course-Yellow aus, dann kam jedoch noch das Safety-Car auf die Strecke. Da die wenigen verbleibenden Minuten abliefen, wurde Vergne schließlich als Rennsieger abgewunken. Hinter ihm fuhren Bird, Evans, Frijns und Buemi ins Ziel. Auf den Positionen 6 und 7 landeten die beiden Deutschen Rene Rast und Pascal Wehrlein. Alex Lynn, Max Günther und Tom Blomqvist komplettierten die Top 10 - der erste Formel-E-Punkt für den Briten bei Nio 333.

Durch Platz 2 hat Sam Bird die Führung in der Fahrermeisterschaft übernommen. Hinter ihm rangieren Robin Frijns und Nyck de Vries. Bei den Teams hat Jaguar seine Gesamtführung ausbauen können und liegt bereits 34 Punkte vor DS Techeetah, die dank dem Sieg von Vergne auf Position 2 kletterten. Der nächste Saisonlauf steht bereits am Sonntag um 13 Uhr auf dem Programm - abermals auf dem spektakulären Straßenkurs von Rom.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

Video: Die Highlights des Rom E-Prix 2021 (Samstag)

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