Formel E in Rom: Vergne "total zufrieden" mit Platz 2 & WM-Führung, fordert jedoch mehr Pace
Timo Pape
Der neue WM-Führende der Formel E heißt Jean-Eric Vergne. Nach Platz 4 am Samstag, der Pole-Position am Sonntag und Rang 2 zum Abschluss des Rom E-Prix kletterte der Doppelchampion überraschend an die Spitze der Fahrerwertung und liegt nach fünf von 16 Saisonläufen zwei Zähler vor Robin Frijns, der in Rom sogar zweimal aufs Podium fuhr. "JEV" ist mit dem Rennausgang zufrieden, fordert gleichzeitig allerdings mehr Pace von seinem Team DS Techeetah.
Vergne war schon am Samstag sehr schnell unterwegs, kam letztlich aber nicht über Platz 4 hinaus. Am Sonntag lief es schon in der Qualifikation besser für ihn: Zunächst zog er als Gruppenvierter in die Duellphase ein, dann setzte er sich nacheinander gegen Robin Frijns, Andre Lotterer und Jake Dennis durch. Durch seine insgesamt 14. Pole-Position in der Formel E zog er nicht nur mit Rekordhalter Sebastien Buemi gleich, sondern brachte sich auch für den Sonntagslauf in Rom in eine optimale Ausgangsposition.
Am Start behauptete Vergne zunächst seine Führung und fuhr anschließend das gesamte Rennen auf den vorderen Positionen mit. Den späteren Rennsieger Mitch Evans musste er allerdings zweimal ziehen lassen. Gegen die Konkurrenz aus den Lagern Porsche und Envision setzte er sich jedoch kurz vor Schluss durch - wenngleich er selbst zwischenzeitlich den Überblick verlor und die Schlussphase als "chaotisch" bezeichnete.
"Ich wusste mit Blick auf die Strategie gar nicht wirklich, was eigentlich passiert ist", gab der Franzose kurz nach Rennschluss im TV-Weltsignal der Formel E zu. "Es hat Spaß gemacht, aber es war auch ein bisschen anstrengend."
Jaguar zu schlagen, "war zumindest heute unmöglich"
"Ich bin total zufrieden mit dem zweiten Platz. Ich denke, wir haben heute das Beste herausgeholt, was für uns möglich war", stellt Vergne klar und gibt zu bedenken: "Mitch (Evans) war einfach viel zu schnell dieses Wochenende. Ich hoffe, es war für sie (Jaguar) nur eine Eintagsfliege, sonst könnte es sehr schwierig werden, sie zu schlagen. Das war zumindest heute unmöglich."
Vergne wäre nicht Vergne, würde er sich tatsächlich vollends mit Platz 2 zufriedengeben: "Trotzdem werde ich mein Team weiter pushen, das Auto zu verbessern, denn wir wollen schließlich um Siege kämpfen. Das ist immer so, wenn jemand stärker ist als wir. Wir wollen das schnellste Auto haben, waren aber nicht gut genug. Deshalb werden wir vor Monaco hart arbeiten, um dort die Besten zu sein."
Positiver Nebeneffekt seines erfolgreichen Rom-Wochenendes: Vergne führt plötzlich unverhofft die Fahrer-Weltmeisterschaft der Formel E an - auch weil er als einziger Fahrer bislang bei jedem Rennen in die Punkte kam. "Konstanz wird der Schlüssel zum Erfolg sein. Ich denke, in der Anfangsphase dieser Saison waren wir schon ziemlich konstant", so Vergne.
"Aber wenn wir (den Titel) gewinnen wollen, brauchen wir mehr Pace. Das ist es, was letztlich zählt. Wenn du am Ende nicht ganz vorn bist, wird sich niemand daran erinnern, dass du zu diesem Zeitpunkt die Meisterschaft angeführt hast. Die Saison ist natürlich noch sehr lang." Weiter geht es zunächst einmal am 30. April mit dem Monaco E-Prix - wo Vergne im Jahr 2019 bereits gewann.
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