Formel E

Formel E in Santiago: Evans holt Pole-Position, Günther Zweiter vor Wehrlein

Timo Pape

Timo Pape

Mitch Evans hat sich die Pole-Position beim Santiago E-Prix der Formel E gesichert. Der Jaguar-Fahrer aus Neuseeland setzte sich in der Super-Pole-Session mit knapp drei Zehntelsekunden Vorsprung gegen Maximilian Günther durch, der damit als Zweiter ins Rennen gehen wird. Dritter wurde sein deutscher Landsmann Pascal Wehrlein vor Felipe Massa und dem Überraschungsmann Oliver Turvey im unterlegenen Nio.

Um kurz nach 16 Uhr deutscher Zeit ging die erste Gruppe auf die Strecke - die sechs Topfahrer der Meisterschaft. Im ersten Sektor ließ Oliver Rowland die Muskeln spielen und war zwei Zehntelsekunden schneller als seine Konkurrenten. In der schnellen Linkskurve 5 krachte er jedoch heftig in die Mauer. Auch Lucas di Grassi leistete sich einen schwerwiegenden Fehler: Beim Anbremsen auf Kurve 9 kam er ins Schleudern und drehte sich beinahe. Kurz vor der Streckenbegrenzung kam er zum Stehen zum verlor reichlich Zeit. Der Audi-Pilot wird wie Rowland vom Ende des Feldes starten.

Besser machte es Stoffel Vandoorne: Der Belgier stellte seinen Mercedes auf den zwischenzeitlichen ersten Platz. Zweiter wurde Porsche-Pilot Andre Lotterer vor dem Gesamtführenden Alex Sims im BMW. Vorjahressieger Sam Bird (Virgin) schaffte es nur auf Position 4.

Auch in Gruppe 2 dominierten die Mercedes-Fahrzeuge: Edo Mortara im Venturi sicherte sich dank einer absoluten Bestzeit in Sektor 3 die provisorische Pole. Hinter ihm landete Nyck de Vries im Werks-Mercedes - Dreifachführung für die "Silberpfeile". Meister Jean-Eric Vergne sortierte sich hinter Vandoorne als Vierter ein, Daniel Abt direkt dahinter auf Rang 5. James Calado im Jaguar kam auf den neunten Platz. Robin Frijns wurde nach einem spektakulären Dreher in Kurve 1, bei dem er kurioserweise den Gruppenschnellsten Mortara erheblich behinderte, Zehnter. Mortara konnte es anschließend am Funk nicht glauben, dass er trotzdem die Bestzeit erreicht hatte.

Starke Runden von Günther & Wehrlein

In Gruppe 3 kamen einige "Schwergewichte" der Formel E an die Reihe. Jaguar-Pilot Mitch Evans macht seinem guten Ruf im Qualifying alle Ehre und holte sich dank eines starken ersten Sektors die Bestzeit. Als Zweiter sortierte sich direkt hinter ihm der deutsche BMW-Pilot Maximilian Günther ein. Auch Landsmann Pascal Wehrlein lieferte eine starke Runde ab und wurde Dritter. Seinen Mahindra-Teamkollegen Jerome d'Ambrosio hingegen ereilte beim Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve ein Getriebeproblem, sodass er nur noch über die Ziellinie rollen konnte und weit zurückfiel. Antonio Felix da Costa verpasste die Super-Pole-Ränge als Siebter und ordnete sich direkt vor seinem DS-Kollegen Vergne ein. Brendon Hartley (Dragon) wurde 13.

In der letzten Gruppe wurde Sebastien Buemi seiner Favoritenrolle gerecht und schnappte sich den dritten Platz. Hinter ihm sortierten sich seine direkten Gruppen-Rivalen Felipe Massa und Oliver Turvey ein. Nio damit in der Super-Pole, während Teamkollege Ma Qing Hua nach seinem Trainingsunfall gar nicht erst an der Qualifikation teilnehmen konnte. Der Schweizer Neel Jani im Porsche qualifizierte sich als Zwölfter, Landsmann Nico Müller im Dragon kam nur auf Startplatz 19 - keine gute Runde für ihn.

Demnach zogen folgende sechs Fahrer in die Super-Pole ein: Evans, Günther, Buemi, Massa, Turvey und Wehrlein. Sechs verschiedene Teams damit im finalen Shoot-out um die Pole-Position. Der erste Meisterschaftspunkt für den Gruppensieger ging an Mitch Evans.

Super-Pole: Identische Zeiten für Wehrlein & Massa

Die Super-Pole eröffnete Wehrlein mit einer fehlerfreien und schnellen Runde. "Sektor 2 war nicht gut, da waren sehr viele Blätter auf der Strecke", funkte der Deutsche nach seiner Runde. Turvey kam nicht ganz an die Zeit Wehrleins heran, wenngleich er einen wirklich schnellen dritten Sektor ablieferte und am Ende Fünfter werden sollte. Massa ließ ebenfalls Zeit im ersten Sektor liegen, weshalb es nicht für Platz 1 reichen sollte. Aber: Der Brasilianer setzte exakt die gleiche Rundenzeit wie Wehrlein. Nur weil er zeitlich nach dem Mahindra-Fahrer seine Runde drehte, musste er sich mit Platz 2 zufriedengeben.

Buemi konnte in der Super-Pole nicht überzeugen: Mit einer mäßigen Runde reihte er sich hinter Turvey als Letzter ein. "Kein Grip", fluchte der Schweizer anschließend am Funk. Dann kam BMW-Pilot Günther und demonstrierte sein Können: Mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung (!) schlug er Wehrlein und die anderen. Einer war jedoch noch schneller: Mitch Evans. Mit Bestzeiten im ersten und letzten Sektor holte sich der "Kiwi" die Pole-Position von Santiago de Chile und weitere drei Meisterschaftspunkte.

Rennstart beim Santiago E-Prix ist am Samstagabend um 20 Uhr deutscher Zeit. Eurosport überträgt das Rennen im Free-TV, die Sportschau bietet parallel einen Live-Stream an. Wer unterwegs ist oder gern einen "Second Screen" hätte, kann wie immer auf unseren Live-Ticker zurückgreifen.

>>> zu den Ergebnissen des Qualifyings und zur Startaufstellung der Formel E in Santiago

Video: Die Highlights der Qualifikation von Santiago

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