Formel E

Sao Paulo: Punkte für Ticktum, schwieriger Einstand für Beckmann - Cupra Kiro wirklich schon ein Topteam?

Tobias Wirtz

Dan-Ticktum-Cupra-Kiro-Sao-Paulo

Nach guten Rundenzeiten bei den Vorsaison-Testfahrten in Madrid galt Cupra Kiro als Geheimfavorit für die elfte Formel-E-Saison - ein Eindruck, der sich beim Saisonauftakt in Sao Paulo noch nicht bestätigt hat. Während David Beckmann nach einem Mauerkontakt aus dem Rennen ausfiel, holte Teamkollege Dan Ticktum immerhin einige WM-Zähler. Wirklich zufrieden war der Brite mit seiner Ausbeute jedoch nicht.

Von Startposition 11 aus lag Ticktum das gesamte Rennen über im Mittelfeld und nutzte den Attack-Mode, um sich in die Punkteränge vorzuarbeiten. Sein Vormarsch wurde gestoppt, als die Rennleitung das Rennen unterbrach, um den Andretti von Jake Dennis bergen zu können. Nach der erneuten Freigabe des E-Prix musste Ticktum mehrere Fahrer passieren lassen, profitierte dann jedoch von der Kollision von Nick Cassidy, Max Günther und Pascal Wehrlein, die ihn zurück in die Top 10 brachte. Aufgrund einer nachträglichen Strafe für Norman Nato rückte er auf den achten Platz vor.

Sein neuer Teamkollege David Beckmann hatte im Qualifying deutlich mehr Probleme, sodass es nur für Startplatz 20 reichte. Auch der Deutsche konnte sich früh einige Positionen nach vorn schieben, bis er zehn Runden vor Schluss nach einem Fahrfehler die Mauer berührte. Dabei beschädigte er sich die Radaufhängung.

Nach einer längeren Reparatur, die durch die zweite Rennunterbrechung infolge des Überschlags von Wehrlein noch vor dem Rennende abgeschlossen werden konnte, ging Beckmann noch einmal auf die Strecke. In der letzten Runde fuhr er trotz 300-kW-Modus und ohne Allradantrieb die schnellste Runde des Rennens, auch wenn diese nicht durch einen Zusatzpunkt belohnt wurde, da Beckmann außerhalb der Top 10 war.

Attack-Mode-Pech für Ticktum - "Hätten in Top 5 landen können"

"Insgesamt war es ein durchschnittliches Wochenende", beschreibt Ticktum nach dem Rennen. "Es ist sehr positiv, dass das Team alles auf die Reihe bekommen hat, und ich bin froh, dass ich ein Auto habe, mit dem ich kämpfen kann. Ich habe durch die rote Flagge etwa zwei Minuten im Attack-Mode verloren, und zwar genau an dem Punkt, an dem wir anfangen sollten zu pushen. Das war sehr, sehr unglücklich."

"Ich denke, wir hätten heute in den Top 5 landen können", so der Brite weiter. "Die McLaren hatten viel Glück mit dem Energiesparen und dann mit der roten Flagge. Es war einfach nicht unser Tag, aber positiv ist, dass das Auto viel besser geworden ist. Es sollte eine gute Saison werden, beim nächsten Mal brauchen wir einfach etwas mehr Glück."

"Unser Rennen heute war ein bisschen unglücklich, aber wir hatten ein gutes Tempo", erklärt Beckmann. "Wir sind von Platz 20 gestartet und waren während des gesamten Rennens sehr nah an den Punkten dran. Zu Beginn hatte ich eine Berührung, weshalb mein Auto danach etwas anders zu fahren war. Nach der roten Flagge berührte ich die Mauer, was mein Rennen zerstörte."

Beckmann: "Brauchen einfach mehr Glück"

"Aber am Ende bin ich sehr zufrieden. Ich habe an diesem Wochenende viel gelernt, wir hatten eine gute Pace, und ich denke, wir haben gutes Potenzial gezeigt. Beim nächsten Mal brauchen wir einfach mehr Glück und müssen uns besser qualifizieren, um das Chaos am Start zu vermeiden."

"Trotz der kurzen Zeit, die wir hatten, um alles für diese Saison auf die Beine zu stellen, waren wir heute in der Lage, ein Top-10-Resultat zu erzielen", sagt Teamchef Alex Hui. "Es fühlt sich sehr befriedigend an, bei unserer ersten Gelegenheit ein paar Punkte mitzunehmen. Dan, David und das Team haben an diesem Wochenende einen hervorragenden Job gemacht. Wir haben ein Gefühl für unser Potenzial und eine klare Vorstellung davon, wie wir unsere Leistung weiter verbessern können. Der heutige Tag war ein guter Anfang, aber wir können noch besser werden."

Für Cupra Kiro war es mit vier WM-Zählern der erfolgreichste Saisonauftakt seit der dritten Formel-E-Saison, als Oliver Turvey in Hongkong 2016 ebenfalls Rang 8 belegte. Das Team belegt somit den sechsten Platz in der Teamwertung. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich beim Mexico City E-Prix, der am 11. Januar 2025 stattfinden wird.

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