Formel E

Formel E in Saudi-Arabien: Nyck de Vries sichert sich denkbar knapp Pole-Position am Samstag

Timo Pape

Timo Pape

Nyck-de-Vries-Mercedes-Pole-Position-Diriyah-2022

Auch die zweite Pole-Position der Formel-E-Saison 2022 geht an Mercedes. Nyck de Vries setzte sich in einem packenden Qualifying beim Diriyya E-Prix im Finalduell mit fünf Tausendstelsekunden Vorsprung gegen Edo Mortara durch. Der Niederländer baute damit seine WM-Führung weiter aus. Die Top 5 komplettierten Robin Frijns, Lucas di Grassi und Andre Lotterer im Porsche.

Gruppe A

Das zweite Qualifying der neuen Saison begann mit einer Hiobsbotschaft aus der Envision-Box: Nach dem Unfall im 3. Freien Training von Nick Cassidy hatte das Team sein Fahrzeug nicht rechtzeitig wieder einsatzfähig bekommen. Der "Kiwi" verpasste die Qualifikation somit und startet am Samstagabend vom Ende des Feldes. In der ersten Hälfte der zwölfminütigen Session von Gruppe A passierte nicht viel. Nyck de Vries fuhr als Schnellster um den Kurs, hinter ihm Lucas di Grassi und Oliver Rowland.

Mit den letzten Versuchen gab es wie erwartet zahlreiche Verbesserungen. Am besten machte es abermals Meister de Vries. Neben ihm qualifizierten sich auf den Top-4-Plätzen Lucas di Grassi, Oliver Rowland und Andre Lotterer für das Viertelfinale - erneut eine starke Runde des deutschen Porsche-Fahrers. Jake Dennis verpasste die Duellphase als Fünfter ebenso knapp wie Pascal Wehrlein auf Rang 6. Dahinter stellten sich an: Sergio Sette Camara, Oliver Askew, Sebastien Buemi, Oliver Turvey und - wie erwähnt - Nick Cassidy.

Gruppe B

In Gruppe B gingen alle Fahrer auf den geraden Positionen in der WM-Wertung auf Zeitenjagd. Sam Bird verlor seinen Jaguar schon früh in den "Esses" bergab und touchierte seitlich die Mauer. Er konnte zunächst noch weiterfahren und ließ sein Auto anschließend an der Box inspizieren. Tatsächlich stieg der Brite wenig später aus und gab die Qualifikation auf - zu groß war der Schaden an seinem Auto. Die erste schnellere Zeit setzte indes Edo Mortara.

Zum Sessionende hin fielen erwartungsgemäß die Zeiten, wenngleich an Mortaras Zeit niemand mehr herankommen sollte. Die zweitschnellste Runde drehte Robin Frijns. Außerdem zogen die beiden DS-Piloten Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne ins Viertelfinale ein. Nicht in der Duellphase dabei: Alexander Sims, Stoffel Vandoorne (!), Max Günther, Mitch Evans, Dan Ticktum, Antonio Giovinazzi und Sam Bird.

Viertelfinale

VF1: Jean-Eric Vergne vs. Nyck de Vries

Im ersten Viertelfinale trafen zwei Champions aufeinander. Nyck de Vries legte vor und holte bereits bis zum Ende des zweiten Sektors eine halbe Sekunde Vorsprung auf Jean-Eric Vergne heraus. Am Ende setzte er sich mit mehr als sechs Zehntelsekunden Vorsprung durch. Eine vermeintlich einfache Übung für den amtierenden Meister im Mercedes.

VF2: Lucas di Grassi vs. Antonio Felix da Costa

Das zweite Duell begann mit einem Kuriosum: Lucas di Grassi fuhr zunächst nicht aus der Boxengasse, weil ihm Antonio Felix da Costa den Weg versperrte. Der DS-Fahrer hatte "seine" grüne Ampel verpasst. So fuhr er erst beim Signal für di Grassi los und drehte seine schnelle Runde - keine gute. Anschließend ging auch di Grassi - offenbar mit Sondergenehmigung - auf den Kurs und nahm Felix da Costa mehr als eine Sekunde ab - beide DS Techeetah damit raus. Der Venturi-Pilot di Grassi wäre per Reglement aber auch ohne Zeit ins Halbfinale eingezogen, weil ihm Felix da Costa den Zugang zur Strecke verweigerte.

VF3: Oliver Rowland vs. Robin Frijns

Im dritten Viertelfinale trafen ausgerechnet die beiden Streithähne des Freitagsrennens aufeinander. Sowohl Oliver Rowland als auch Robin Frijns galten als Kandidaten für die Pole-Position. Schon in den ersten beiden Sektoren nahm Frijns seinem Rivalen zwei Zehntelsekunden ab, nach Sektor 3 war es sogar mehr als eine halbe Sekunde. Der Niederländer machte somit den Schritt ins Halbfinale.

VF4: Andre Lotterer vs. Edo Mortara

Im letzten Duell der Viertelfinals ließ erneut ein (Kunden-) Mercedes-Fahrer die Muskeln spielen: Edo Mortara setzte sich mit knapp drei Zehntelsekunden Vorsprung gegen Andre Lotterer durch - gute Runde des Venturi-Piloten. Damit traten im Halbfinale drei von vier Fahrern mit Mercedes-Antrieb an.

Halbfinale

HF1: Lucas di Grassi vs. Nyck de Vries

Im ersten Halbfinalduell traten abermals zwei Meister gegeneinander an. Sowohl de Vries als auch di Grassi legten gut los, doch bis zum Ende der Runde nahm der Mercedes-Pilot dem Formel-E-Routinier knapp vier Zehntelsekunden ab. De Vries damit erstmals im Qualifying-Finale, nachdem er am Freitag noch an Teamkollege Vandoorne gescheitert war.

HF2: Robin Frijns vs. Edo Mortara

Auch im zweiten Halbfinale war der Kunden-Mercedes von Mortara das Maß der Dinge. Der Schweizer brach den bisherigen Streckenrekord von Diriyya und nahm Frijns - trotz einer ebenfalls sehr starken Runde - knapp zwei Zehntelsekunden ab. Mortara zog folglich ins Finale ein und traf dort auf seinen "Markenkollegen" de Vries.

Finale: Nyck de Vries vs. Edo Mortara

Im Duell Meister gegen Vizemeister ging es schließlich um die Pole-Position. Mortara ging als Erster auf die Strecke und legte vor, verlor aber schon im ersten Sektor drei Zehntelsekunden. Im zweiten Abschnitt war er geringfügig schneller. Am Ende setzte sich Nyck de Vries mit fünf Tausendstelsekunden (!) Vorsprung durch und sicherte sich Startplatz 1 beim Samstagsrennen in Diriyya sowie drei weitere WM-Punkte. Seine Führung im Gesamtklassement der Formel E baute er damit weiter aus.

Das zweite Saisonrennen der Formel E startet am Samstagabend erneut um 18 Uhr deutscher Zeit. ProSieben zeigt den Diriyya E-Prix live im TV, ran.de bietet einen Livestream an. Wir begleiten den Lauf auf e-Formel.de wie gewohnt in unserem beliebten Formel-E-Liveticker, der sich während des Rennens gut als "Second-Screen" eignet.

Ergebnisse & Zeiten

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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