Formel E

Formel E in Saudi-Arabien: Edo Mortara rettet Maserati-Ehre, Max Günther erlebt Albtraum-Wochenende

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Edo-Mortara-Gen3-Maserati-from-behind

Nach dem schwierigen Wochenende in Mexiko lief es für Maserati MSG Racing auch in Diriyya nicht sonderlich viel besser. Zwar konnte Edoardo Mortara am Samstag die ersten Punkte für die monegassisch-italienische Allianz sammeln, der Anspruch des Teams ist jedoch ein ganz anderer.

Schon in den Freien Trainings deutete sich an, dass Maserati in Diriyya erneut nicht zu den Favoriten zählen würde: Mortara wurde zweimal Elfter, sein Teamkollege Max Günther belegte nur die Positionen 19 und 16.

Im Qualifying verlor Mortara die Kontrolle über seinen Maserati und schlug in die Mauer ein. Er konnte das am Heck schwer beschädigte Fahrzeug zwar an die Box zurückbringen, an eine schnelle Runde war jedoch nicht zu denken. Mit Startposition 20 hatte der Schweizer eine denkbar schlechte Ausgangslage. Das Rennen war für Mortara, der sich bis dahin immerhin auf Platz 15 nach vorn arbeiten konnte, nach einem Plattfuß in Runde 32 beendet.

Mortara: "Nach dem gestrigen Tag sollten wir heute zufrieden sein"

Am Samstag lief es besser für den Vizeweltmeister der Saison 2020/21: Der vierte Platz im Qualifying war gleichbedeutend mit dem Einzug in die Duellphase. Hier unterlag er Mitch Evans, sicherte sich mit seiner Rundenzeit von 1:09.279 Minuten jedoch den siebten Startplatz.

Im Rennen nutzte Mortara das Getümmel in den ersten Kurven für ein tolles Manöver: Der Schweizer fuhr in der Mitte zwischen Jake Dennis und dem sehr gut gestarteten Sam Bird hindurch und schob sich in der nächsten Kurve sogar an Sebastien Buemi vorbei auf den fünften Platz. Diesen konnte er über weite Strecken behaupten.

Als nach dem ersten Renndrittel die Energiestände eingeblendet wurden, war jedoch abzusehen, dass dies nicht von Dauer sein würde: Mortaras direkte Verfolger - Buemi, Dennis und Bird - hatten einen deutlichen Energievorteil gegenüber dem Maserati. Alle drei Positionen musste Mortara nahezu kampflos hergeben. In der Schlussrunde verlor er eine weitere Position gegen Sacha Fenestraz, sodass am Ende nur der neunte Platz blieb. Immerhin die ersten Zähler für das monegassische Team in dieser Saison.

"Nach einem schwierigen ersten Rennen haben wir uns heute gut erholt", beschrieb Mortara nach dem Rennen. "Leider hatten wir nicht die Pace, um auf lange Sicht mit den Führenden mitzuhalten. Aber nach dem gestrigen Tag sollten wir mit einigen Punkten zufrieden sein. Ich bin meinem Team sehr dankbar und habe großen Respekt vor der harten Arbeit jedes Einzelnen in der Garage an diesem Wochenende."

Günther: "Wir hatten weder die Pace noch die Effizienz"

Für Max Günther wurde der Diriyya E-Prix ein Wochenende zum Vergessen: Am Freitag schlug der Deutsche im Qualifying nach einem Fahrfehler so hart in die Streckenbegrenzung ein, dass er das Rennen auslassen musste. An seinem Gen3-Boliden musste das Monocoque getauscht werden, was bis zum Rennstart nicht möglich war. Die Mechaniker konzentrierten sich am Freitagnachmittag daher auf die Reparatur von Mortaras Wagen.

Erst gegen 3 Uhr am Samstagmorgen wurde das Auto von Günther fertig. Maserati MSG Racing hatte die Erlaubnis eingeholt, wegen des Unfalls die Sperrstunde zu brechen, da normalerweise in der Formel E nachts nicht gearbeitet werden darf.

Günther dankte es seinem Team mit einer guten Leistung im Qualifying - verpasste jedoch den Einzug in die Duellphase um zwei Hundertstelsekunden. Ausgerechnet sein Teamkollege Mortara schnappte ihm den vierten Platz in den letzten Sekunden des Qualifyings noch weg.

Im Rennen fuhr Günther unauffällig in den Top 10 mit, war aber weniger effizient als seine Konkurrenten. Wenige hundert Meter vor dem Ziel dann der Schock: Dem Maserati ging die Energie aus, sodass Günther bis ans Ende des Feldes zurückfiel.

Teamchef Rossiter: "Noch weit davon entfernt, wo wir hinwollen"

"Es war ein sehr schwieriges Wochenende für uns", so Günther. "Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht, um ein neues Auto für heute aufzubauen. Ich denke, wir haben im Qualifying einige Schritte nach vorne gemacht. Während des gesamten Rennens waren wir nah an den Punkten dran. Wir hatten weder die Pace noch die Effizienz, um nach vorne zu kommen. Obwohl Diriyya schwierig war, sind wir ein starkes Team und müssen weiter an uns arbeiten. Ich weiß, dass wir es schaffen können."

"Nach einem schwierigen Wochenende ist es schön, ein paar Punkte zu holen, auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, wo wir hinwollen", erklärt Teamchef James Rossiter. "Ein gutes Ergebnis im Qualifying war der Schlüssel zu unserer Leistung heute. In der Anfangsphase konnten wir gut mit den Führenden mithalten, aber angesichts des dicht gedrängten Feldes war es sehr schwierig, den Attack-Mode rechtzeitig zu aktivieren."

"Das Safety-Car machte das Ganze dann noch komplizierter", beschreibt Rossiter weiter. "Leider war es danach angesichts des höheren Tempos schwierig, einen Vorsprung herauszufahren. Es waren zwei schwierige Tage für alle im Team, aber ich bin sehr stolz darauf, dass alle an einem Strang gezogen haben."

In knapp zwei Wochen hat Maserati MSG Racing bereits die Gelegenheit, es besser zu machen. Dann steht mit dem Hyderabad E-Prix das erste Formel-E-Rennen in Indien an.

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