Formel E in Shanghai: Felix da Costa gewinnt am Sonntag in Shanghai, neue Gesichter auf dem Podium
Timo Pape
Antonio Felix da Costa hat das Sonntagsrennen der Formel E in Shanghai gewonnen. Der Porsche-Pilot setzte sich gegen Jake Hughes (McLaren) und Norman Nato (Andretti) durch, die das Podium komplettierten. Jaguar musste sich mit den Positionen 4 und 5 zufriedengeben. Nick Cassidy baute seine WM-Führung trotzdem weiter aus, weil sowohl Pascal Wehrlein als auch Jake Dennis leer ausgingen.
Pole-Sitter Jake Hughes erwischte keinen optimalen Start und verlor die Führung in Kurve 1 an Stoffel Vandoorne. Antonio Felix da Costa blieb Dritter, während Norman Nato direkt einige Positionen auf der Außenbahn gutmachte. Er war nach wenigen Kurven bereits Vierter vor Nyck de Vries und Nick Cassidy. Das Rennen am Sonntag war eine Runde kürzer als am Vortag, sodass das Energiesparen eine etwas kleinere Rolle spielen sollte. Entsprechend gab es in den ersten zwei Runden nicht ganz so viele Überholmanöver wie samstags. Felix da Costa rückte jedoch noch auf Platz 2 vor.
? WE ARE RACING IN SHANGHAI ?
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Hughes, Vandoorne and da Costa go THREE-WIDE into Turn 1! ?#ShanghaiEPrix pic.twitter.com/64CUXXWXPf
In der dritten Runde aktivierten bereits zahlreiche Fahrer ihren ersten Attack-Mode - insgesamt mussten wieder sechs Minuten mit der Zusatzleistung in zwei Phasen absolviert werden. Als Vandoorne ebenfalls durch die Attack-Zone fuhr, übernahm Nato die Führung beim Shanghai E-Prix. Cassidy fuhr weiter an Position 5 und beschwerte sich über die Strategie: "Mann, ich war gestern so zufrieden damit!" Offenbar hätte er gern wieder weiter hinten im Feld Energie gespart, um gegen Rennende angreifen zu können.
In Runde 7 übernahm Vandoorne wieder die Führung, doch Nato konterte wenige Kurven später. Auch Felix da Costa war stets im Dreikampf um die Spitze dabei und überholte Vandoorne ebenfalls. Dadurch, dass fast alle Fahrer im Attack-Mode waren, gab es in Runde 8 einige Verschiebungen. An den Top 10 änderte sich aber nichts Grundlegendes. In Runde 9 holte sich auch Felix da Costa endlich seinen ersten Attack-Mode, sodass er kurzzeitig zurückfiel, wenig später aber wieder in Führung war und prompt zum zweiten Mal durch die Attack-Zone fuhr.
Da Costa up into P2! ?
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The @PorscheFormulaE man gets the move done on Vandoorne into Turn 11.#ShanghaiEPrix pic.twitter.com/ipwaqne0iR
Reifenschaden für WM-Kandidat Wehrlein
Dann der Schreck für Porsche: Pascal Wehrlein - bis dahin außerhalb der Top 10 unterwegs - heimste sich bei einer Berührung mit Sam Bird einen Reifenschaden hinten links ein! Der WM-Kandidat musste zum Reifenwechsel an die Box kommen. Er fiel hinter das Feld zurück - das Ende seiner Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis am Sonntag. De Vries und Max Günther fuhren nebeneinander durch die letzte Schikane, wobei es zum Kontakt kam. Beide kamen aber offensichtlich ohne Schaden davon. Nicht so Vandoorne: Der DS-Pilot beschädigte sich bei einem Kontakt leicht den Frontflügel, konnte aber auf Rang 3 weiterfahren.
The contact that forced @PWehrlein into the pits ?#ShanghaiEPrix pic.twitter.com/X1DEaedcPu
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Zur Rennhalbzeit nach 14 von 28 Runden führte weiterhin Nato vor Felix da Costa. Die beiden Jaguar-Piloten hatten auf den Positionen 5 und 6 bis dahin keine Anstalten gemacht, weiter nach vorn zu fahren. Jetzt erreichte Mitch Evans jedoch der Funkspruch seines Renningenieurs, er könne volle Power geben. Sein Teamkollege Cassidy erhielt womöglich einen ähnlichen Funkspruch, jedenfalls machte er auf der Stelle einen Platz gegen Vandoorne gut und war nun Vierter hinter Hughes.
Dessen McLaren-Teamkollege Bird verlor derweil einige Positionen und gab schließlich an der Box auf. Er war mit klarem Geschwindigkeitsüberschuss in die Schikane gefahren und hatte de Vries hart an der Seite getroffen. Beide drehten sich. De Vries konnte im Gegensatz zwar weiterfahren, fiel aber auch weit zurück. Die Rennleitung untersuchte die Szene hinsichtlich einer möglichen Strafe gegen Bird.
Contact between Bird and De Vries! ?
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Bird clatters into the side of the @MahindraRacing driver, and is forced to retire from the race.#ShanghaiEPrix pic.twitter.com/gUMOhyEfB4
Ruhige Schlussphase
In Runde 19 griff Cassidy Hughes an, doch der Brite hielt dagegen. Cassidy beschädigte sich in der Aktion seinen Frontflügel und blieb Vierter. Weiter vorn holte sich Felix da Costa die Führung von Nato zurück. Der Andretti-Pilot rutschte bei dem Manöver auch hinter Hughes zurück. Jean-Eric Vergne machte nun Druck auf seinen Teamkollegen Vandoorne, der auf Rang 6 fuhr. Dahinter komplettierten zu diesem Zeitpunkt Günther, Robin Frijns und Jake Dennis die Top 10.
HUGHES GETS PAST NATO ?
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He slots into P2 behind da Costa in the lead!#ShanghaiEPrix pic.twitter.com/3tLA3NqeRn
Die letzten Runden brachen an, und die beiden Jaguar-Fahrer hatten einen klaren Energievorteil verglichen mit den Top 3 vor ihnen. Der Führende Felix da Costa funkte dennoch, dass er nun keine Energie mehr sparen würde. Es wurde in dieser Phase allerdings ruhiger auf der Strecke - kaum noch Verschiebungen. So ging es bereits in die letzte Rennrunde. Felix da Costa ließ nichts mehr anbrennen und holte seinen nächsten Sieg. Hughes schaffte es ebenfalls zum ersten Mal überhaupt aufs Formel-E-Podium, das Nato als Dritter vervollständigte.
Cassidy und Evans mussten sich mit den Plätzen 4 und 5 zufriedengeben. Ihre Offensivbemühungen kamen offenbar zu spät. Hinter den Jaguar-Autos folgten drei Stellantis-Antriebe: Vandoorne, Vergne und Günther. Robin Frijns und Oliver Rowland komplettierten die Top 10. Weltmeister Jake Dennis ging als Elfter leer aus.
In der Fahrer-WM hat Spitzenreiter Cassidy seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Wehrlein auf inzwischen 25 Punkte ausgebaut - ein sattes Polster vier Rennen vor Saisonende! Dritter ist nun Evans im zweiten Jaguar, zehn weitere Punkte zurück. Bei den Teams büßte Jaguar drei Pünktchen gegen Porsche ein, liegt aber weiter deutlich in Führung. Nissan rangiert als Dritter knapp vor DS Penske. Die nächsten beiden Formel-E-Rennen finden nach einer längeren Pause von fünf Wochen am 29. und 30. Juni statt. Dann reist die Elektroserie in die USA nach Portland.
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