Formel E in Tokio: Norman Nato setzt Bestzeit im 1. Freien Training, Taylor Barnard crasht
Timo Pape

Birgit Dieryck / Spacesuit Media
Norman Nato hat das 1. Freie Training der Formel E in Tokio für sich entschieden. Der Nissan-Fahrer schlug Max Günther (DS Penske) und seinen Teamkollegen Oliver Rowland. Pascal Wehrlein im Porsche wurde Vierter. Nach einem Unfall von McLaren-Jüngling Taylor Barnard musste die Session zwischenzeitlich mit roter Flagge unterbrochen werden.
Die einzige Session am Freitag begann unter bedecktem Himmel mit der typischen Full-Course-Yellow-Übung. Sam Bird und Nick Cassidy kamen schon nach weniger als fünf Minuten zum Reifenwechsel an die Box, Pascal Wehrlein gab früh Vollstrom. Nach den ersten zehn Minuten lag der amtierende Weltmeister in Führung vor dem Gesamtführenden der Formel E, Oliver Rowland. Durch Anpassungen am Kurslayout war der Streckenrekord aus dem Jahr 2024 (1:18.855 Minuten) bereits unterboten.
Rowland, der im Vorjahr um den Sieg gekämpft hatte, fuhr die erste 1:14er-Zeit und übernahm die Spitze. Schwierigkeiten hingegen hatte nach der ersten Viertelstunde vor allem einmal mehr Cassidy. Der Jaguar-Pilot stand noch immer in der Box und hatte bis dahin keine Rundenzeit gesetzt. Auch Dan Ticktum war noch weit weg vom Rest des Feldes. Es gab nun einige Verbesserungen in der Spitzengruppe, unter anderem durch Nyck de Vries, Jake Dennis und Norman Nato, die sich in den Top 5 tummelten.
Dann krachte es: Taylor Barnard verlor seinen McLaren in der schnellen Linkskurve 16 und schlug verhältnismäßig hart mit der rechten Seite an der Mauer an. Sein Auto nahm entsprechend Schaden und blieb auf der Strecke stehen. Die Rennleitung unterbrach das Training mit der roten Flagge. "Mir geht's gut, dem Auto nicht", funkte ein hörbar niedergeschlagener Barnard. "Die hintere Heckpartie ist zerstört, ziemlich schlimm." Sein Teamchef Ian James meinte wenig später: "Es war ein harter Einschlag, der Schaden ist signifikant. Daher müssen wir das Auto schnellstmöglich zurück bekommen, um es wieder vorbereiten zu können."
A look at that incident for Taylor Barnard#TokyoEPrix pic.twitter.com/s9X5ZcQFa7
— Formula E (@FIAFormulaE) May 16, 2025
Porsche & Nissan jagend die Bestzeit
Nach etwas mehr als acht Minuten Pause ging es weiter - entsprechend wurde die Session auch verlängert. Unter anderem Jake Hughes (Maserati) probte den Pit-Boost, der im Samstagsrennen zum insgesamt dritten Mal in der Formel E zum Einsatz kommen wird. Nico Müller ging nun in den Attack-Mode und übernahm folgerichtig die Spitze mit knapp sechs Zehntelsekunden Vorsprung. Sein Teamkollege Dennis war kurz danach allerdings noch einmal sieben Zehntelsekunden schneller. Zane Maloney konnte seinen Lola in Kurve 16 gerade noch abfangen.
Nach einer knappen halben Stunde kletterte wieder Wehrlein an die Spitze. Damit lagen zu diesem Zeitpunkt vier Porsche-Fahrzeuge in den Top 4. Diese drehten aber noch weiter auf: Als nächster Fahrer übernahm Antonio Felix da Costa die Führung im Zeitentableau, dann Ticktum im Kunden-Porsche von Cupra Kiro mit der ersten 1:12er-Rundenzeit. Gut vier Minuten vor dem Ende wechselten jedoch auch die Nissan-Fahrer in den Allradmodus und waren damit schneller als die Rivalen aus dem Porsche-Lager. Nato führte vor Teamkollege Rowland.
Porsche antwortete in Person von Wehrlein - der Deutsche wieder vorn. Dann ging es in die letzten schnellen Runden. Vorjahressieger Max Günther zeigte, dass er es noch kann, und schob sich auf Rang 2 vor. Die finale Bestzeit kam allerdings von Nato, der die Session mit 1:12.152 Minuten abschloss. Dritter wurde Rowland im zweiten Nissan, gefolgt von Wehrlein und Stoffel Vandoorne. Nissan, Porsche und die beiden Stellantis-Teams scheinen ein gutes Setup gefunden zu haben.
Das 2. Freie Training findet kurz nach Mitternacht um 1:00 Uhr (MESZ) statt. e-Formel.de bietet dir wie immer einen Livestream sowie einen Liveticker an.
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