Formel E in Tokio: Oliver Rowland beschert Nissan Pole-Position beim Heimrennen in Japan
Timo Pape
Oliver Rowland hat sich beim Heimrennen seines Nissan-Teams in Tokio die Pole-Position gesichert! In einem engen Finalduell setzte sich der Brite gegen Max Günther im Maserati durch und sorgte für Jubel bei den japanischen Formel-E-Fans. In der zweiten Startreihe landeten Edo Mortara (Mahindra) und Sergio Sette Camara (ERT).
Gruppe A: Mortara brilliert, Evans beerbt Cassidy
In der ersten Gruppe gingen gleich mehrere Formel-E-Schwergewichte auf die Strecke. Darunter die beiden Jaguar-Werksfahrer, Meister Jake Dennis und Geheimfavorit Oliver Rowland. In der ersten Hälfte der Session war es Mitch Evans, dem erwartungsgemäß die schnellste Runde gelang. Hinter ihm stellten sich Edo Mortara, Nick Cassidy und Lucas di Grassi an. Dann ging es zum Reifenwechsel.
Bei den entscheidenden Versuchen konnten die meisten Fahrer noch eine Schippe drauflegen. Zunächst setzte Dennis die neue Bestzeit, dann Rowland. Der Brite im Nissan sollte Schnellster bleiben - Jubel bei den japanischen Fans. Mortara verbesserte sich auf Rang 2, Cassidy wurde Dritter vor Dennis. Damit schied Evans vermeintlich vorzeitig als Fünfter aus. Aber: Wenig später wurde Cassidys Rundenzeit gestrichen, sodass Evans noch ins Viertelfinale nachrückte.
Hinter ihm reihten sich Antonio Felix da Costa, Norman Nato, Jake Hughes, Lucas di Grassi, Jehan Daruvala und ein enttäuschender Sebastien Buemi (Mauerkontakt) ein.
Group A ✅
— Formula E (@FIAFormulaE) March 30, 2024
Rowland tops the timesheets for @NISMO at their home race! He progresses to the Duels alongside Mortara, Cassidy and Dennis.#TokyoEPrix pic.twitter.com/17aJPNpLpo
Gruppe B: Günther grandios, weitere Überraschungen
Der andere Envision-Fahrer war zunächst deutlich besser drauf: Robin Frijns setzte in den ersten Minuten von Gruppe B die Bestzeit. Ihm folgten Pascal Wehrlein, Nyck de Vries und Nico Müller. Die Mahindra-Fahrzeuge waren wie schon in Gruppe A und im Training erstaunlich schnell unterwegs! Sergio Sette Camara schlug seitlich an der Mauer an, konnte aber weiterfahren. Dann kamen die Piloten an die Box, um sich auf ihre entscheidenden Versuche vorzubereiten.
? @sergiosettecama makes contact with the wall!#TokyoEPrix pic.twitter.com/dm2b7OEo3U
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Max Günther fuhr etwas früher als die Konkurrenz wieder auf den Kurs und drehte eine sehr schnelle Runde, die ihn mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung an die Spitze brachte. Sacha Fenestraz schlug derweil mit dem linken Hinterrad an der Mauer von Kurve 3 an. An Günthers Zeit sollte niemand herankommen, aber Sette Camara schaffte es fast und wurde sensationell Zweiter. Ebenso stark zog Nico Müller als Dritter in die K.-o.-Phase ein. Als Vierter qualifizierte sich Wehrlein.
Frijns scheiterte knapp auf Rang 5 vor de Vries und Jean-Eric Vergne. Dan Ticktum, Stoffel Vandoorne und Fenestraz - nach seinem Mauerkontakt mit leicht schräg stehendem Hinterrad - belegten die Plätze 8 bis 10. Sao-Paulo-Sieger Sam Bird drehte sich spektakulär in die Auslaufzone und schied als Gruppenletzter aus! Sein Renningenieur, Steven Lane, funkte nach der verkorksten Runde: "Ich will keine große Sache daraus machen. Es tut mir Leid, das war mein Fehler. Ich erkläre dir alles später."
LOTS of action at the end of Group B ?
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Two cars off, and some big upsets as Round 4 race winner Sam Bird and home favourite Sacha Fenestraz do NOT progress.@maxg_official leads Sette Câmara, Müller and Wehrlein into the Duels!#TokyoEPrix pic.twitter.com/iUcly7BBiy
Übersicht: Das Formel-E-Qualifying von Tokio
Viertelfinale
VF1: Jake Dennis vs. Edo Mortara
Das erste Viertelfinale eröffnete Mortara mit einem sehr starken ersten Sektor - der bis dahin schnellste des Wochenendes! Auch in den anderen beiden Streckenabschnitten war der Mahindra-Pilot überraschend schneller als Weltmeister Jake Dennis und zog damit ins Halbfinale ein! Dennis' Zeit reichte trotzdem immerhin für Startplatz 5.
Wow, @edomortara! ?
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After making back-to-back Duel appearances after @MahindraRacing went 12 months without one, Mortara sees out reigning champ Jake Dennis to head through to Semi-Finals! #TokyoEPrix pic.twitter.com/HSWqp6O2v9
VF2: Oliver Rowland vs. Mitch Evans
Das zweite Duell hatte auf dem Papier bereits das Niveau eines vorgezogenen Finales. Rowland war schon im ersten Kursabschnitt besser und legte in Sektor 2 noch weiter zu - auch, weil Evans an der Wand anschlug! Am Ende zog Nissan-Fahrer Rowland souverän in die nächste Runde ein. Evans nun aber wirklich raus!
Quarter-Final 2: Evans ? Rowland
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EVANS HITS THE WALL! Rowland makes contact as well but is THROUGH to the Semi-Finals.#TokyoEPrix pic.twitter.com/sLKFtHCBQb
VF3: Nico Müller vs. Sergio Sette Camara
Im Duell der Underdogs kam Sette Camara deutlich besser zurecht. Der Brasilianer war in allen drei Sektoren schneller als Müller und nahm dem Schweizer im ABT Cupra insgesamt fast sechs Zehntelsekunden ab! Klare Sache - ERT im Halbfinale. Müller musste sich mit dem achten Startplatz begnügen - trotzdem eine vielversprechende Position für das Rennen.
VF4: Pascal Wehrlein vs. Max Günther
Im rein deutschen letzten Viertelfinale war Günther schon in Sektor 1 eine halbe Sekunde schneller als Wehrlein! Nachdem beide im zweiten Abschnitt auf Augenhöhe unterwegs waren, ging der letzte Sektor an den Porsche-Piloten. Unter dem Strich war Wehrlein aber mehr als drei Zehntelsekunden zu langsam für seinen Landsmann - Günther erneut im Halbfinale!
Quarter-Final 4! Günther ? Wehrlein@maxg_official progresses to the Semi-Finals with a an advantage of three tenths over @PWehrlein! ?️?#TokyoEPrix pic.twitter.com/6i080pUFxx
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Halbfinale
HF1: Oliver Rowland vs. Edo Mortara
Im ersten Sektor waren Rowland und Mortara fast gleich schnell. Dann konnte sich der Brite im Nissan jedoch einen kleinen Vorsprung von gut zwei Zehntelsekunden herausfahren. Zwar holte Mortara im letzten Streckenteil noch einmal leicht auf, musste sich aber geschlagen geben. Rowland qualifizierte sich mit der bis dahin schnellsten Runde des Wochenendes beeindruckend für das Finale.
HF2: Max Günther vs. Sergio Sette Camara
Günther ließ in Sektor 1 abermals die Muskeln spielen und holte bereits rund sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Sette Camara heraus! In den anderen beiden Streckenabschnitten war der Maserati-Fahrer abermals eine Sekunde respektive acht Zehntelsekunden schneller, wodurch er seinen Vorsprung auf beachtliche 2,2 Sekunden ausbaute. Eines der deutlichsten Qualifying-Duelle überhaupt brachte Günther als zweiten Finalteilnehmer hervor.
Finale: Max Günther vs. Oliver Rowland
Im Duell um die Pole-Position von Tokio erwischte Rowland den etwas besseren Start. Im zweiten Streckenabschnitt war Günther jedoch minimal schneller. Nun kam es auf den letzten Sektor an. Tatsächlich konnte Günther noch mal gut aufschließen, doch am Ende fehlten ihm 21 Tausendstelsekunden! Oliver Rowland damit sensationell zum siebten Mal in seiner Formel-E-Karriere auf der Pole-Position - ausgerechnet beim ersten Heimrennen seines Nissan-Teams!
Der fünfte Saisonlauf der Formel-E-Saison 2024 findet am frühen Samstagmorgen um 7 Uhr (MEZ) statt. Der neue deutsche Fernsehsender DF1 überträgt den Tokio E-Prix live im Free-TV sowie im Livestream auf df1.de. e-Formel.de begleitet das Rennen in Japan wie gewohnt im beliebten Hankook Formel E Liveticker.
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